29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
30.07.11 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-11 vom 30. Juli 2011

Aus den Heimatkreisen

ELCH-NIEDERUNG

Kreisvertreter: Manfred Romeike, Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 Würselen, Telefon/Fax (02405) 73810. Geschäftsstelle: Hartmut Dawideit, Telefon (034203) 33567, Am Ring 9, 04442 Zwenkau.

Trauer um Wolfgang Klemens. Die Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V. trauert um Wolfgang Klemens, geboren am 13. April 1939 in Ansorge, Ostpreußen, gestorben am 3. Juli 2011 in Halberstadt. Wolfgang Klemens verstarb nach langer, mit großer Geduld ertragener Krankheit. Als Kirchspielvertreter für Skören seit 2003 und kommissarisch für Kuckerneese hat er viel Kraft für seine Heimat Elchniederung eingesetzt. Mit seinem Sachwissen über Skören, Ansorge und Balten hat er seinen Landsleuten wichtige Informationen über die Heimat geben können. Seine ruhige besonnene Art kam bei den Delegierten gut an. Die Kreisgemeinschaft Elchniederung wird Wolfgang Klemens ein ehrendes Andenken bewahren. Im Namen des Vorstandes und der Delegierten. Manfred Romeike, Kreisverteter.

 

KÖNIGSBERG LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (02161) 895677, Fax (02161) 87724. Geschäftsstelle: Im Preußen-Museum, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Telefon (0571) 46297, Mi. Sa. u. So. 18-20 Uhr.

Ortstreffen Groß Ottenhagen. Bereits im April dieses Jahres fand in Weiterode/Bebru das diesjährige Treffen der Groß Ottenhagener und der Landsleute aus der Umgebung des Dorfes statt. Wir konnten es kaum glauben, dass wir dazu mehr Landsleute und deren Angehörige begrüßen konnten, als im Vorjahr. Dazu hat erfreulicherweise der Umstand beigetragen, dass die Kinder und Enkel bereit sind, ihre Eltern oder Großeltern zu begleiten. Ihnen sei herzlich gedankt, auch dass sie an unserem Programm teilnahmen, obgleich ihnen sicher vieles unbekannt war. Aber auch dieses Jahr mussten wir unserer Landsleute oder deren Angehöriger gedenken, die seit dem letztjährigen Treffen nicht mehr unter uns sind. Hans Witt ist um 04.12.2010 verstorben. Er war noch im vorigen Jahr mit Hilfe seiner Frau und seiner Kinder nach Weiterode gekommen, obgleich es ihm sicher körperlich sehr schwer gefallen ist. Irma Ewert konnte in den letzten Jahren nicht mehr verreisen, hat aber auch von Schwerin aus an allem teilgenommen, was sich beim Treffen zugetragen hat und hat immer noch gehofft, einmal wieder mit ihren Heimatfreunden zusammenzukommen. Wir trauern auch um Günter Bott, dem Ehemann von Erna geborene Grimm. Er war ständiger Gast bei unseren Zusammenkünften, und wir haben ihn gern in unseren ostpreußischen Kreis aufgenommen. Ein paar Tage vor unserem Treffen erreichte uns die Nachricht, dass Walter Löwenberg plötzlich verstorben war. Er war wohl krank, hat sich dies aber nie anmerken lassen. Umso mehr traf uns diese traurige Nachricht. Er hatte kein Treffen ausgelassen, hatte mit seinem Harmonikaspiel einen wesentlichen Teil unserer Veranstaltungen bestritten und dazu beigetragen, dass viel Gemütlichkeit aufkam und auch das Tanzen nicht zu kurz kam. Wir werden alle Verstorbenen sehr vermissen und ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren.

Auch dieses Jahr hatte unser Landsmann Dr. Krämer, Neffe von Karl Krämer (genannt „Schmidt-Krämer“), und Anna geb. Wichmann, eine Besichtigungstour, einen Besuch im Reiterhof Gut Dankerode, organisiert. Ein Teil unserer Gruppe machte sich also auf, um hauptsächlich Friesenpferde zu besichtigen. Es war eine interessante Abwechslung, die Vorführung der schönen edlen Tiere zu erleben und dann bei einem gemütlichen Kaffeetrinken in dem stilvollen Gutshaus das Erlebte ausklingen zu lassen. Der Abend war bereichert durch die Beiträge unserer Teilnehmer. Hier machten sich wieder Ilse und Erich Beister verdient. Für ihre Darbietungen ernteten sie viel Beifall. Um nur noch einen Akteur hervorzuheben, soll unser ältester Groß Ottenhagener genannt werden: Werner Liedtke, der im Herbst seinen 90. Geburtstag feiern wird. Verschmitzt trug er Gedichte aus dem Gedächtnis vor und verblüffte damit die Anwesenden. Dann wurde beschlossen, sich nächstes Jahr – so Gott will – wieder zu treffen. Alle hofften, wieder dabei sein zu können. Als Termin wurde der 13. bis 15. April 2012 festgelegt. Ort des Treffens ist wie seit vielen Jahren das Hotel Sonnenhof in Weiterode bei Bebra.

