24.04.2024

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20.08.11 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-11 vom 20. August 2011

Aus den Heimatkreisen

BRAUNSBERG

Kreisvertreter: Manfred Ruhnau, Tel.: (02241) 311395, Fax (02241) 311080, Bahnhofstraße 35 b, 53757 Sankt Augustin. Geschäftsstelle: Stadtverwaltung Münster, Patenstelle Braunsberg, 48127 Münster, Tel.: (0251) 4926051.

Sonnabend, 24. September bis Sonntag, 25. September, Johanniter-Akademie, Weißenburg-Straße 60-64, Münster: Nächstes Kreistreffen. Programm: Sonnabend, 24. September: 15 Uhr Mitgliederversammlung, Totengedenken, Rechenschaftsbericht des Kreisvertreters Manfred Ruhnau, Kassenbericht der Schatzmeisterin Gertrud Arendt, Bericht der Kassenprüfer, Aussprache zu den Berichten, Entlastung des Vorstandes, Neuwahl des Vorstandes, Verschiedenes. 18 Uhr gemeinsames Abendessen in der Kantine der Johanniter-Akademie, 19 Uhr geselliges Beisammensein.

Sonntag, 25. September: 8.30 Uhr Katholischer Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche Metzer Straße, Zelebrant: Konsistorialrat Dr. Klaus Fischer. Die evangelischen Landsleute sind herzlich dazu eingeladen. 10.30 Uhr „Festliche Stunde“ im Saal neben der Rezeption in der Johanniter-Akademie, Begrüßung durch den Kreisvertreter, Totengedenken und Grußworte, Festvortrag Herbert Monkowski über „Ermländische Geschichte und die Gegenwart“ (Erlebnisse dargestellt mit Bildern aus 2010). 14 Uhr, Der Vorstand gibt Auskunft über Vorhaben und die weitere Arbeit der Kreisgemeinschaft. Anschließend geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen und Zeit für Gespräche. Abnmeldung zum Kreistreffen am 25./26. September in Münster mit Hotelzimmer-Reservierung bitte direkt vornehmen bei der Johanniter-Akademie, Telefon (0251) 97 230 145.

 

EBENRODE (STALLUPÖNEN)

Kreisvertreter: Dr. Gerhard Kuebart, Schiefe Breite 12a, 632657 Lemgo, Telefon (05261) 8 81 39, E-Mail: gerhard.kuebart@googlemail.com.

Neuer Vorstand der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) – Zum diesjährigen Hauptkreistreffen im Marstall in Winsen (Luhe) am 9./10. Juli 2011 hatten sich erfreulich viele Mitglieder eingefunden um den bevorstehenden Wechsel im Vorstand mitbestimmen zu können und natürlich alte Bekannte, Freunde und Verwandte wiederzusehen. Nachdem den zurückgetretenen Vorstandsmitgliedern Brigitte und Martin Heyser von den Kreistagsmitgliedern Petra Rübke und Margarete Malchow mit treffenden Worten und Blumensträußen gedankt worden war und Herr Heyser auch der langjährigen Kassenprüferin Frau Lorenzen und weiteren Mitarbeitern seinen Dank ausgesprochen hatte, konnte zu den Neuwahlen geschritten werden. Kreisältester Günther Papke wurde gebeten, seine ruhende Tätigkeit wieder aufzunehmen und die Wahl des neuen KV zu leiten, was er dankenswerter Weise auch übernahm. Da für alle vier Vorstandsämter nur jeweils ein(e) Kandidat(in) zur Verfügung stand, wurden alle im ersten Wahlgang gewählt: Kreisvertreter Dr. Gerhard Kuebart, 1. Stellvertreter Helmut Perrey, 2. Stellvertreterin Elsbeth König, Kassenwart Gert D. Brandstäter. In der ersten Vorstandssitzung wurden Daniela Wiemer als Schriftleiterin gewählt sowie Dietrich Link als redaktioneller Mitarbeiter. Frau König hat ihr Amt als Kirchspielvertreterin von Bilderweiten wieder aufgenommen, Herr Helmut Wiemer ist wieder Kirchspielvertreter von Rodebach. Gemeinsam mit der KG Schlossberg (Pillkallen) wurde am Ehrenmal unserer Toten gedacht und ein Kranz niedergelegt. Die Heimatstube in der Rote-Kreuz-Straße 6 war geöffnet und fand regen Zuspruch. Insbesondere zur Familienforschung haben sich neue Kontakte ergeben. Erinnerungsstücke an die Heimat werden gerne entgegengenommen und gesammelt. Die neue Anschrift der Kreisgemeinschaft lautet KG Ebenrode (Stallupönen) c/o Kuebart, Schiefe Breite 12a, 32657 Lemgo Telefon (05261) 88139.

