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28.05.11 / Siegessäule saniert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-11 vom 28. Mai 2011

Siegessäule saniert

Die Siegessäule auf dem Großen Stern inmitten des Großen Tiergartens in Berlin ist nach einer umfassenden Renovierung von 17 Monaten Dauer durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) offiziell wieder der Öffentlichkeit übergeben worden. Seit vergangenen Sonnabend sind der Turm und das dazugehörige Café wieder für Besucher geöffnet. Von der Aussichtsplattform der Säule aus können sie wieder den Panoramablick über das Zentrum der Hauptstadt genießen. Das Wahrzeichen der Hauptstadt, gekrönt von der vergoldeten Viktoria – im Volksmund „Goldelse“ genannt – erhielt eine Grundsanierung, die eine Instandsetzung der Gesamtanlage Großer Stern mit Siegessäule, Tunnelhäuser, Tunnelanlage und Umfassungsmauern beinhaltete.

Im Zentrum der Baumaßnahmen stand die Restaurierung der Viktoria: Entfernung des Farbschichten­aufbaus auf der Bronzefigur, Überprüfung und Korrosionsschutz der Verbindungsmittel im Innern, Sanierung der Fugen, Öffnen der rückwärtigen Flügelbleche und Reparatur der Unterkonstruktion sowie schließlich Erneuerung des Farbschichtenaufbaus als Untergrund für die Vergoldung. Neben diesen Sanierungsmaßnahmen erhielt die 40 Tonnen schwere Bronzefigur eine Neuvergoldung der Figur mit 24-karätigem Blattgold auf einer Gesamtoberfläche von 200 Quadratmetern.

Des weiteren erfolgte im Rahmen der Grundsanierung eine Rundumerneuerung der Infrastruktur und Haustechnik, die Elektroinstallationen, Brand- und Einbruchmeldeanlage, Videoüberwachung ebenso wie Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom umfasst. Außerdem wurden Maßnahmen zur Restaurierung der Natursteinelemente, des Bronzereliefs, des Wandmosaiks aus Glas und der Kanonen vorgenommen. Dort fand ebenfalls Neuvergoldung mit 24-karätigem Blattgold statt. Darüber hinaus wurden die Ausstellungsräume im Sockel modifiziert, Treppenaufgang und Dächer grundsaniert, Beleuchtung und Außenanlagen repariert, Tunnelhäuser und -anlagen renoviert und die Umfassungsmauer gründlich instandgesetzt.

Für all diese Instandsetzungs- und Restaurierungsmaßnahmen an der Gesamtanlage Großer Stern standen insgesamt 4344130 Euro aus Landes-, Bundes- und Mitteln der Europäischen Union zur Verfügung.

Dagegen nehmen sich die 1,8 Millionen Goldmark, welche die Erbauung der Siegessäule kostete, nominell bescheiden aus. Nichtsdestotrotz gilt das von 1864 bis 1873 nach einem Entwurf von Heinrich Strack erbaute Nationaldenkmal der Einigungskriege als eines der größten Nationaldenkmalprojekte des 19. Jahrhunderts. Seine Bedeutung war derart immens, dass die Franzosen es nach dem Zweiten Weltkrieg sprengen wollten. Dass es dazu nicht kam, verdanken Stadt und Nation dem Einspruch der anderen Alliierten.    Sebastian Pella/PAZ


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