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, St. Agnes-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (02225) 5180, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim. Kreisältester: Alfred Masuhr, Reinickendorfer Straße 43a, 22149 Hamburg.

Bezirkstreffen Waldwerder in Bad Pyrmont. Brigitte Kulessa berichtet darüber wie folgt (Bericht leicht gekürzt): In der Zeit vom 17. bis 19. Juni fand – in regelmäßigem Abstand von zwei Jahren – das traditionelle Treffen des Bezirks Waldwerder im Ostheim in Bad Pyrmont statt. Zwei Jahre sind ein relativ kurzer Zeitraum. Wie wir aber feststellen mussten, sind doch einige gravierende Veränderungen eingetreten. So sind zum Beispiel Marie Kulessa, Margarethe Pawelzig und Hans Skubich verstorben. Hans Skubich vermiss­ten wir ganz besonders wegen seiner stimmungsvollen Musik mit der Ziehharmonika und seiner Teufelsgeige. Andere wiederum konnten aus Alters- und Krankheitsgründen die Reise nicht mehr auf sich nehmen. Wir haben derer in Ehrfurcht gedacht. Aber auch mit der kleiner gewordenen Gruppe von immerhin noch 20 der Heimat verbundenen Personen wurde es wieder ein gelungenes Treffen. Programmgemäß eröffnete Günther Skorzinski das Treffen am Freitagabend, der durch Schabbern und Plachandern, durch Beiträge über lustige Begebenheiten und Sketche aus der Heimat den Anwesenden bis Mitternacht nicht müde werden ließen. Besonderen Beifall erhielten die von Edeltraut Przyborowski und Brigitte Kulessa in ostpreußischer Mundart vorgetragenen Gedichte, Anekdoten und Geschichten. Den Sonnabendvormittag konnte jeder selbst gestalten. Meist wurde er bei dem herrlichen Wetter zu einem Bummel in den wunderschön gepflegten Kurort genutzt. Als alle um 15 Uhr den Preußensaal betraten, hatte der sonst etwas nüchtern wirkende Raum sich in ein gemütliches Café verwandelt. Die Tische waren hübsch eingedeckt, Kerzen und Blumen fehlten nicht. Und wieder gab es ein verführerisch gutes Kuchen- und Tortenbuffet, natürlich von den Damen selbst gebacken. Anschließend hielt Dr. Manfred Rüthlein einen Vortrag mit dem Thema „Der Geburtenrückgang in der Bundesrepublik Deutschland“, den er durch grafische Darstellungen und passende Beispiele verständlich und anschaulich ergänzte. Am Schluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der nochmals das demografische Problem unserer Zeit deutlich gemacht wurde. Günther Skorzinski dankte Dr. Rüthlein für seine Ausführungen mit einer Flasche Bärenfang und leitete über zum gemütlichen Teil des Abends. Auch wurden einige kritische Punkte angesprochen. Man fragte sich zum Beispiel, warum der HLB erst Mitte Juni erscheine und nicht wie bisher bereits Anfang Mai. Auch ist unverständlich, dass geeignete Fotos, die dem letzten Bericht beigefügt wurden, nicht veröffentlicht worden sind. Positiv wurde die Information aufgenommen, dass unser Kreisvertreter Gerd Bandilla zurzeit seine 100. Reise als Botschafter in unsere Heimat Masuren unternimmt. War es doch ihm zu verdanken, die ersten Friedensbrücken dorthin gebaut zu haben. Am Sonntagvormittag hielt Gustav Scherello in Form einer Lesung aus dem Buch des Pastors Ernst Olschewski die Morgenandacht. Nach dem Mittagessen hieß es Abschied nehmen und wieder waren sich alle einig, dass die zweieinhalb Tage viel zu schnell vorübergingen. Besonders die kleine Teilnehmergruppe rückte noch näher zusammen, konnte sich besser kennenlernen und knüpfte engere Bande. Eine „ostpreußische Familie“ eben, die sich vornahm, den Kontakt weiterhin zu pflegen. Auf ein Wiedersehen in spätestens zwei Jahren freuen sich alle und hoffen, bis dahin gesund zu bleiben. Ganz besonders wünschten alle das dem Günther Skorzinski, der trotz seines Gesundheitszustands immer dabei war, die Fäden in der Hand behielt und zu seinem Spiel auf der Ziehharmonika kräftig mitsingen konnte – ein echter ostpreußischer Lorbass, der sich nicht so schnell unterkriegen lässt. Leider verstarb Günther Skorzinski am 14. Juli 2011.

 

NEIDENBURG

Kreisvertreter: Jürgen Szepanek, Nachtigallenweg 43, 46459 Rees-Haldern, Tel. / Fax (02850) 1017.

