28.03.2024

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30.07.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-11 vom 30. Juli 2011

MELDUNGEN

Zentralmuseum für Dänemark

Oksböl – Nur etwa 100 Kilometer nördlich der deutsch-dänischen Grenze, nicht weit von der Nordseeküste entfernt, befindet sich dicht bei der Stadt Varde der kleine Ort Oksböl. Hier wurden auf dem ehemaligen Übungsgelände der dänischen Armee von der deutschen Wehrmacht im Februar 1945 die ersten aus Ostpreußen und den Häfen der Danziger Bucht evakuierten Flüchtlinge untergebracht. Die Zahl schwoll mit jedem neuen Flüchtlingstransportschiff, das in Kopenhagen und anderen Häfen der dänischen Ostseeküste landete, an, so dass insgesamt etwa 243000 Menschen in Dänemark ein Unterkommen fanden. Da nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht die westlichen Siegermächte die Weiterleitung der Flüchtlinge in das zerstörte Reichsgebiet verboten, mussten sich die Insassen in qualvoller Enge fast drei Jahre lang in den verschiedenen Lagern aufhalten, von denen Oksböl durch Zusammenlegungen mit rund 35000 Insassen das größte war. Erst Ende 1948 wurden die letzten in die westlichen Besatzungszonen abgeschoben. Danach riss man die meisten gemauerten Häuser ebenso ab wie die 450 Baracken, um deren Material anderweitig zu verwenden. Übrig blieben nur zwei große Gebäude, die von der Wehrmacht als Lazarette genutzt worden waren. Eine Initiativgruppe aus der nahe gelegenen Kleinstadt Varde macht sich nun daran, aus dem kleinen bereits vorhandenen Flüchtlingsmuseum das große zentrale Museum über den Zweiten Weltkrieg in Dänemark zu entwickeln, in dessen Mittelpunkt das Lager Oksböl stehen soll. Vorbereitungsarbeiten hat bereits das „Museum für Varde und Umgebung“ geleistet und es hat eine Zusammenarbeit mit anderen Museen in die Wege geleitet. Man erhofft sich von dem Museum eine erhebliche Anziehungskraft auf deutsche wie dänische Touristen, zumal in der Nähe der große Flüchtlingsfriedhof liegt, auf dem 1796 deutsche Flüchtlinge begraben sind. Er wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterhalten. Nach Auskunft von Henrik Slot Hansen aus Oksböl, dem Vorsitzenden des Entwick­lungsrates, plant man, neben dem Flüchtlingsmuseum ein Modell des Lagers zu bauen. Man will ein Forschungszentrum einrichten für Studien über die Flüchtlingsgeschichte. Originalstücke aus dem Flüchtlingslager sind in großer Zahl vorhanden ebenso wie Fotos, Dokumente und Filme. Offenbar will man auch Bezüge zur aktuellen Flüchtlingsproblematik herstellen. Die Initiatoren haben Hoffnung, dass sie für das Projekt EU-Gelder einwerben können. Allerdings haben sie noch keinen deutschen Partner für eine Zusammenarbeit gefunden.    Hans-Joachim von Leesen

 

Einst »Pieck«, heute »Greif«

Rostock-Warnemünde – Der erste Schiffsneubau der DDR in Niet- und Schweißtechnik wurde am 2. August 1951 in Dienst gestellt. Die auf der Warnow-Werft in Rostock-Warnemünde gebaute „Wilhelm Pieck“ war ein Geburtstagsgeschenk Mecklenburg-Vorpommerns an den gleichnamigen ersten Präsidenten der DDR. Dieser stellte das einzige Hochseesegelschiff seine Staates deren Handelsflotte als Schulschiff zur Verfügung. Nach der „Wende“ übernahm die Stadt Greifswald die Schonerbrigg und gab ihr ihren heutigen Namen „Greif“. M.R.


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