Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-11 vom 10. September 2011
Jan Heitmann: Dieser Tag würde die Welt verändern, hieß es nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Der Westen beanspruchte sofort die alleinige Opferrolle, Gut und Böse wurden fortan geografisch definiert, die islamische Welt als Brutstätte des Terrors ausgemacht. Im Namen des „Krieges gegen den Terror“ handeln die westlichen Gesellschaften heute gegen ihre eigenen liberalen Werte und riskieren die Selbstgefährdung ihrer Demokratien. Allgegenwärtig im Alltag sind die Sicherheitsvorkehrungen. Immer mehr werden fundamentale bürgerliche Freiheitsrechte eingeschränkt oder außer Kraft gesetzt. Polizeiliche Überwachungsmaßnahmen im hochgerüsteten Informationszeitalter sind zur Regel geworden. Abhören, Videoüberwachung, PC-Durchsuchungen, Vorratsdatenspeicherung und die geheimdienstliche Datensammelwut haben ein Ausmaß angenommen, das wir uns noch vor Jahren niemals hätten gefallen lassen. Seit fast zehn Jahren befindet sich Deutschland an der Seite seiner Verbündeten in Afghanistan im Krieg, doch die Region ist weit entfernt von Frieden und Stabilität. Die ungeheure Entfaltung militärischer Macht hat weltweite radikalislamische Strömungen nicht eingedämmt, sondern sie sogar noch gestärkt und zudem zu einem politisch-moralischen Autoritätsverlust der USA und der westlichen Welt geführt. Viel stärker als die Terrorfolgen betreffen uns alle die Bankenkrisen und die exzessive Verschuldung der Staaten. Deren Auswirkungen werden die Welt weit mehr verändern als 9/11. |
Artikel ausdrucken | Probeabobestellen | Registrieren |