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10.09.11 / Deutschlands Celsius

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-11 vom 10. September 2011

Deutschlands Celsius

Während die Deutschen die Temperatur in Grad Celsius messen zu Ehren eines Schweden, tun die Angloamerikaner das gleiche in Grad Fahrenheit zu Ehren eines Deutschen. Daniel Gabriel Fahrenheit, den man deshalb in gewisser Hinsicht als den Anders Celsius der Deutschen bezeichnen könnte, war wie dieser ein Mann der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sein Großvater Reinhold Fahrenheit war von Königsberg nach Danzig gezogen, wo er selber am 24. Mai 1686 zur Welt kam. Nach dem frühen Tod seiner Eltern zog er nach Amsterdam, um dort wie die Ahnen das Kaufmannshandwerk zu erlernen. Doch sein naturwissenschaftliches Interesse an Messinstrumenten ließ ihn Glasbläser und Instrumentenbauer werden.

Im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts erreichte er einen großen Fortschritt beim Thermometerbau, indem er den bis dahin verwendeten verdünnten Weingeist durch reines Quecksilber ersetzte. Des Weiteren entwickelte er für seine Thermometer eine eigene Skala. Da er negative Werte vermeiden wollte, wählte er zum Nullpunkt die größte von ihm herzustellende Kälte. Das waren -17,8 Grad Celsius. Den Wärmeunterschied gegenüber der Mundtemperatur eines gesunden Menschen teilte er erst in 90, später dann in 96 Grad. Fahrenheits Bedeutung und Erfolg gründete maßgeblich darauf, dass ihm als erstem die Produktion miteinander übereinstimmender Thermometer gelang. Mit ihnen begann die exakte Thermometrie.

Hochwertige Barometer, Aräometer und Pyknometer festigten Fahrenheits guten Ruf als Messinstrumentenhersteller. Er starb am 16. September 1736 in Den Haag.  Manuel Ruoff


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