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17.09.11 / Sozis Guido

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-11 vom 17. September 2011

Jan Heitmann:
Sozis Guido

Hoch hinaus will er, der „Siggi Pop“. Kaum hat seine Partei in einer Umfrage erstmals seit langer Zeit wieder die 30-Prozent-Marke geknackt, reklamiert der SPD-Chef Sigmar Gabriel seinen Anspruch auf die Kanzlerkandidatur. Dabei ist es noch lange hin bis zur Bundestagswahl. Dort aber liegt für ihn die Gefahr, denn in dieser Zeit könnte sich die Konkurrenz noch weiter profilieren. Das gilt es für Gabriel zu verhindern, denn mit dem Profil ist es bei ihm selbst nicht so weit her. Seine größte Gabe ist es, fast jede Meinung anzunehmen, die gerade opportun zu sein scheint. Trotzdem, Kanzler, das traut er sich zu, wie er dem „Spiegel“ verriet.

Seine berufliche Laufbahn qualifiziert ihn indes kaum für das höchste Regierungsamt. Nach einem Lehramtsstudium unterrichtete er ein Jahr lang an einer Volkshochschule. Staatsbürgerkunde für den Handarbeitskreis – oder so ähnlich. Im Schuldienst hatte man offensichtlich keine Verwendung für ihn. Da ein Berufsweg ja auch recht beschwerlich sein kann, hat er es dann doch lieber mit einer Parteikarriere versucht. Er wurde Landtagsabgeordneter und 1999 sogar Ministerpräsident. Nicht als strahlender Wahlsieger, denn eine Wahl hatte es gar nicht gegeben. Nachdem Gabriel in Hannover abgewirtschaftet hatte, wurde er Bundesumweltminister. Auf eigene Akzente im neuen Amt wartete das Volk jedoch vergeblich. Auch als Parteichef vermag Gabriel nicht zu reüssieren.

Sollten die Sozialdemokraten ihren ehemaligen „Beauftragten für Popkultur“ tatsächlich zum Kanzlerkandidaten küren und dieser dank der Fundamental­erosion der derzeitigen Koalition sogar ins Kanzleramt einrücken, hätten sie vor allem eines kreiert: den Guido von morgen.


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