© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-11 vom 10. September 2011

Aggressive Angriffe
von Andreas Späth

Selten waren in den letzten Jahren die Angriffe gegen die Christen Europas so aggressiv wie dieser Tage. Auf allen Ebenen scheint die Zurückhaltung beendet.

Tertullian schrieb einst: „Wenn der Tiber bis in die Stadtmauern steigt, wenn die Witterung nicht umschlagen will, wenn die Erde bebt, wenn es eine Hungersnot, wenn es eine Seuche gibt, sogleich wird das Geschrei gehört: Die Christen vor die Löwen!“

Es geht freilich noch nicht um die Löwen. Aber als der Einzeltäter in Norwegen seinen Anschlag verübte, wurde rasch angeklagt: „Ein christlicher Fundamentalist!“ Sich seriös gebende Medien wendeten diese Fehlinformation flugs pauschal gegen evangelikale Christen.

Bei den Stimmen gegen die Christgläubigen darf das hohe C der Papstkritik nicht fehlen. Wurden die kleinkarierten Ressentiments gegen die Ansprache Benedikts XVI. vor dem Bundestag bisher vor allem vereinzelt und von ganz links außen geschürt, so gibt es nun ein breites Protestbündnis von mehr als 50 Organisationen gegen den Besuch des Heiligen Vaters im September. Doch wer sind diese Gegner? Nach Abzug der üblichen Verdächtigen von A wie Antifa über G wie Gior­dano-Bruno-Stiftung, S wie Schwulengruppe bleibt nach Z wie Zentrum für Theologie das Berliner Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit seinem „Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung“ übrig. Man reibt sich die Augen. Eine Behörde (!) ruft zur Antipapstdemo? Alle Achtung! Der Tiber muss aber schon wieder sehr hoch stehen.