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09.07.11 / Antikommunistisches Kino in Berlin

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-11 vom 09. Juli 2011

Antikommunistisches Kino in Berlin
von Vera Lengsfeld

Liegt es am 50. Jahrestag des Mauerbaus oder daran, dass Filmemacher und  Verleiher die Verbrechen des Kommunismus endlich als Filmstoff entdecken? In Berlin wurden innerhalb einer Woche vier antikommunistische Filme gezeigt. Wer die langen Wege zwischen Pankow und Friedrichshagen nicht scheute, konnte sich alle vier anschauen.

Im Union-Filmtheater in der Bölschestraße gab es zu unterschiedlichen Tageszeiten  „Mitten im Sturm“ zu sehen, die Verfilmung der Lebensgeschichte von Jewgenia Ginsburg, die als Universitätsprofessorin 1937 während des Stalinschen Terrors verhaftet und als angebliches Mitglied einer trotzkistischen Vereinigung zu zehn Jahren Straflager verurteilt wurde. Insgesamt verbrachte Ginsburg 18 Jahre in Lagern und in der Verbannung. Ihre Autobiografie wurde in den Westen geschmuggelt und war eines der ersten Bücher, die ausführlich über die Schrecken des Gulag berichteten. Obwohl der Film des Regisseurs Marleen Gorris ein Meisterwerk ist, mit einer wunderbaren Emily Watson als Hauptdarstellerin und einem nicht minder beeindruckenden Ulrich Tukur als Lagerarzt, ist der Film in Deutschland kaum zu sehen.

Etwas mehr Aufmerksamkeit wird „The way back – Der lange Weg“ zuteil, die Geschichte der Flucht einer Häftlingsgruppe aus dem Gulag. Zum einen liegt das sicher daran, dass der größte Teil des Films den abenteuerlichen Weg durch die sibirische Tundra und Taiga zeigt. Immerhin gibt es am Anfang eindrucksvolle Bilder von den Verhören, den Prozessen und den Zuständen im Gulag. Zum anderen ist der Streifen hochkarätig besetzt, mit Collin Farrell, Ed Harris und Jim Sturgess, und in Hollywood produziert. Leider schleichen sich die typischen Hollywoodschen Ungenauigkeiten ein, wenn der lettische Flüchtling verkündet, er wolle nach Lettland zurück, um dort gegen die Deutschen zu kämpfen. Allerdings ist Lettland 1940 von den Sowjets besetzt.

Wie es in Lettland während der sowjetischen Besatzung zuging, zeigt der Film „Das Blaue vom Himmel“, eine anrührende, tragische Liebesgeschichte in blutiger Zeit. Anfang der 90er-Jahre, während der Loslösung Lettlands aus der UdSSR, erfährt eine Journalistin durch Zufall, dass sie nicht die Tochter ihrer vermeintlichen Mutter (hervorragend gespielt von Hannelore Elsner) ist, sondern Kind der großen Liebe ihres Vaters, einer in den Gulag deportierten Lettin.

Außerdem gab es in der „Brotfabrik“ noch eine Rarität zu sehen: „Das Geständnis“, ein Film, den Jorge Semprun 1970 mit Yves  Montand in der Hauptrolle drehte. Semprun, geschockt durch den Einmarsch der Sowjets in die CSSR 1968, zeigt die Absurdität der Schauprozesse. Solche Filme braucht nicht nur Berlin öfter.


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