28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
17.09.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-11 vom 17. September 2011

Leserforum

»Ganz verheerend für seine politische Stellung«

Zu: Mauerbau am 13. August

In Ergänzung zur Frage, ob Ade-nauer West-Berlin opfern wollte, möchte ich darauf hinweisen, dass Adenauer noch viel mehr opfern wollte durch Verzicht auf die Wiedervereinigung. Hierfür gibt es einen eindeutigen Beweis durch ein top-secret-Dokument aus dem britischen Außenminis-terium vom 16. Dezember 1955. Adenauer, so heißt es dort, habe kein Vertrauen in das deutsche Volk; ihn treibe die Furcht um, dass, wenn er einmal von der Bühne abgetreten sei, eine künfti-ge deutsche Regierung sich mit den Russen auf einen Handel einlassen könnte – und zwar auf deutsche Kosten. Folglich sei er der Meinung, dass die Eingliede-rung Westdeutschlands in den Westen wichtiger sei als die Eini-gung Deutschlands.

Die Aufzeichnung stammt vom Staatssekretär im britischen Außenministerium Ivan Kirkpat­rik. Sie geht auf eine streng vertrauliche Mitteilung zurück, die der deutsche Botschafter in London, Herwarth von Bittenfeld, im Auftrage Adenauers überbrachte, deren wichtigster Zweck es war, die britische Regierung davon abzuhalten, sich gegenüber den sowjetischen Verlockungen in Sachen deutsche Einheit entgegenkommender zu zeigen als die USA.

Adenauers Mann in London erfüllte seinen Auftrag gut. Kirkpatrik ließ seine Aufzeichnung im britischen Kabinett zirkulieren. Der deutsche Botschafter wie auch sein Dienstherr wussten offenbar, wie heikel ihre Demarche in London war. Der Bundeskanzler lasse betonen, „dass es natürlich ganz verheerend für seine politische Stellung sein würde, wenn die Ansichten, die er (der Botschafter) mit solcher Offenheit mitgeteilt hat, jemals in Deutschland bekannt würden.“ Quelle: Josef Foschepoth, Adenauers Option: Westintegration statt Wiedervereinigung, Beilage zu „Das Parlament“, Nr. 22/1986.

Albrecht von Kalm, Unkel

 

 

An Ausstrahlung verloren

Zu: „Wähler im Streik“ (Nr. 36)

Wenn die FDP sich aus ihrem Wellental retten will, so muss sie Westerwelle fallen lassen und zwar sofort. Die Ursache für den Vertrauensverlust beim deutschen Wähler ist nicht monokausal. Aber: Westerwelle hat sich seit Jahren als der FDP-Politiker schlechthin positioniert, die FDP war seine Hausmarke. Als Oppositionspolitiker glänzte er durch gutes Marketing, vor allem nachdem der unglückselige Möllemann abgestürzt war. Als Vizekanzler hingegen verlor Westerwelle rasch seine Ausstrahlung. Wie ein quengelndes Kind pflegt er auf das Rednerpult zu trommeln, begleitet von seinen stakkatoartigen Rufen nach Steuersenkung. Aus der Kulisse lächelte Merkel, wohl wissend, dass sie Westerwelle ins Leere laufen lassen wird, beruhigt, auch diesen Konkurrenten los zu werden – ohne eigenes Dazutun, allein durch Westerwelles eigenes Verhalten.

Westerwelle wirkt als Außenminister blass, konturenlos – ihm bleiben die Hinterhöfe. Ihm ist nicht der Vorwurf zu machen, dass er sich im UN-Sicherheitsrat bei der Libyen-Resolution der Stimme enthielt. Merkel wollte dies so. Es ist jedoch festzuhalten, dass die militärische Intervention in Libyen das Ziel hatte, einen Diktator daran zu hindern, sein Volk hinzumorden. Dies war beim zweiten Irak-Krieg anders. Jedoch die sture, arrogante Haltung Westerwelles, den Sieg der Gaddafi-Gegner im Bürgerkrieg sich selbst und Deutschland zuzuschreiben, hat nun dem Fass den Boden ausgeschlagen.

Dr. Jürg Walter Meyer, Leimen

 

 

Gut zu jeder Zeit

Zu: „Verlag zieht Miegel-Buch zurück“ (Nr. 32)

Es ist skandalös, was seit Jahren in Deutschland in Richtung freie Meinungsäußerung abläuft. Mit der „Nazi-Keule“ wird alles niedergemacht, was nicht genehm ist. Eine Umerziehung sondergleichen findet statt! Viele anerkannte Persönlichkeiten sollen aus dem Gedächtnis der Menschen verschwinden, wie auch Karajan, Ernst Moritz Arndt und eben Agnes Miegel, die von großer Menschlichkeit geprägt war.