 

ELCH-NIEDERUNG

Kreisvertreter: Manfred Romeike, Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 Würselen, Telefon/Fax (02405) 73810. Geschäftsstelle: Hartmut Dawideit, Telefon (034203) 33567, Am Ring 9, 04442 Zwenkau.

Delegierten- und Kreistagssitzung in Bad Nenndorf − Freitag, 16. September bis Sonntag, 18. September 2011, Hotel „Esplanade“, Bahnhofstraße 8, 31542 Bad Nenndorf, Telefon (05723) 798 110: Einladung zur Mitgliederversammlung der früheren Bewohner des Kreises Niederung / Elchniederung und Kreistreffen von Freitag, 16. September, ab 14 Uhr, Eröffnung des Tagungsbüros und Treffen im Restaurant. Geplanter Ablauf: Gleichzeitig Delegiertenversammlung/Kreistagssitzung im „Hufeland-Raum“. Von 16 bis 18 Uhr Film und/oder Diavorträge im „Agnes-Miegel-Raum“. Am Sonnabend, 17. September, öffnet das Tagungsbüro um 9 Uhr, Film- und Dia-Vorträge ab 10.30 Uhr. Außerdem können mitgebrachte Bilder zum Einscannen abgegeben werden. Um 12 Uhr Mittagessen im Restaurant. Um 14 Uhr Eröffnung der Mitgliederversammlung, Begrüßung durch den Kreisvertreter und Totenehrung sowie Grußworte vom Patenkreis Grafschaft Bentheim. Bericht des Versammlungsleiters des Kreistages. Grußworte der Kirchspielvertreter. Gegen 16 Uhr Ehrungen, Wahl eines Kirchspiel-Vertreters. Nach Ostpreußen-Lied und Schlussworten des Kreisvertreters ist gemütliches Beisammensein und Plachandern angesagt. Am Abend ist musikalische Unterhaltung vorgesehen.

 

GOLDAP

Kreisvertreter: Stephan Grigat, Telefon (05231) 37146, Fax (05231) 24820, Heidentalstraße 83, 32760 Detmold. Geschäftsstelle: Annelies Trucewitz, Hohenfelde 37, 21720 Mittelnkirchen, Telefon (04142) 3552, Telefax (04142) 812065, E-Mail: museum@goldap.de. Internet: www.goldap.de.

