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10.09.11 / 20 Jahre Kinderfreizeit / Kreisgemeinschaft Schlossberg betreute wieder russische Kinder

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-11 vom 10. September 2011

20 Jahre Kinderfreizeit
Kreisgemeinschaft Schlossberg betreute wieder russische Kinder

Es mag nur ein kleines Rädchen im gewaltigen Getriebe des deutsch-russischen Dialoges sein, doch 20 Jahre Grenzöffnung zum Königsberger Gebiet bedeuten auch 20 Jahre Engagement der Landsmannschaft Ostpreußen in der russischen Exklave.

Ein Höchstmaß an Kontinuität zeigt dabei die Kreisgemeinschaft Schlossberg mit ihrer deutsch-russischen Kinder­freizeit. Ein seit zwei Dekaden tradiertes Projekt, das genau mit jener Beharrlichkeit durchgeführt wird, die letztlich auch für den deutsch-russischen Verständigungsprozess im Großen so unerlässlich ist.

Und so reisten auch in diesem Sommer wieder russische Kinder aus dem Kreis Schlossberg/Rayon Krasnoznamensk ins niedersächsische Otterndorf, um gemeinsam mit deutschen Kindern eine erlebnisreiche Ferienfreizeit zu verbringen. Insgesamt 20 Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren nutzten die Möglichkeit des interkulturellen Kennenlernens, in das auch die Kreisgemeinschaft Ebenrode und der BJO mit eingebunden waren. Der Jugendbeauftragte der Kreisgemeinschaft Schlossberg, Norbert Schattauer, hatte zu diesem Zweck für die Gruppe ein Programm mit diversen Höhepunkten organisiert, wobei der Freizeitwert – wie stets – auch mit dem Faktor Bildung rund um Ostpreußen verbunden worden war. So mag für die russischen Kinder etwa der Besuch im Heide-Park Soltau, Besuche eines Wellenbades in Cuxhaven und der Sole-Therme in Otterndorf eine Art „Traumwelt“ gewesen sein. Auch eine Fahrt mit der Moorbahn durch das Ahlenfalkenberger Moor stand auf dem Programm. Die Stadt Otterndorf wurde in Form einer Piratenralley erkundet, so dass alle Kinder auch ein wenig über die Geschichte des Ortes erfuhren und die Sehenswürdigkeiten entdecken konnten. Besonders erlebnisreich war für die Gruppe der Besuch im Forsthaus Tiergarten, dem Trakehnergestüt und Reiterhof der Familie Anette Klein in Deutsch-Evern bei Lüneburg. Reiten, Glücksbringer-Hufeisen und Scheunen-Picknick inklusive. Der Otterndorfer Kanuverleiher Dieter Rüdiger lud die Kinder wiederum zu einer zweistündigen Paddeltour auf der Medem ein.

Etwas Heimatkunde-Unterricht über Ostpreußen und Schlossberg vermittelte Renate Wiese den Kindern im Rahmen eines Rundgangs durch die Schlossberger Heimatstube in Winsen. Hier verteilte Frau Heinacher zur großen Freude der Kinder auch Sachspenden.

Idyllische Strandgänge, eine erlebnisreiche Wattwanderung, ein wilder Besuch in einer Spielscheune und eine sportliche Lagerolympiade rundeten die Ferienerlebnisse ab. Es wurde gebastelt, gesungen und getanzt. Musiklehrerin Ludmilla Jerschowa gestaltete mit den Kindern ein schönes Abschieds-Programm des Ferienlagers. Die Kinder überboten sich mit ihren Einlagen gegenseitig und ernteten entsprechenden Applaus von Eltern, Gönnern und Freunden.

Das Ostpreußenlied, welches wie selbstverständlich jedes landsmannschaftliche Treffen beschließt und auch die Kinderfreizeit offiziell beendete, begleitete die russischen Kinder noch auf den Heimweg. Die Hymne mag in so manchem jungen Ohr noch über Jahre nachklingen und von so manchem jungen Russen noch in langer Zeit gesungen werden. 20 Jahre deutsch-russische Kinderfreizeit der Kreisgemeinschaft Schlossberg sind so ein wahrhaftes Stück Verständigungspolitik von Mensch zu Mensch geworden. Daniela Wiemer/BK


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