Es ist nicht zu begreifen, dass sich der Ardey-Verlag, den dieser Rückzieher doch teuer zu stehen kommt, solch einem zerstörerischen Trend anschließt! Agnes Miegel hat schon vor Hitler Preise gewonnen. Wer gut ist, ist es zu jeder Zeit! Es ist zu traurig, was sich die Deutschen alles oktroyieren lassen.

Inge Schmidt, Hamburg

 

 

Selbstanzeige?

Zu: „Merkels Schachzug“ und „Weidmanns Warnung“ (Nr. 34)

Durch die Medien erfahre ich, dass die Kanzlerin Strafen für Defizitsünder im Euro-Raum fordert. Kann das bedeuten, dass man seitens der Kanzlerin mit einer Selbstanzeige rechnen kann? Die Verantwortung für die immense Staatsverschuldung und die Verschleuderung von Milliarden Steuergeldern an unfähige und unwillige Länder, die bis zum Kollaps ihr Leistungsvermögen überzogen haben, liegt bei ihr.

Es ist schon infam, mit welcher Hinterlist sie uns Wählern die ganze Schose schmackhaft machen will, indem sie uns erzählt, dass das alles nur zu unserem Besten sei; selbst die Schelte des auch nicht gerade mit profundem Wissen belasteten Bundespräsidenten vom 24. August lässt sie kalt. Man kann mit Recht fragen: Wem dient Merkel wirklich?

Bert Jordan, Landstuhl

 

 

Er lag richtig

Zu: „Heuchelnde Opposition“ (Nr. 35)

Wenn Außenminister Westerwelle dem Nato-Einsatz in Libyen zunächst weder Dank noch Lob zollte, war dies erstaunlicherweise einmal richtig, aber unvollständig. Das UN-Mandat erlaubte nur eine Flugverbotszone über Libyen. Aber die Nato, die sich seit 1999 unbefugt für eine Weltpolizei hält, machte daraus einen Angriffskrieg mit selbst eingeräumten über 20000 Bomben nicht nur auf Flugzeuge und Flugplätze, sondern auch auf Heereskasernen, Fernsehsender und dazu auf Wohngebäude der Regierenden des Ölförderlandes, das bis dahin durch Politiker und eigene Geheimdienste noch hofiert worden war. Großzügig halfen dann illegal am Boden auch noch Militärberater einer Schar dubios daherkommender Regimegegner, deren Legitimation und politisches Programm niemand kannte. Man muss Gaddafi nicht unbedingt sympathisch finden, um die Nato-Aggression in Libyen als völkerrechtswidrig anzuprangern.

Etwas hat die Nato offenbar nicht bedacht; nämlich, dass künftig gemäßigte UN-Mandate für andere Problemzonen (Syrien, Jemen) kaum mehr zu erreichen sein werden, weil sich die Veto-Mächte China und Russland nicht noch einmal wie im Fall Libyen düpieren lassen werden. Diese Folge hatte Westerwelle eventuell im Sinn, als er zur Nato-Aktion in Libyen zunächst schwieg. Aber er hätte im Interesse des internationalen Rechts dem unbeholfen reklamierenden FDP-Vorstand und der Öffentlichkeit etwas mehr sagen müssen als nur eine halbherzige „Ergänzung“.

Dr. Klaus Joachim Schneider-Haßloff, Berlin

 

 

Niederträchtig

Zu: „Günter Grass häutet sich weiter“ (Nr 36)

Kürzlich wurde in der Presse das von dem Historiker Sönke Neitzel und dem Sozialpsychologen Harald Welzer verfasste Buch „Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben“ vorgestellt. Darin stellen sie fest, dass „normale Menschen in Kriegssituationen extreme Tötungsbereitschaft entwickeln“ und „die Aussagen der umstrittenen Wehrmachtsausstellung stütze“. Die Autoren berufen sich auf Gespräche deutscher Soldaten in englischer Kriegsgefangenschaft, die abgehört wurden.

Die Gespräche sind nichts Neues, nur die niederträchtige Art, in der ihnen und anderen deutschen Soldaten reine Mordlust vorgeworfen wird, ist neu. Willkür und Grausamkeiten der Roten Armee waren den Autoren wohl gänzlich unbekannt. Kopelew und Solschenizyn, die dagegen protestierten, kamen in den Gulag. Väter, die sich vor Vergewaltigungen schützend vor ihre Töchter stellten, wurden sofort erschossen. Nie davon gehört? Auch nicht von den Frauen, angenagelt an Scheunentore in Nemmersdorf? In den berüchtigten Lagern Lamsdorf und Potulitz wurden Tausende von deutschen Frauen und Kindern gequält.