Goldaper Heimattreffen 2011 in Stade − Programm: Freitag, 9. September, 18 Uhr Wiedereröffnung Patenschaftsmuseum Goldap in Ostpreußen, Harsefelder Straße 44 A, 21680 Stade. Begrüßung: Stephan Grigat, Kreisvertreter, für die Kreisgemeinschaft Michael Roesberg, Landrat, für den Landkreis Stade. Festansprache: Dr. Joachim Mähnert, Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg. Anschließend Empfang. Sonnabend, 10. September, alle Veranstaltungen im Hotel „Vier Linden“, Schölischer Straße 63, 21682 Stade. 9.30 Uhr: Kreistagssitzung (nur für Mitglieder des Kreistages sowie gewählte Ortsvertreter), 11.30 Uhr Kreisversammlung (Mitgliederversammlung) der Kreisgemeinschaft Goldap Ostpreußen e. V. (nur für Mitglieder der Kreisgemeinschaft), 13 Uhr Mittagspause. Es besteht die Möglichkeit zum Transfer ins Patenschaftsmuseum, 16 Uhr Festveranstaltung, Begrüßungsansprache: Stephan Grigat, Kreisvertreter, Grußworte der Gäste, Zwiegespräch zwischen Enkelin und Großmutter „Ach, wie war es doch in der Heimat so schön“, Nele Dehmel und Renate Bergmann. Vortrag: Dieter Zeigert, „Verschwundene Gleise: Die Kaiserbahn zwischen Goldap und Szittkehmen“, Ehrungen, Ostpreußenlied. Nachmittags: Manfred Zink stellt im Hotel „Vier Linden“ die Ergebnisse seiner Forschungen zu verschiedenen Goldaper Firmen aus, 20 Uhr Heimatabend mit buntem Programm. Zum Tanz spielt Dieter Kohn. Einlass ab 19.30 Uhr, die Musik spielt bis 24 Uhr. Sonntag, 11. September, 9.30 Uhr Abfahrt Bustransfer vom Hotel „vier Linden“ zur Kirche St. Wilhadi. 10 Uhr: Ev.-luth. Gottesdienst in der Kirche St. Wilhadi, Predigt: Pastorin Claudia Brandy, danach Bustransfer von der Kirche zum Mahnmal in den Wallanlagen, 11 Uhr: Öffnung des Saales im Hotel „Vier Linden“, 11.30 Uhr: Feierstunde am Mahnmal in den Wallanlagen in Stade, Begrüßung: Stephan Grigat, Kreisvertreter, Grußwort der Patenschaftsträger, Totenehrung: Stephan Grigat, Kreisvertreter, Gedichtvortrag „Es war ein Land“: Gertrud Baumann, Festansprache: Hubertus Hilgendorff, Vorsitzender des Trägervereins ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum, Ostpreußenlied, Nationalhymne. Musikalische Umrahmung: Frauenchor Frohsinn, Ahlerstedt, und Goldaper Bläserkreis. Ab 12.15 Uhr steht der Bus bereit zum Rücktransport in das Hotel „Vier Linden“, 13 Uhr Hauptkreistreffen. Gemeinsames Mittagessen und gemütliches Beisammensein im Hotel „Vier Linden“, ab 14 Uhr „Ostpreußisch Platt“ mit Gertrud Braumann, Anna-Eliese Färber und Dieter Mau, Ausklang. Brigitte Karow ist mit dem aktuellen Verkaufsangebot während aller Veranstaltungen im Hotel „Vier Linden“ für Sie da. Das Patenschaftsmuseum Goldap / Ostpreußen, Harsefelder Straße 44A in Stade öffnet Sonnabend von 10 bis 16 Uhr und Sonntag von 9 bis 13 Uhr.

 

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, St. Agnes-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (02225) 5180, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim. Kreisältester: Alfred Masuhr, Reinickendorfer Straße 43a, 22149 Hamburg.

Lycker Treffen am 27. und 28. August 2011 in Hagen − Es wird noch einmal daran erinnert, dass am letzten Wochenende dieses Monats das jährliche Lycker Kreistreffen in der Stadthalle von Hagen in Westfalen stattfindet. Die wichtigsten Veranstaltungspunkte sind: Am Samstag, 27. August, 17 Uhr, die Kranzniederlegung an den Steinen im Stadtgarten. Um 19 Uhr Gemütliches Beisammensein in der Stadthalle. Am Sonntag, 28. August, 11 Uhr die Feierstunde und danach das eigentliche Treffen in der Stadthalle. Der Arbeitskreis „Mittlere Generation“ trifft sich um 13 Uhr im Clubraum der Stadthalle. Alle Lycker aus Stadt und Land sind eingeladen, nach Hagen zu kommen, um ein Bekenntnis zu unserer Heimat abzulegen. Daneben besteht Gelegenheit, alte Bekannte wieder zu treffen.

 

MEMEL-LAND

Kreisvertreter: Ewald Rugullis, Steinauer Straße 77, 40721 Hilden, Tel. (02103) 40594.

Vergessene Regionen. Das Memelland – Kulturelle Vielfalt in einer Grenzregion − Am Donnerstag, 23. Juni, fand in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in Berlin eine Veranstaltung über die Geschichte des nordöstlichen Teils der historischen Provinz Ostpreußen statt. Sie gehörte zu der Reihe „Vergessene Regionen“, in der das Deutsche Kulturforum östliches Europa in lockerer Folge Gebiete im östlichen Europa vorstellt, die entweder schon immer im Windschatten des Weltgeschehens lagen oder die aufgrund der politischen Entwick-lung der letzten hundert Jahre aus dem Bewusstsein einer großen Öffentlichkeit verschwunden sind. Das Interesse und die Neugier an diesen Themen, bei denen es oft Neues zu entdecken gibt, ist groß und auch an diesem Abend war trotz schlechtem Wetter der Saal voll. Die Region, um die es an diesem Abend ging, wurde wegen des hohen Anteils der Litauer an der Bevölkerung auch Kleinlitauen genannt. Allgemein bekannter ist der Teil des Gebietes nordöstlich der Memel, das Memelland. Nach der Begrüßung durch Frau Dr. Kretschmer als Vertreterin des Freistaats Sachsen und Dr. Doris Lemmermeier, Direktorin des Deutschen Kulturforums östliches Europa, verlas Dr. Ruth Leiserowitz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Historischen Instituts in Warschau, das Grußwort des litauischen Botschafters. Dieser stellte die Bedeutung Kleinlitauens „als die Wiege der litauischen Literalität“ heraus. „Hier wurde zum ersten Mal die Bibel ins Litauische übersetzt und die erste Grammatik der litauischen Sprache verfasst.“ In Kleinlitauen schrieb schließlich Christian Donalitius (1714–1780) das Poem „Die Jahreszeiten“, das erste Werk litauischer Literatur. In der ersten Hälfte des Abends stellten drei Vorträge verschiedene Aspekte der Geschichte und Kulturgeschichte der Region vor. In ihrer historischen Einführung skizzierte Frau Leiserowitz die besondere Situation des nordöstlichen Teils von Ostpreußen, der überwiegend zweisprachig (deutsch und litauisch) war. Die Region wurde im Ersten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen und Hunderte von Zivilisten ins Innere Russlands und nach Sibirien verschleppt. Das Gebiet nordöstlich der Memel kam nach dem Krieg zunächst unter französische Verwaltung und wurde 1920 von Litauen besetzt. Damals entstand auch erstmals der Begriff „Memelland“. In der Zwischenkriegszeit ließen sich viele Juden aus Litauen hier nieder, die dann nach der Besetzung der Deutschen 1939 nach Litauen flüchteten. Ende des Zweiten Weltkriegs verhinderten die von der Wehrmacht gesprengten Brücken über die Memel die Flucht der Deutschen nach Westen. Das Memelland war nicht Gegenstand der Potsdamer Konferenz und dort fand auch keine Vertreibung der Deutschen statt. Leiserowitz ging auch auf das Weiterleben von Traditionen nach 1945 ein. Dr. Silva Pocyte stellte die Identität der Kleinlitauer nach 1871 innerhalb des Deutschen Reiches und nach 1923 innerhalb des neu gegründeten Nationalstaates Litauen vor. Die Kleinlitauer, evangelisch und loyal gegenüber dem deutschen Kaiser, fühlten sich nach der Reichsgründung als ethnische Minderheit diskriminiert. In der Zwischenkriegszeit bewirkte die unterschiedliche religiöse und kulturelle Prägung – hier protestantisch deutsch, dort katholisch polnisch bzw. russisch – Schwierigkeiten zwischen Klein- und Großlitauern. Die Kleinlitauer standen zwischen den Deutschen und den Großlitauern. Der Vortrag von Eva Pluhárová-Grigiene befasste sich mit fotografischen Illustrationen von deutsch- und litauischsprachigen Büchern über die Kurische Nehrung vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre. Während die deutschen Illustrationen Distanz zu den als fremdartig und exotisch empfundenen Bewohnern der Nehrung zeigen, obgleich das Fremde als besonderer Reiz der Region empfunden wurde, versuchten die Litauer sie als Teil ihres Landes darzustellen. Die Instrumentalisierung solcher bildlicher Darstellungen zur Vermittlung politischer Vorstellungen bzw. Ansprüche fand vor allem nach dem Ersten Weltkrieg statt, als das Gebiet von Litauen besetzt war. Im zweiten Teil des Abends standen die Auswirkungen der Politik im 20. Jahrhundert auf das Leben einzelner Menschen und deren Schicksale im deutsch-litauischen Grenzgebiet im Zentrum. Der Film „Gustav J.“ von Volker Koepp aus dem Jahre 1973 porträtierte den 80-jährigen, im Grenzland zu Litauen geborenen Gustav J. Er ist ein sehr frühes Beispiel für die Methode der „oral history“ zur Vermittlung historischer Zusammenhänge für ein großes Publikum. Das Schicksal von Gustav J. – Ortswechsel wegen Arbeitssuche, Verschleppung nach Russland im Ersten Weltkrieg und Flucht nach Westen nach dem Zweiten Weltkrieg – ist typisch für das vieler Menschen seiner Generation aus Kleinlitauen. In einem Gespräch stellten anschließend Ruth Leiserowitz und Ulla Lachauer weitere Biographien aus der Zwischenkriegszeit und der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg vor, darunter auch die der Bäuerin Lena Grigoleit, die Ulla Lachauer in ihrem Buch „Paradiesstraße“ beschrieben hat. Im Unterschied zu ihr, die trotz hartem Leben mit ihrem Schicksal zufrieden war und viel zu erzählen wusste, haben die Lebensumstände die Moorbäuerin Erdmute Gerollis unfähig zu einer Kommunikation gemacht. Anhand von Fotografien familiärer Ereignisse in der Nachkriegszeit, die sie und Dr. Silva Pocyte in einem Forschungsprojekt gesammelt haben, erklärte Ruth Leiserowitz u.a. die Bedeutung kirchlicher Trauungen in einem atheistischen Staat. Die vom Pietismus geprägte religiöse Laienbewegung im Memelland hatte nach dem Zweiten Weltkrieg große Bedeutung für die Identität der Memelländer/Kleinlitauer. Die Teilnahme an einem Gottesdienst in einer Kirche konnte gerade für in der Verwaltung tätigen Menschen oder Lehrer problematisch sein. Die Gottesdienste der Stundenhalter (Laienprediger), die im Freien oder auch auf Friedhöfen stattfanden, zogen keine Konsequenzen staatlicherseits nach sich. Claudia Tutsch

 

MOHRUNGEN

Kreisvertreter: Gisela Harder (komm.), Telefon und Fax (040) 7373220; Ingrid Tkacz, Telefon und Fax (04122) 55079. Geschäftsführer: Lothar Gräf, Dr-Siekermann-Weg 28, 58256 Ennepetal, Telefon (02333) 5766, (02333) 5570,

E-Mail: Lothar.Graef@live.de. MHN-Änderungen: Marlene Wölk, Nachtigallenweg 3, 38820 Halberstadt.

Heimatkreis-Treffen der Kreisgemeinschaft Mohrungen e.V. am 3./4. September 2011 in Morungen/ Sangerhausen − Morungen oder Mohrungen?  Dieser kleine Unterschied in der Schreibweise gilt als nebensächlich, wenn sich am Wochenende  3./4. September die in ganz Deutschland verstreuten Mitglieder des Heimatkreises Mohrungen/Ostpreußen in Morungen bei Sangerhausen treffen. Die Ähnlichkeit der Schreibweisen der beiden Orte ist im beginnenden 14. Jahrhundert entstanden, als viele Harzer nach Ostpreußen auswanderten. Vielfach gaben sie der neuen Siedlung den gleichen oder ähnlichen Namen wie den in ihrer Heimat. So auch die „neuen“ Morunger, eine Gründung durch den Deutschen Ritterorden, die seit 1327 belegt ist. Jedoch schoben sie ein „Dehnungs-h“ ein, um die lang ausgesprochene erste Silbe herauszuheben. Das Programm beginnt am Samstag, 3. September, um 10 Uhr mit der Begrüßung der Teilnehmer durch Ingrid Tkacz und Gisela Harder im Morunger Bürgerhaus. Kulturreferentin Gisela Harder eröffnet die Ausstellung der Deutschen Bevölkerung „Herder“ in Mohrungen im heute zu Polen gehörenden Morag, wie Mohrungen jetzt heißt. Gleichzeitig gibt es eine Bilderausstellung „1111 Jahre Morungen/Südharz“ vom Heimatverein Morungen zu sehen, begleitet durch Sylvia Büchel und Monika März. Anschließend besteht die Möglichkeit für die Teilnehmer, mit dem Bus Europas größtes Rosarium in Sangerhausen zu besuchen. Nach dem Mittagessen in der Sockenhalle schauen sich die Mohrunger den Ort unter sachkundiger Führung durch Mitglieder des Heimatvereins Morungen an. Für 16 Uhr sind Filme von Joachim Berg geplant: Ausschnitte vom Heimatkreistreffen 2010 in Bad Nenndorf sowie vom Umzug der 1111-Jahr-Feier 2010 in Morungen. Ab 17 Uhr Beginn der Mitgliederversammlung. Es schließen sich ein Grillabend (ab 18 Uhr) und ein gemeinsamer Heimatabend (19.30 Uhr in der Sockenhalle) der Morunger mit den Mohrungern an. Tanzmusik, Socken-Gedicht (durch Marlies Mirwald vorgetragen) sowie Schaueinlagen des Heimatvereins Morungen und von Besuchern des Heimatkreistreffens an. Das Sonntags-Programm beginnt um 9.30 Uhr in der Morunger Nikolai-Kirche mit einer Andacht, gehalten durch Pastorin Vogel. Für 10.30 Uhr ist in der Sockenhalle eine Feierstunde vorgesehen. Einige Programmpunkte neben Grußworten von Kreisvertretern und anderen Ehrengästen: Musikalischer Rahmen  „Land der dunklen Wälder“, Ballade „Mo(h)rungen – eine uralte neue Geschichte“ von Elisabeth Krahn, Europa-Hymne „Freude schöner Götterfunken“. Heimatkundler Lutz Krause hält dabei die Festansprache „Von Morungen/Südharz nach Mohrungen/Ostpreußen“. Nach dem gemeinsamen Mittagessen klingt das Heimattreffen mit einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen in der Sockenhalle aus. Der heutige Ort Morungen mit 180 Einwohnern und dem Ortsbürgermeister Hartmut Reinicke hat sich zu einem freundschaftlichen Verhältnis zu der Kreisgemeinschaft Mohrungen entwickelt, worüber wir sehr erfreut sind. Alle, die an dieser Veranstaltung interessiert sind, sind herzlich eingeladen.

