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06.08.11 / »E.T.« und der Terror / Die Fehlinterpretationen des ZDF-Experten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-11 vom 06. August 2011

»E.T.« und der Terror
Die Fehlinterpretationen des ZDF-Experten

Entgegen seinem Slogan „Mit dem Zweiten sieht man besser“ schien das ZDF nur einen ersten Blick auf das furchtbare Attentat in Oslo geworfen zu haben. Wenige Stunden nach dem Anschlag vom 22. Juli wollte man den Zuschauern schon die Hintergründe erklären. Dann schlägt jeweils die Stunde von „E.T.“: Elmar Theveßen als ZDF-Terrorismusexperte bietet dem staunenden Zuschauer einen Teil seiner anscheinend unbegrenzten Hintergrundinformationen dar. Fast ehrfürchtig lauscht der Nachrichtensprecher, wenn „E.T.“ erklärt, welche islamistischen Motive hinter dem Attentat stecken könnten. Von Norwegens Verwick­lung in den Afghanistan-Krieg und von Terrorwarnungen ist die Rede. Aber es waren, wie wir inzwischen wissen, genau gegenteilige Motive, die hinter dem Anschlag steckten.

Nachdem „E.T.“ diese Fehlinterpretation eingeräumt und erklärt hatte, sich in Zukunft etwas mehr Zeit zu gönnen, um über erste Vermutungen zu diskutieren, hat er nun seinen „zweiten Blick“ auf das Geschehen geworfen. Jetzt zaubert „unser Terrorismusexperte“ eine noch abstrusere Verbindung hervor. In einem Beitrag für das „heute-journal“ am 25. Juli spielte er zunächst einmal altes Filmmaterial über amerikanische, islamfeindliche, christliche Fundamentlisten ein, um dann zu erklären, es gebe bis jetzt allerdings keinen Zusammenhang zum norwegischen Amokläufer. Richtig abenteuerlich wurde es, als er in „heute nacht“ noch den Bogen zu christlichen Fundamentalisten in Deutschland spannte. Wer auch immer gemeint ist, verrät er uns nicht so ganz, aber es gebe diese Szene, so seine Behauptung im ZDF-Blog. In Amerika würden sie mit „den gleichen Methoden wie die islamistischen Terroristen vorgehen“. Und auch wenn in Deutschland die „überwältigende Mehrheit“ nichts mit Gewalt zu tun habe, gebe es „Gedankengut, Gesinnungen, die ähnlich denen sind, die wir vom Attentäter jetzt ja leider kennenlernen mussten“.

Während die Sicherheitsbehörden noch immer nicht sagen können, ob überhaupt ein vielleicht rechtsradikaler Zusammenhang des Attentäters nach Deutschland hergestellt werden kann, ist „E.T.“ wieder einmal weiter. „Mit dem Zweiten sieht man besser“? Das scheint nicht immer zu stimmen, insbesondere nicht, wenn „E.T.“ mit seiner Weltsicht die Wohnzimmer heimsucht. Lothar Bublitz (idea)


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