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16.07.11 / Weitab vom Pfad

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-11 vom 16. Juli 2011

Weitab vom Pfad
von Jan Heitmann

Ausgerechnet die! Das wird mancher gedacht haben, als bekannt wurde, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Ex-Bischöfin Margot Käßmann zu ihrer „Lutherbeauftragten“ ernannt hat. Genau die, die während ihrer Zeit im hohen Kirchenamt weniger durch theologigesches Wirken, sondern vielmehr durch unqualifizierte Äußerungen zur deutschen Außen- und Sicherheitspolitik aufgefallen ist. Ausgerechnet die, die sich selbst in ihrem Denken und Handeln nur ungern an Luther zu orientieren scheint. Nicht erst seit dieser Personalentscheidung fragt man sich, was eigentlich in die EKD gefahren ist. Seit langem laufen ihr die Mitglieder weg, in den Gottesdiensten herrscht gähnende Leere. Doch statt ihr kirchliches Profil zu schärfen und den Menschen wieder eine geistliche Heimstatt zu geben, betreibt sie eine Art Nebenpolitik. Libyen, Stuttgart 21, Hartz IV oder die Bundeswehr – alles Themen, zu denen sie sich mehr oder minder qualifiziert zu Wort meldet. Noch gut in Erinnerung ist der letzte Kirchentag Anfang Juni in Dresden, bei dem die Grünen das Zepter übernommen und die Veranstaltung zu ihrem Parteitag umfunktioniert haben. Keine Frage, Kirche soll sich auch einmischen. Aber nicht so.


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