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30.07.11 / China dankt / Firmen aus Fernost bauen Potsdamer Solarpark

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-11 vom 30. Juli 2011

China dankt
Firmen aus Fernost bauen Potsdamer Solarpark

Im Nordwesten Potsdams bauen chinesische Investoren eine Solaranlagen für 4300 Haushalte. Das Projekt zeigt: Heimische Investoren profitieren weniger als gedacht von staatlichen Subventionen. Sie bleiben auf Abstand. Brandenburgs rot-rote Landesregierung dürstet angesichts ehrgeiziger eigener Klimapläne nach neuen Anlagen alternativer Energiegewinnung. Neue Arbeitsplätze sollen dabei entstehen, doch ein neuer Trend könnte dies gefährden: Chinas Solarindustrie entdeckt Deutschland – als Reservoir für Know-How, nicht für Jobs.

Schon bevor der Investor aus dem Reich der Mitte, die HY Invest GmbH, sich das Areal sicherte, gab es Pläne für einen Solarpark. Nun entsteht eine 20 Hektar große und acht Megawatt starke Solaranlage. Einst waren 70 Hektar vorgesehen, dann 40. Die Anlage wurde wiederholt verkleinert. Mal störten Auflagen zum Artenschutz, mal die vorgeschriebenen Abstände zur Autobahn. Und dann funkten noch die deutschen Solarsubventionen mit ihren Fristen dazwischen. Die jetztige Größe entspricht genau dem, was die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dem Investor erlaubt. Zu sehr haben sich deutsche Interessenten auf mehr Förderung verlassen.

Nun hält bei Potsdam chinesische statt deutscher Technik Einzug. Eigentümer der HY Invest GmbH sind der Solarmodulhersteller Alex Zhang, Präsident und General-Manager der Alex Solar AG in Shanghai, und David Kwan. Er ist Geschäftsführer der German Tech Future Technologies, Tochter eines chinesischen Unternehmens. HY Invest pumpt 16 Millionen Euro in das Gelände und darf dafür erst einmal 20 Jahre Strom liefern. Danach wird über die Vergabe der Gewerbefläche neu entschieden. Den Chinesen gilt Potsdam als Vorzeigeprojekt. Es zeigt, dass China deutsche Solarunternehmen inzwischen sogar auf ihrem eigenen Markt abzuhängen droht – trotz oder womöglich gerade wegen deutscher Staatssubventionen für erneuerbare Energie. Schon hat China in puncto Produktionskosten der Module die deutschen Firmen weit zurückgelassen. SV


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