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04.06.11 / Kernenergiefrei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-11 vom 04. Juni 2011

Wilhelm v. Gottberg:
Kernenergiefrei

Noch nie ist in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands eine  Grundsatzentscheidung für die Daseinsvorsorge aufgrund einer aktuellen Stimmungslage der Menschen getroffen worden. Insoweit ist die Rolle rückwärts der Regierung Merkel/Westerwelle zum Ausstieg aus der Kernkraft einmalig. Wir erinnern uns: Vor acht Monaten wollte man das Gegenteil. Moderne Technik ist immer mit Risiken verbunden. Das wussten auch diejenigen, die vor 40 Jahren die Atomkraftwerke planten und bauten. Sie handelten nicht unethisch. Die erste Ölkrise 1973 zwang die Politik zu Maßnahmen zur Verringerung der Ölabhängigkeit. 17 Atommeiler in Deutschland sind das Ergebnis. Die Forderung, die Sicherheitsstandards der Meiler sehr hoch anzulegen und ständig zu überprüfen, ist zwingend.  Auch ältere Meiler beizeiten still zu legen, ist richtig. Nicht nachvollziehbar ist der Hals-über-Kopf-Ausstieg aus der Kernkraft. Merkel wollte den Ausstieg, die von ihr handverlesene Zusammensetzung der Ethikkommission – welch ein Etikettenschwindel – brachte das gewünschte Ergebnis. Die gesamte politische Klasse verschweigt die Folgen des Ausstiegs. Der Strompreis wird weiter steigen. Deutschland wird aus dem Ausland Atomstrom importieren. Höhere Energiepreise schränken Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als Export-Nation ein. Es werden mehr und höhere Windkraftanlagen gebaut werden müssen. Nachwachsende Rohstoffe zur Energiegewinnung in Biogasanlagen schränken aufgrund ihres Flächenbedarfs die Nahrungsproduktion ein. Man wird neue konventionelle Kraftwerke bauen müssen. Damit sind Deutschlands ehrgeizige Klimaziele vom Tisch. Wollen das die Menschen wirklich?


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