Aus der Elbe holte der Pfarrer Karl Seifert täglich angeschwemmte Leichen und bestattete sie. Weitere Morde zähle ich nicht auf. Das Grauen war auf deutschem Boden überall zu Hause. Die Autoren sollten sich auch mit den Grausamkeiten befassen, die Deutschen zugefügt wurden. Davon wissen sie nichts, weil sie nichts wissen wollen.

Marg.-Elfriede Krause, Pattensen

 

 

Neues Selbstbewusstsein für unser Land

Zu: „Keine Geschichte ohne Vorgeschichte“ (Nr. 33)

Ich habe den Bericht über die Preußenhochzeit in Potsdam beim Fernsehsender RBB mit großer Aufmerksamkeit gesehen, auch in der Zeitung erschien ein Artikel. Mir entging in beiden Beiträgen nicht ein leicht ironischer Unterton, der mich ärgerte. In der Zeitung spöttelte man darüber, dass ein Pferd von der Kutsche „ob der geballten Hohen-zollernpracht und dem entfachten Hype dieser Hochzeit“ in Ohn-macht gefallen sei, während die Fernsehmoderatorin einen leicht amüsierten Tonfall an sich hatte, so etwa, als berichte man über irgendwelche Exoten und Para-diesvögel. Dabei handelt es sich immerhin um einen Ururenkel unseres letzten Kaisers Wilhelm II. und derzeitigen Chef des Hau-ses Hohenzollern, Georg Fried-rich Prinz von Preußen und des-sen Ehefrau Sophie Prinzessin von Isenburg. Natürlich, nach 40 Jahren des „realexistierenden Sozialismus“ erscheint es manchem Zeitgenossen wohl wie ein Wunder, dass gerade in Potsdam die Hohenzollern wieder präsent waren. Mich freut es jedenfalls und ich sagte beim Anblick des jungen Prinzen zu meiner Frau: „Der Prinz sieht genauso aus wie Wilhelm ohne Bart!“

Ich bin sowieso der Meinung, dass ein neues preußisches Selbstbewusstsein unserem Land guttun würde. Ehrlichkeit, Streb-samkeit, Ordnungssinn, Selbstdis-ziplin, Fleiß und Liebe zum Vater-land, das sind einige der preußi-schen Tugenden, und an denen mangelt es zurzeit ganz gewaltig in Deutschland. Unser großer König Friedrich II. verstand sich selbst als erster Diener des Staates, was ich bei unserer jetzigen Obrigkeit nicht zu glauben vermag. Politiker müssen lernen, moralisch sauber und Vorbild zu sein, Menschen, auf die sich das Volk verlassen kann.

Ich sehe noch meine Großmutter vor mir, wie sie mir als Kind die Preußenhymne vorsang und mit leuchtenden Augen „Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben“ schmetterte. Gerne erzählte sie auch, wie sie als Schulkind unserem Kaiser und König Wilhelm II. anlässlich eines Besuches von ihm in der ostpreußischen Provinz ein Gedicht aufsagte und vom Kaiser gelobt und mit einem Taler beschenkt wurde. Die einfachen ostpreußischen Menschen liebten und verehrten ihren Kaiser.

Bernhard Ax, Halle-Neustadt

 

 

Unverantwortlich

Zu: „Bio-Kraftstoff bald vor dem Aus?“ (Nr. 29)

Die Abholzung von Wäldern und Regenwäldern ist unverantwortlich, naturverachtend, menschenverachtend. Die Auswirkungen der Abholzungen werden wir alle spüren. Die Bio-Kraftstoff-Industrie arbeitet drauflos, ohne seriöse Gutachten einzuholen, ob Bio-Sprit für Autos verträglich und für die Umwelt mehr als verträglich ist als nur Sprit. Die Industrie-Manager vergaßen die weltweiten Folgen für Pflanzen, Tiere, Menschen, für Wasser, für Ozeane. Was sollen wir mit riesigen Ackerflächen ohne Wald, Weiden, Feuchtgebiete? Wieder Land bearbeiten wie unsere Urururvorfahren? Bis dann irgendwann ein Wald entsteht.