 

NEIDENBURG

Kreisvertreter: Jürgen Szepanek, Nachtigallenweg 43, 46459 Rees-Haldern, Tel. / Fax (02850) 1017.

Heimattreffen 2011 – Das diesjährige Neidenburger Heimattreffen findet am Sonntag, 11. September, im RuhrCongress (Gelände der ehemaligen Ruhrlandhalle) in Bochum statt. Denken Sie bitte an diesen Termin und verabreden Sie sich mit Verwandten, Freunden, Bekannten, früheren Mitschülern und Nachbarn. Nähere Einzelheiten können Sie dem letzten Pfingstheimatbrief entnehmen. In diesem Jahr haben wir etwas Besonderes anzubieten. Nach dem Mittagessen, das in oben angeführten Veranstaltungsräumlichkeiten eingenommen werden kann, können Sie an einer kostenlosen Stadtrundfahrt durch Bochum teilnehmen. In einem bequemen Reisebus werden Sie in anderthalb Stunden die heute nach vielen Baumaßnahmen sich neu präsentierende Patenstadt, ohne einmal auszusteigen, erleben. Nehmen Sie dieses Angebot an. Sie werden überrascht sein. Die Heimatstube in Bochum- Werne, Kreyenfeldstraße 31 (altes Amtshaus) kann am Sonntag zwischen 13 und 16 Uhr besucht werden. Ein kostenloser Buspendelverkehr vom RuhrCongress zur Heimatstube ist vorgesehen. Am Vortag des Heimattreffens, Sonnabend, 10. September, findet gegen 14.30 Uhr, im Bildungs- und Verwaltungszentrum der Stadt Bochum, Gustav-Heinemann-Platz (hinter dem Rathaus) 2. Etage, Zimmer 2083, die öffentliche Kreistagsitzung statt. Die Mitglieder des Kreistages erhielten bereits durch den Kreisvertreter gesonderte Einladungen. Der Vorstand hofft auf eine starke Beteiligung.

 

TILSIT-STADT

Stadtvertreter: Hans Dzieran, Stadtgemeinschaft Tilsit, Postfach 241, 09002 Chemnitz, Telefon (0431)  77723.

