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10.09.11 / Von Athen blamiert / Griechische Regierung führt Euro-Retter-Staaten an der Nase herum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-11 vom 10. September 2011

Von Athen blamiert
Griechische Regierung führt Euro-Retter-Staaten an der Nase herum

Die Abreise der sogenannten „Troika“ aus Griechenland glich einem Offenbarungseid. Die Dreiergruppe aus Vertretern von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) war nach Athen gekommen, um zu überprüfen, ob die griechische Regierung ihre Versprechen auch einlöst: Überbordende Ausgaben begrenzen, endlich gewissenhaft Steuern eintreiben und Teile des gewaltigen Staatsbesitzes privatisieren.

Auf ihrem jüngsten Gipfeltreffen am 21. Juli hatten die Euro-Staaten die Auszahlung weiterer Milliardenhilfen davon abhängig gemacht, dass die Griechen die Auflagen erfüllen. Bei der Überprüfung durch die Troika war offensichtlich geworden, dass die griechische Regierung stattdessen just nach jenem Gipfel ihre Bemühungen praktisch eingestellt hat – daher die empörte Abreise.

Athen verlässt sich darauf, dass die Retter-Staaten, allen voran Deutschland, aus Furcht vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone sowieso zahlen werden, bis sie selbst bankrott gehen. Auf dieser Annahme ruht ihre Dreistigkeit und sie haben richtig kalkuliert: Kanzlerin Angela Merkel machte Anfang dieser Woche klar, dass Deutschland es bei den hilflosen Appellen an Athen bewenden lässt und in jedem Fall zahlen wird aus Furcht vor einem, so Merkel, „Domino-Effekt“.

Dieser Effekt hat tatsächlich eingesetzt, nur anders, als Merkel meint: Vom griechischen Beispiel darauf aufmerksam gemacht, dass alle Sanktionsdrohungen hohl sind, weil sich die Zahlerländer erpressbar gemacht haben durch ihre eigene Rhetorik (Merkel: „Niemand wird fallen gelassen!“), nimmt Italien bereits Teile seiner Sparbeschlüsse zurück.      H.H.


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