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17.09.11 / Konrad Adenauer in Ostpreußen / Der Kanzlerenkel gewährte während der Reise Einblick in seine Motive

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-11 vom 17. September 2011

Konrad Adenauer in Ostpreußen
Der Kanzlerenkel gewährte während der Reise Einblick in seine Motive

Konrad Adenauer, der Enkel des gleichnamigen ersten Bundeskanzlers, war in Ostpreußen. Zum Besichtigungsprogramm der von ihm gebuchten Studienreise, welche die Journalistin und freie PAZ-Mitarbeiterin Janne Neuman geplant und begleitet hat, gehörten Königsberg, die Kirchen in Juditten und Arnau, die Ordensburg Waldau, das Städtchen Tapiau, die Ordensburg und das Gestüt Georgenburg, die Stadt Gumbinnen, das Samland mit den Ostseebädern Neukuhren, Rauschen und Palmnicken sowie die Kurische Nehrung mit den Ortschaften Rossitten und Nidden.

Da ein spezielles Interesse von Bundeskanzler Adenauer an Ostpreußen nicht bekannt ist, drängt sich die Frage auf, was den Enkel zur Teilnahme an dieser Reise in den deutschen Osten bewegte. Neuman nutzte die Gelegenheit, den Kanzlerenkel im zwanglosen Gespräch auch auf dieses Thema anzusprechen. Dabei kam Interessantes zutage. Beispielsweise, dass die Mutter von Adenauer und damit des Bundeskanzlers Schwiegertochter 1922 in Gumbinnen geboren wurde. Allerdings verzog sie schon als Kleinkind 1926 nach Hildesheim. Auch stammen ihre Vorfahren nicht aus Ostpreußen. Das kurze ostpreußische Intermezzo hatte etwas mit dem Beruf ihres Vaters zu tun, der nach dem Ersten Weltkrieg als Dezernent für den Wiederaufbau an die Regierung nach Allenstein und in gleicher Eigenschaft anschließend nach Gumbinnen versetzt wurde. Es folgten die Leitung des Staatshochbauamtes in Hildesheim und eine Tätigkeit als Hochbaudezernent in Aachen. An seiner Person kann man die Flexibilität ablesen, die Preußen damals seinen Beamten abverlangte: von Gumbinnen im äußersten Osten bis nach Aachen im äußersten Westen des Landes.

Als weiteres Motiv nannte Adenauer seine Zugehörigkeit zum Deutschen Orden als Familiare (Laienmitglied) seit 1975 und sein Wirken als stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Vereinigung für den Deutschen Orden. Die Geschichte des Deutschen Ordens habe von jeher eine gewisse Faszination auf ihn ausgeübt, die bis heute anhalte.

Familien- und Ordensgeschichte waren aber nicht die einzigen Beweggründe. Angeregt durch die vielseitige Berichterstattung in den Medien, wollten er und seine Ehefrau nun endlich selbst die einmalige und von der Unesco zum Weltnaturerbe ernannte Landschaft der Kurischen Nehrung und das Thomas-Mann-Haus in Nidden kennenlernen. Ebenso die 1252 vom Deutschen Schwertbrüderorden gegründete Handels- und Seestadt Memel, in der von 1807 bis 1809 preußische Geschichte geschrieben wurde. J.N.


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