Ausstellung „Juden in Tilsit“ in Kiel. − Als  im vergangenen Jahr im Tilsiter Stadtgeschichtlichen Museum  die Ausstellung „Juden in Tilsit“  gezeigt wurde, rief das bei den alten Tilsitern großes Interesse hervor. Die Stadtgemeinschaft Tilsit war der Meinung, dass diese Ausstellung auch in Deutschland, und zwar in Kiel, der Patenstadt von Tilsit und  Partnerstadt von Sovetsk, gezeigt werden müsse. Nun war es soweit. In der repräsentativen Wandelhalle des Kieler Rathauses fand die festliche Eröffnung statt. Der stellvertretende Stadtpräsident Rainer Tschorn bezeichnete in seiner Eröffnungsrede die Schau als einen Teil „wichtiger Erinnerungskultur“. Die Vorsitzende des Vereins „Juden in Ostpreussen“, Dr. Ruth Leiserowitz, erläuterte den Aufbau der Ausstellung. Auf 40 großen Foto- und Texttafeln wird dokumentiert, welches rege jüdische Leben in Tilsit herrschte. Jahrhunderte hatten jüdische Bürger das Stadtbild entscheidend mitgeprägt. Sie spielten eine große Rolle in Wirtschaft und Kultur. Sie waren vor allem als Kaufleute bekannt und vermittelten die Handelsgeschäfte mit dem Osten – bis 1933 die systematische Vertreibung begann und im Sommer 1942 die letzten zirka 300 Frauen, Männer und Kinder deportiert und umgebracht wurden. Tilsit, das heute Sovetsk heißt, ist seit 1992 die Partnerstadt von Kiel.  Sovetsk bekomme durch die Ausstellung einen Teil seiner Geschichte zurück, betonte Joshua Pannbacker, der als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Kiel zu den Ehrengästen der Eröffnungsveranstaltung gehörte. Im Mittelpunkt der Fotoschau stehen neben dem historischen Abriss jüdischen Lebens vor allem viele Einzelschicksale von Personen, die zum großen Teil namentlich bekannt sind. Michael Leiserowitz machte auf Fotos aufmerksam, die seinen Onkel Herbert und seine Tante Erika aus Tilsit zeigen, Sie emigrierten über Schanghai nach Amerika. Unter den Anwesenden war auch Dov Bernhard Galmor-Geier, der Enkel von Bernhard Laks aus Tilsit. „Ich bin jetzt so alt wie er, als er von der SS erschossen wurde“, berichtete er mit bewegter Stimme. Als Vertreter der Stadtgemeinschaft Tilsit wünschte Ingolf Koehler der Ausstellung einen vollen Erfolg. Mit der Herausgabe der Broschüre „Es begann in Tilsit” habe die Stadtgemeinschaft begonnen, über das Leben und Schicksal Tilsiter Juden zu berichten und eine Wissenslücke zu schließen. Die Veranstaltung schloss Uwe Rada mit einer Lesung aus seinem Buch „Die Memel“ ab. Die Ausstellung ist noch bis 26. August von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

 

WEHLAU

Kreisvertreter: Hans Schlender, Telefon (040) 20976735, Fax (040) 20973080, Berliner Allee 29 22850 Norderstedt, E-Mail: hans.schlender@free-net.de.

Wahlaufruf für die Kreistagswahl 2011 − Gemäß § 9 Absatz 6, 7 und 8 der Satzung der Kreisgemeinschaft Wehlau e. V. werden die Mitglieder der Kreisgemeinschaft aufgerufen, die Kreisvertretung, die sich aus 15 Mitgliedern zusammensetzt, neu zu wählen und hierzu das Wahlrecht auszuüben. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder der Kreisgemeinschaft Wehlau mit Vollendung des 18. Lebensjahres am Wahltag. Mitglieder sind alle Angehörigen der Kreisgemeinschaft Wehlau, die mit ihrer Stimmabgabe anlässlich der Kreistagswahl 1999 eine Willenserklärung abgegeben haben, Mitglied der Kreisgemeinschaft Wehlau e. V. zu werden. Darüber hinaus haben die Angehörigen der Kreisgemeinschaft den Status eines Mitgliedes erworben, die in den letzten Jahren einen Aufnahmeantrag gestellt haben. Sollten Sie an der Wahl teilnehmen wollen, sind aber noch kein Mitglied, reichen Sie uns bitte zusammen mit der Anforderung der Wahlunterlagen den ausgefüllten Aufnahmeantrag von Seite 77 dieses Heimatbriefes ein oder fordern Sie schriftlich oder telefonisch beim Vorsitzenden des Wahlausschusses Uwe Koch, Schobüller Straße 61, 25813 Husum, Telefon (04841) 663640, einen Aufnahmeantrag an. Sie erhalten dann zusammen mit Ihrem Mitgliedsausweis auch die Wahlunterlagen für die Briefwahl. Die Teilnehmer an der persönlichen Wahl in Bad Nenndorf haben die Möglichkeit, vor Ort und vor der Stimmabgabe ihren Aufnahmeantrag einzureichen.


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