Dr. M. Wriede, Hamburg

 

 

Zukunft kommender Generationen gefährdet – Europa wird absteigen – Klimaschutz-Irrsinn

Zu: „Zieht die Notbremse!“ und „Gleichstrom, Wackelstrom“ (Nr. 36)

Es fällt mir schwer, angesichts des Themas ruhig zu bleiben. Ich (85) fühle Verantwortung für die drei Familien meiner Kinder mit elf Enkeln. Ich sehe die Zukunft dieser Generationen durch die Politik gefährdet und klage daher die jetzige Regierung an – aber auch die Opposition, die Zustimmung signalisiert hat – des Betrugs und verantwortungslosen Handelns gegenüber unseren Bürgern!

Das geplante Gesetz von Merkel sieht vor, den „Rettungsfonds“ von bisher 123 auf nunmehr 211 Milliarden Euro zu erhöhen – eine unvorstellbare Summe, für die Deutschland, also der Steuerzahler und meine Enkel, am Ende bürgen soll, wenn die Schuldnerstaaten die Kredite nicht zurück­zahlen, womit wir alle rechnen müssen!

Man weiß in Berlin genau Bescheid um die Stimmung im Volk. Der Beweis: vor Kurzem konnte man an einem Nachmittag die oben erwähnten Zahlen im Video­text noch finden, am Abend des Tages waren sie nirgendwo mehr zu finden. Die Gleichschaltung unserer Medien funktioniert fast so gut wie zu Zeiten des Goebbelschen Ministeriums für „Volksaufklärung und Propaganda“ – eine tolle Beschreibung der Funktionen dieser niederträchtigen Institution!

Dieses Gesetz muss unter allen Umständen verhindert werden, und ich hoffe, dass von den 620 Abgeordneten im Bundestag keine Mehrheit zustimmt. Jeder Einzelne würde sich schuldig machen an unseren Kindern und Enkeln!

Es gibt nur einen Weg, aus der finanziellen Misere herauszukommen. Alle, und zwar egal ob Banken, Firmen, Privatpersonen etc., müssen als Kreditgeber den Verlust ihrer Gelder mindestens zu 50 Prozent akzeptieren, da sie alle wussten, welches Risiko sie eingegangen waren. Danach wird sowohl die EU als auch der Euro abgeschafft. Das Ganze war die Hybris von Größenwahnsinnigen. Die Vision der „Vereinigten Staaten von Europa“ kann nie gelingen, da im Gegensatz zu den USA die Staaten in Europa ihre jeweils eigene Sprache haben, eine jahrhundertealte Geschichte und Entwicklung und völlig andere Ökonomien.

Zudem wird Europa zukünftig nie mehr die Rolle international spielen, die wir gewohnt sind. Wir werden nicht untergehen, aber uns nach den zukünftigen Führungsmächten wie China, Indien, Brasilien etc. richten müssen. Man wird unsere Fähigkeiten, unseren Fleiß weiter nutzen und anerkennen. Wir aber werden dafür mehr arbeiten müssen, weniger Urlaub genießen können und insgesamt unseren Lebensstandard absinken sehen. Leider unterlässt die Regierung es, die Bürger darauf vorzubereiten.

Einige Institutionen wie auch „Fachleute“ versuchen Angst zu verbreiten dergestalt, dass unsere Wirtschaft durch eine Aufwertung einer neuen Währung leiden würde. Gott sei Dank leben wir nicht nur vom Export, sondern importieren auch und konsumieren. Im Übrigen: Wir haben gemeinsam schon Schlimmeres geschafft und sollten auch hier den Mut nicht verlieren. In der Not halten wir zusammen und alle helfen mit.

Es muss in diesem Zusammenhang auch beklagt werden, dass Merkel mit dem Irrsinn eines Atomausstiegs, der „Energiewende“, dem Unsinn des Klimawandels – das Sonnensystem lacht sich doch kaputt, wenn es hört, dass sich 80 Millionen deutsche Erdenwürmer abstrampeln wollen, das Klima im Universum zu beeinflussen, eine aberwitzige Vorstellung! – dem Volk sogar höhere Strompreise, womöglich Ausfall des Stroms im Winter oder bei Windstille oder Regenwetter (keine Sonne) abverlangen will. Sind die Menschen blind, dumm und ohne Verstand, diese Zukunft nicht zu erkennen? Wer soll die 4000 Kilometer Stromnetze bezahlen, wenn wir die obigen Milliarden für Griechenland etc. zahlen müssen und schon jetzt jedes Jahr die Schulden nicht gesenkt werden, sondern jedes Jahr neue Schulden gemacht werden. Schäuble protzt unerträglich mit niedrigeren Werten, aber bei der Neuverschuldung.

Dr. med. dent. Ernst Nordmann, Köln


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren