18.04.2024

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30.07.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-11 vom 30. Juli 2011

MELDUNGEN

Wende auf dem »Grünen Hügel«

Bayreuth – Die Energiewende als „Tannhäuser”-Inszenierung – das kam beim Bayreuther Opernpublikum gar nicht an. Angesichts einer brodelnden Biogasanlage, einer gebährenden Venus und lebensgroßer Spermien-Attrappen buhte es nach Leibeskräften. Die Sensation war auch eigentlich eine andere. Erstmals spielte ein israelisches Orchester Wagner. Roberto Paternostro, Dirigent des Israelischen Kammerorchesters, sieht in dem Konzert ein „Zeichen der Annäherung, der Toleranz und eines offenen geschichtsbewussten Kulturaustausches zwischen unseren der Musik besonders verbundenen Ländern“. In Israel ist Wagner als angeblicher Antisemit und Lieblingskomponist Hitlers absolut tabu. Aufgebrachte Bürger und rechte Politiker fordern, dem Orchester die Förderung zu streichen.       J.H.

 

Keine Totenruhe für Nazis

Wunsiedel – Auf Betreiben des Vorstands der evangelischen Kirchengemeinde Wunsiedel ist das Grab von Rudolf Heß aufgelöst worden. Hitlers Stellvertreter in der NSDAP war nach seinem Tod 1987 im Familiengrab auf dem evangelischen Friedhof der oberfränkischen Gemeinde beigesetzt worden. Seit 1987 hatten sich an Heß’ Todestag immer wieder Neonazis zu Gedenk- und Propagandaveranstaltungen in dem knapp 10000 Einwoher zählenden Ort versammelt. Die Kirchengemeinde entschied nun, nach Ablauf der Liegefrist den Pachtvertrag nicht zu verlängern und wirkte auf die Erben ein, dem zuzustimmen. Entgegen üblicher Praxis wurden die Gebeine nach Einebnung der Grabstätte nicht in der Erde belassen, sondern exhumiert und verbrannt. Der Wille, einen „Wallfahrtsort“ für NS-Apologeten zu beseitigen, wog offenbar schwerer als die christliche Pflicht, die Totenruhe des Verstorbenen zu wahren.         CR


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