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23.07.11 / »Nicht jüdisch« / Orthodoxe Juden in Israel wollen Vielehe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-11 vom 23. Juli 2011

»Nicht jüdisch«
Orthodoxe Juden in Israel wollen Vielehe

Um den demografischen Niedergang des jüdischen Bevölkerungsanteils in Israel aufzuhalten, wirbt eine Gruppe orthodoxer Juden für die Wiedereinführung der Polygamie. „Die Thora verbietet dem Mann nicht, mehr als eine Ehefrau zu besitzen“, versicherte Rabbi Jehezkel Sopher, Chef der Organisation „Habayit Hayehudi Hashalem” (Der vollständige jüdische Haushalt), in einem Interview mit der Tageszeitung „The Jerusalem Post“. Er selbst ist mit einer Frau verheiratet, aber er habe bereits die „Erlaubnis für eine zweite“. Nach geltendem israelischen wie jüdischem Recht sind Bigamie und Vielweiberei verboten.

Laut Sopher engagiert sich die Gruppe seit zwei Jahren für eine Wiederzulassung der Polygamie im orthodoxen Judentum. Durch die Vielehe könnte die jüdische Bevölkerung im Land um zehn Prozent wachsen, was es erlaube, den „demografischen Krieg mit den Arabern“ zu gewinnen. Wegen des Zwangs zur Monogamie könnten 15 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter keinen Partner finden. „Darunter leidet das jüdische Volk“, so Sopher.

„Die Monogamie ist nicht jüdisch. Wir haben sie erst unter dem Einfluss der Katholiken angenommen“, argumentierte der Rabbi. Könnten Männer legal mit mehr als einer Frau verheiratet sein, würden sie nicht mit Geliebten oder Prostituierten die Ehe brechen. Das könne die moralische Haltung der Gesellschaft verbessern.

Außerdem habe man es heute mit einer „ethnischen Diskriminierung“ zu tun. Schließlich drücke der Staat Israel bei den Beduinen ein Auge zu, die mehrere Frauen nähmen. „Wenn Juden solches tun, werden sie ins Gefängnis geworfen.“ „Dies ist ein Aufruf an alle gottesfürchtigen Juden. Anstelle von Arabern, die jüdische Frauen heiraten, sollten Juden dies tun“, unterstrich der orthodoxe Rabbi im Interview. Vor allem unverheiratete, geschiedene oder verwitwete Frauen könnten von der Polygamie profitieren. Den Ideen der Organisation erteilte das israelische Oberrabbinat eine klare Absage.        Christian Rudolf


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