18.04.2024

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11.06.11 / Euroshima

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-11 vom 11. Juni 2011

Leitartikel:
Euroshima

Dieter Späthmann (85) war achtzehn Jahre Vorstandsvorsitzender der Thyssen AG. Er gilt als Vater des Transrapid. Der Jurist und Volkswirt hat eine Klage beim Bundesverfassungsgericht wegen der Milliardenhilfe für Griechenland eingereicht. Er schreibt zum Euro-Desaster, dass niemand die eigentlichen Euro-Schäden für Deutschland erwähne, die sich seit dessen Einführung 1999 ereignen, jedes Jahr wieder. Er nennt den Mehrzins, den deutsche Kreditnehmer zahlen müssen, um die Zinsen der EU-Südländer zu subventionieren. Es sei ein erklärtes Ziel des Euro gewesen, den Minderleistern die Kapitalkosten zu senken, damit diese ihre Produktivität verbessern und zu Deutschland aufschließen können. Ergebnis sei allerdings keine Produktivitätsverbesserung, sondern Konsumhilfe und weitere Verschuldung bei den Südländern. Späthmann ist fassungslos, dass die Bundesregierung das Geschehen um den Euro für richtig hält und der Bundestag alles abnickt. Er fordert, dass Deutschland zum Vor-Euro-Status zurückkehre und eine Revision der EU anmahne. Deutschland müsse mit seinen natürlichen Standortkosten Wettbewerb betreiben können, um die damit verbundenen niedrigen Kosten am Markt zur Geltung zu bringen. Mit den Rettungsschirmen müsse Schluss sein. Sie bewirkten bei den betroffenen Volkswirtschaften, die allesamt durch den für sie überhöhten Außenkurs des Euro partiell wettbewerbsunfähig geworden sind, keine Besserung der Wettbewerbsfähigkeit, sondern schonten nur die fremden Gläubiger fremder Staaten. Er beziffert die Kosten Deutschlands am Euro bisher mit 2500 Milliarden Euro.    W. v. G.


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