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10.09.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-11 vom 10. September 2011

Leserforum

Erzbergers Sorge galt dem Wohl Deutschlands

Zu: „Mit acht Schüssen niedergestreckt“ (Nr. 33)

Wie alle Ihre Kommentare zu geschichtlichen Ereignissen, habe ich auch den Bericht über die Ermordung von Matthias Erzberger mit großem Interesse gelesen. Das Schicksal der beiden Attentäter war mir trotz eines intensiven Studiums der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen nicht bekannt. Die Einstufung von Matthias Erzberger als einen der radikalsten Erfüllungspolitiker habe ich aber zeitlebens nie verstehen können.

Reichkanzler Philipp Scheidemann hatte ja zunächst Graf Brockdorff nach Versailles gesandt, wo Brockdorff sich weigerte, das von den Siegern verfasste Diktat zu unterschreiben, und nach Berlin zurückfuhr. Die Sieger stellten daraufhin ein Ultimatum und drohten für den Fall einer erneuten Weigerung mit Einmarsch und Besetzung des Deutschen Reiches. Angesichts des im Lande herrschenden Hungers und der Aussichtslosigkeit einer wirksamen Verteidigung gegen eine solche Invasion blieb der Reichsregierung keine Wahl. Sie entsandte Erzberger und andere nach Versailles mit der Vollmacht, das Diktat zu unterschreiben.

Verhandlungen hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben, die De-facto-Vergewaltigung der Besiegten hat ja auch den frühen Rück­zug der USA aus Versailles zur Folge gehabt, wie auch den einiger britischer Delegierter.

Wenn Erzberger sich in den folgenden Jahren für strikte Erfüllung des Versailler Diktates einsetzte, so könnte dies ja seine Sorge gewesen sein, dass die nach wie vor in Paris herrschenden Chauvinisten selbst geringfügige Versäumnisse zum Anlass nehmen würden, den Marschbefehl in Richtung Osten zu geben.

Wenig später erfolgte dann auch die Besetzung des Ruhrgebietes.       

Lienhard Schmidt, Hamburg

 

 

Deutsche Geschichte objektiv beurteilt

Zu: „Präventivkrieg und kein ,Überfall‘“ (Nr. 32)

Eines der Hauptziele bei der Gründung der Sowjetunion war die Weltrevolution. Sie gehörte zur Philosophie des Kommunismus. Nicht umsonst sang man die Internationale: „Völker, hört die Signale“. Umso herber war bei Lenin und Trotzki die Enttäuschung, als mit der November-Revolution 1918 in Deutschland zwar die Monarchie unterging, aber es nicht zum Aufstand der Massen, des Proletariats, und zur Bildung einer Räterepublik nach sowjetischem Muster kam.

Stalin als Pragmatiker in der sowjetischen Führung hatte nach Lenins Tod klar erkannt, dass man die Weltrevolution nur mit militärischem Einsatz erreichen könnte. Er handelte konsequent. Zuerst entledigte er sich seines Widersachers Trotzki, einem der glühendsten Verfechter der Weltrevolution mit revolutionären Mitteln.

Der zweite konsequente Schritt Stalins war dann die Enteignung der russischen Bauern (Kulaken) und die Kollektivierung der Landwirtschaft. Damit schaffte er sich das Arbeitskräftepotenzial für die aufzubauende Schwer- und Rüstungsindustrie. Ohne diesen Schritt wäre die enorme Aufrüstung der Sowjet­union in den 30er Jahren, von deren Umfang im westlichen Europa wohl kaum jemand eine klare Vorstellung hatte, nicht möglich gewesen.

Im späteren Russlandkrieg sollte es sich dann zur deutschen Überraschung herausstellen, dass das produzierte Kriegsmaterial für die russische Armee und Luftwaffe dem deutschen sogar überlegen war.

Eine weitere Indikation, dass die russische Armee in ihrer Organisation und Planung offensiv ausgerichtet war, war die Art des Aufmarsches an der russischen Westgrenze. Es war eine Armee, die nicht zur Verteidigung, sondern zum Angriff auf Deutschland bereitstand. Die letzten bekannten Aufmarschpläne des sowjetischen Generalstabs lassen das klar erkennen. Wäre die Armee der „friedliebenden“ Sowjet­union in Verteidigungsbereitschaft gewesen, hätte sich der deutsche Vormarsch wohl sehr schnell festgelaufen und es wäre nicht zu den großen Anfangserfolgen der Wehrmacht gekommen.

Es ist lobenswert, dass es noch deutsche Historiker wie Herrn Scheil gibt, die zu einer objektiven Beurteilung der deutschen unmittelbaren Geschichte gelangen und nicht der politischen Korrektheit zum Opfer gefallen sind. Wahrscheinlich müssen die erfolgreich umerzogenen, politisch korrekten deutschen Historiker erstmal in den Ruhestand getreten sein, bis eine objektive Aufarbeitung der deutschen Geschichte möglich sein wird.

Theodor Preuss, Immenstaad

 

 

Unbestelltes Feld

Zu: „Trauer unter Polizeischutz“ (Nr. 33)

Ihr Autor schreibt über den Trauermarsch zum Gedenken an das britische Folterzentrum von Bad Nenndorf: „Wer nicht will, dass Rechtsextremisten sich dieses Themas annehmen, der sollte Trauer, Aufklärung und Erinnerung an das damalige Geschehen fördern.“

Die Frage stellt sich, an wen dieser Appell gerichtet sein soll? Immerhin gab es in den 60 Jahren vor der Implementierung der Bad Nenndorfer Gedenkveranstaltung ausreichend Zeit, Trauer zu zeigen und Erinnerung wachzuhalten. Und während dieser langen Periode bestanden sicherlich weitaus bessere Voraussetzungen dafür als gegenwärtig. Es hat aber niemanden interessiert, so scheint es.

Demnach ist es also das Verdienst der so betitelten „Rechtsextremen“, dieses unbestellte Feld aus dem umfangreichen Reservoir der tabuisierten alliierten Kriegsverbrechen der Vergessenheit entrissen zu haben.

Zum Rechtsextremen wird man im Übrigen schon dadurch, dass man sich überhaupt deutschen Opfern und Verbrechen an Deutschen trauernd, aufklärend und erinnernd annimmt.

K. Weiß, Berlin

 

 

Standrecht hilft

Zu: „Bald Söldner an Bord?“ (Nr. 34)

Jeder gefasste Pirat müsste sofort standrechtlich erschossen werden, statt ihn einer zweifelhaften Justiz zu überstellen. So etwas spricht sich herum und bald wäre auch der Indische Ozean wieder gefahrlos zu befahren.            

Prof. em. Dr. Burkhard Hofmeister,  Bad Reichenhall


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