Bruderhilfe ausgezahlt. Mit dem Kreisausschussmitglied Günther Ernst weilte der Kreisvertreter eine Woche lang in Ostpreußen, um die Bruderhilfemittel auszuzahlen. Diese finanzielle Unterstützung an die hilfsbedürftigen Landsleute im Kreisgebiet Neidenburg wird zusammen von der Landsmannschaft Ostpreußen und unserer Kreisgemeinschaft geleistet. Die ältesten Bezieherinnen sind 1924 geborene Witwen im heute hohen Alter von 87 Jahren. Der Kreisvertreter und seine Begleitung besuchen jedes Jahr gezielt die ältesten in der Heimat verbliebenen Landsleute. Genauso viel wie die Geldzuwendung ist diesen hochbetagten Menschen das persönliche Gespräch wert. Aber auch für die Besuchenden, die im Kindesalter aus ihrer Heimat vertrieben wurden, ist es jedes Mal eine Bereicherung ihres Wissens über die alten und gegenwärtigen Lebensbedingungen. Mit immer wieder neuen Eindrücken und vielen Dankesworten der Bedachten konnte die Heimreise an den Niederrhein angetreten werden.

 

SENSBURG

Erster stellv. Kreisvertreter: Rolf W. Krause, Geschäftsstelle: „Sensburger Zimmer“, Stadtverwaltung Remscheid, Kreuzbergstraße 15, 42849 Remscheid, Telefon (02191) 163718, E-Mail: info@kreisgemeinschaftsensburg.de

13. Kirchspieltreffen Warpuhnen. Das 13. Treffen des Kirchspiels Warpuhnen fand am 4. Juni im Ostheim in Bad Pyrmont statt. Mehrere Landsleute warenschon Tage vorher angereist und gestalteten sich eine gute Zeit bei interessanten Gesprächen, Bummel durch die Einkaufsstraßen von Bad Pyrmont und Spaziergängen durch die Parkanlagen sowie beim Anschauen eins Videofilms über Ostpreußen. Am Samstagmorgen begrüßte dann Kirchspielvertreter Alfried Thiel die Teilnehmer sehr herzlich, bedankte sich für ihr Kommen und übermittelte die Grüße und guten Wünsche des amtierenden Kreisvertreters Rolf W. Krause. Zum Gedenken an die in den letzten Jahren verstorbenen Landsleute erhoben sich die Teilnehmer von ihren Plätzen. Alfred Thiel sprach in einem Vortrag über Sinn und Zweck der Kirchspieltreffen. Christel Skiba, die Autorin des Gedichtbandes „Heimat bleibt immer ein Teil von uns“ las einige Gedichte aus ihrem Buch vor. Dafür hier nochmals ein herzliches Dankeschön. Mit dem Gesang des Ostpreußenliedes „Land der dunklen Wälder“ endete der offizielle Teil des Treffens. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gestalteten sich der Nachmittag und der Abend zu einem harmonischen Zusammensein mit vielen Gesprächen, Berichten und Erzählungen von Erlebnissen in der alten Heimat. Fryderyk Tegler, der alljährlich Fahrten nach Ostpreußen organisiert und durchführt, berichtete über seine letzte Reise und führte seine Filmaufzeichnungen vor. Am Sonntag wurde dann das Treffen mit dem Besuch des Gottesdienstes in der Stadtkirche zu Bad Pyrmont und dem gemeinsamen Mittagessen abgeschlossen. Da sich der Kreis der Teilnehmer altersbedingt immer weiter verkleinert hat, wurde die Entscheidung, ob und wann ein nächstes Treffen stattfinden soll, zunächst offen gelassen.

 

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Hans Dzieran, Stadtgemeinschaft Tilsit, Postfach 241, 09002 Chemnitz, Telefon (0431)  7723.

Ausstellung im Kieler Rathaus Am 4. August 2011 um 17 Uhr wird im Kieler Rathaus die Ausstellung „Juden in Tilsit“ eröffnet. Die Vorsitzende des Vereins „Juden in Ostpreußen“, Dr. Ruth Leiserowitz, wird während der Vernissage das Einführungsreferat halten. Die Ausstellung wird im Foyer des Rathauses vom 4. bis 26. August gezeigt. Auf 40 großen Foto- und Texttafeln wird eindrucksvoll dokumentiert, welches rege jüdische Leben bis zur Vertreibung und Vernichtung im Zweiten Weltkrieg in Tilsit herrschte. Jahrhunderte hatten jüdische Bürger das Stadtbild entscheidend mitgeprägt. Sie waren vor allem als Kaufleute bekannt und vermittelten die Handelsgeschäfte mit dem Osten – bis 1933 die systematische Vertreibung begann und im Sommer 1942 die letzten zirka 300 Frauen, Männer und Kinder deportiert und umgebracht wurden. Im Mittelpunkt der Fotoschau stehen neben dem historischen Abriss jüdischen Lebens in der Region vor allem Personen, die zum großen Teil namentlich bekannt sind und deren Schicksal fast immer dasselbe abrupte Ende nahm. Die wenigen Überlebenden und ihre Nachfahren sind heute in alle Welt verstreut. Im Rahmen der Recherche zu dieser Ausstellung hat Dr. Ruth Leiserowitz einige von ihnen ausfindig gemacht; unter anderem in Israel, Südafrika und Australien. Wir erwarten einen regen Besuch.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren