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25.06.11 / Weniger Kalorien / So werden Mäuse älter, nicht durch Sport

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-11 vom 25. Juni 2011

Weniger Kalorien
So werden Mäuse älter, nicht durch Sport

Eine verringerte Kalorienzufuhr verlängert die maximale Lebensspanne von Mäusen. Warum der gleiche Effekt nicht auch durch regelmäßiges körperliches Training erreichbar ist, haben amerikanische Forscher jetzt genauer untersucht. Danach wirkt sich bereits eine gemäßigte Hungerdiät positiv auf den Spiegel bestimmter Hormone aus, die für die Gesundheit wichtig sind. Körperliche Aktivität hingegen war dazu nicht in der Lage, bewirkt aber bekanntlich einen Schutz vor Gefäßleiden und anderen Krankheiten. In welchem Ausmaß die Ergebnisse der Tierversuche auf Menschen übertragbar sind, müssen die Wissenschaftler noch untersuchen.

„Schlank zu sein, weil man weniger isst, verlängert das Leben eher als schlank zu sein, weil man körperlich sehr aktiv ist“, schließen Derek Huffman und seine Kollegen von der University of Alabama in Birmingham aus Experimenten mit Mäusen und Ratten. Sie beobachteten vor allem die Blutwerte des Hormons Insulin und des Wachstumsfaktors IGF-1 (insulin-like growth factor-1). Eine kalorienreiche Ernährung führte bei den Mäusen zu einem Anstieg beider Messgrößen. Der Insulinspiegel erhöhte sich immer, unabhängig vom Ausmaß der körperlichen Aktivität. Beim Wachstumsfaktor IGF-1 konnte körperliches Training die Höhe immerhin bedingt beeinflussen. Der Botenstoff IGF-1, der eine Vielzahl von Stoffwechselvorgängen reguliert und das Zellwachstum beeinflusst, war bei jenen Tieren am höchsten, die nach Belieben Nahrung aufnehmen konnten und sich insgesamt nur wenig bewegten. Die Blutwerte sanken allerdings mit körperlichem Training. Auf der anderen Seite erbrachte leichtes Hungern eine lebensverlängernde Wirkung. Die zeigte sich bereits bei einer 24-wöchigen Diät, wenn die Kalorienaufnahme nur um neun Prozent gedrosselt wurde: Der Blutspiegel von Insulin und IGF-1 sank. War die Kalorienzufuhr gar um 18 Prozent verringert, sank der Insulinwert noch stärker ab.

Während körperliche Aktivität bei den Mäusen nur schwache positive Effekte auslöste, könnte sie sich beim Menschen viel stärker auswirken, denn Bewegung und Sport senken insbesondere das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die beim Menschen die Lebenserwartung stärker beeinflussen als bei Mäusen. Die Resultate einer kalorienreduzierten Diät auf den Gesamtstoffwechsel müssten in Studien mit Menschen genauer geklärt werden. Es sei allerdings schwierig, so Huffman, für derartige Studien genügend Testpersonen zu finden, die längere Zeit freiwillig hungern wollen. Corinna Weinert


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