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16.07.11 / Falsche Stelle?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-11 vom 16. Juli 2011

Falsche Stelle?
von Theo Maass

Ein alter Freund von mir ist zum fünften Mal Vater geworden. Inzwischen ist das Kind so groß, dass es auf den öffentlichen Spielplätzen seine Zeit verbringen kann. Dort im bürgerlichen Charlottenburg fühlt sich mein Freund jetzt fremd. Bekopftuchte Mütter klären ihn auf: Schweine­fleischwürstchen seien schmutzig, er solle erst mal den Koran lesen, damit er weiß, was „richtig“ ist und überhaupt: Ist denn ihr Junge schon beschnitten? Ich kenne meinen Freund nun seit 25 Jahren, immer war er optimistisch und lebensfroh, aber jetzt ist er etwas deprimiert. Ich frage mich: Ist das Rassismus oder türkische Leitkultur in Deutschland?

Dieser Tage beginnt ein Prozess gegen vier Ausländer. Die damals 14- bis 18-jährigen jungen Männer aus dem Irak, dem Kosovo, Bosnien und Kenia sind nach Deutschland gekommen, weil dieses Land großzügig ist, ihnen Asyl gewährt hat oder aus humanitären Gründen darauf verzichtet hat, sie wieder in ihre Heimat abzuschieben. Das Quartett hatte im Februar einen 30 Jahre alten Malergesellen grundlos ins Koma geprügelt und ihn dabei rassistisch beschimpft: „Scheiß-Deutscher“ (PAZ berichtete). Erstmalig wird in Deutschland nun auch das rassistische Motiv der Tat bei dem jetzt beginnenden Prozess eine Rolle spielen, obwohl es bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl von deutschfeindlichen Übergriffen gegeben hat.

Über Rassismus gegen Deutsche reden? Für manche ein inakzeptabler Tabubruch. Der Berliner „Tagesspiegel“ schimpft: „Die Rassismus-Debatte beginnt – leider an der falschen Stelle ... Der Kampfbegriff der Deutschenfeindlichkeit soll . die Mehrheit moralisch entlasten: Wenn junge Türken, Kosovaren und Libanesen auch Rassisten sind, sind wir vielleicht gar nicht so schlimm?“

Das Blatt sorgte sich schon früher diesbezüglich. Ein „Tagesspiegel“-Autor befand am 19. Februar 2010: „Mindestlöhne sind ausländerfeindlich .Wer sie einführen will, nimmt ein Ansteigen der Ausländerarbeitslosigkeit in Kauf. Wer also sind die wahren Möllemann-Haiders in diesem Land?“ So betrachtet erscheinen SPD, Grüne, Linke und Gewerkschaften mit ihrer Forderung nach gesetzlichen Mindestlöhnen geradewegs als „Rassisten“. Unternehmen, die ihre Beschäftigten mit fünf Euro oder weniger pro Stunde nach Hause schicken, wird diese Argumentationshilfe sehr gelegen kommen. Derselbe „Tagesspiegel“-Autor weiß sogar Ausländergewalt zu rechtfertigen. Am 16. November schrieb er: „In Berlin gibt es ausländische Jugendbanden. Das ist ein Problem. Noch größer wäre das Problem, wenn es sie nicht gäbe ... Sie sind jung, mutig, mobil, hungrig, risikobereit, initiativ. Solche Menschen braucht das Land.“


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