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27.08.11 / Pionier aus Pommern / Das Otto-Lilienthal-Denkmal am Teltowkanal wird saniert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-11 vom 27. August 2011

Pionier aus Pommern
Das Otto-Lilienthal-Denkmal am Teltowkanal wird saniert

Als Otto Lilienthal 1848 im vorpommerschen Anklam geboren wurde, ahnte man noch nicht, dass er einst mit seinem Mut und seiner Erfindungsgabe die Welt revolutionieren würde. Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit selbst. Lilienthal aber und einige andere wagemutige Männer machten ihn wahr. 1891 gelangen ihm erste kurze „Flüge“. 1892 diente eine Sandgrube in den Rauhen Bergen im heutigen Berliner Stadtteil Steglitz und 1893 eine künstliche „Fliegestation“ ebenfalls in Steglitz als Flugplatz.

Ein erstes Denkmal für den pommerschen Flugpionier entstand 1914 – eine lebensgroße bronzene Ikarusfigur auf einem vier Meter hohen Sandsteinsockel des Bildhauers Peter Christian Breuer im Bäkepark am Teltowkanal. Breuer (1856–1930) unterrichtete als Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Berlin-Charlottenburg, der heutigen Akademie der Künste. Zu seinen Schülern gehörte unter anderen Rudolf Belling. Breuer zählte zu den Wegbereitern der Moderne in der Berliner Bildhauerschule. Breuer stellte den Sohn des Daidalos mit ausgebreiteten Armen dar, an dessen Rücken ein Flügelpaar befestigt ist. Die Symbolkraft der Ikarusfigur war so stark, dass auch der Flugzeughersteller Junkers sie in ihr Firmensignet aufnahm. „In einer stelenartigen Vorlage auf der Vorderseite weist das Porträt Otto von Lilienthals auf den Geehrten hin. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Objekt um das früheste, für einen Techniker errichtete Personendenkmal in Deutschland“, so die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD).

An dem Denkmal hat mittlerweile der Zahn der Zeit genagt, aber auch mutwillige Zerstörungen lassen die Bronze sanierungsbedürftig aussehen. Nun unterstützt die DSD die anstehende Restaurierung des Lilienthal-Denkmals in Berlin-Steglitz mit 35000 Euro. Damit kann die Instandsetzung des Natursteinsockels und die Restaurierung der Ikarus-Figur an dem auch an den Todessturz des deutschen Flugpioniers 1896 erinnernden Denkmal in Angriff genommen werden. „Das stark geschädigte und durch Graffiti entstellte Denkmal muss dringend saniert werden“, begründet die DSD ihr Vorhaben. „Der Natursteinsockel weist starke Absandungen und Abschalungen des Sandsteins auf, zudem sind eiserne Befestigungsteile auf dem Sockel schadhaft. Neben Fugen, die zwischen den Sandstein- und Granitblöcken ausgebrochen sind, ist auch die Korrosion auf der Bronzeoberfläche der Ikarusfigur bereits weit fortgeschritten.“ Das Lilienthal-Denkmal ist nunmehr eines von über 130 Projekten, welche die Stiftung seit ihrer Gründung 1985 allein in Berlin unterstützen konnte. Dazu gehören unter anderem die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das Mausoleum Strousberg auf dem Alten St.-Matthäus-Friedhof in Schöneberg und das Gutshaus in Mahlsdorf.    man

Foto: Beschmiert: Otto-Lilienthal-Denkmal


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