19.04.2024

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02.07.11 / Doppelmoral

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-11 vom 02. Juli 2011

Wilhelm v. Gottberg:
Doppelmoral

Die Vorstandsvorsitzenden von fünfzig großen französischen und deutschen Gesellschaftsunternehmen haben in einer ganzseitigen Anzeige in überregionalen Zeitungen beider Länder die Notwendigkeit des Euro begründet. Diese Anzeige, die sicherlich mehrere Hunderttausend Euro gekostet hat, ist ein Skandal. Sie ist verlogen und irreführend. Die Verfasser sprechen von einer Eurokrise. Die gibt es nicht, sondern es gibt eine Schuldenkrise einiger Euroländer. Wir bräuchten strikte Stabilitätsregeln, fordern die Verantwortlichen der Anzeige. Die gab es! Wo war der Protest der Wirtschaftsführer, als diese Stabilitätsregeln mit Rechtsbruch in den Orkus befördert wurden?

Der Einbruch der Weltwirtschaft habe zur Verschärfung der Verschuldung geführt. Nein, die Pleitestaaten haben über ihre Verhältnisse gelebt. Man müsse jetzt helfen, damit die betroffenen Länder ihre finanzielle Unabhängigkeit wiedergewinnen, fordert der Anzeigentext. Im Klartext: Die Steuerzahler sollen die Suppe auslöffeln. Dazu sagen die Steuerbürger Deutschlands und Europas: NEIN!

Hier unser Vorschlag: Wenn die Wirtschaftsführer überzeugt sind, dass mehr Geld alle Probleme lösen könne, dann sollten ihre Unternehmen den Pleitestaaten zinsgünstig deren Staatsanleihen abkaufen. Stattdessen reden sie einer weiteren Konkursverschleppung Griechenlands das Wort. Die Beispiele Argentinien und Russland belegen, dass Staatskonkurse gut bewältigt werden können. Beide Staaten sind gestärkt daraus hervorgegangen. Die Auftraggeber der Anzeige haben ihr Schäfchen im Trockenen. In wenigen Jahren haben sie sich aus dem Staub gemacht. Sie haben unter dem  Schaden nicht zu leiden.


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