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17.09.11 / Runder Tisch in Oppeln / Konsulat der Bundesrepublik lud zum Meinungsaustausch über Deutschunterricht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-11 vom 17. September 2011

Runder Tisch in Oppeln
Konsulat der Bundesrepublik lud zum Meinungsaustausch über Deutschunterricht

Im schlesischen Oppeln haben Vertreter verschiedener Bildungsträger darüber diskutiert, wie man den Deutschunterricht im Oppelner Schlesien voranbringen kann. „Mit Frau Ganterer vom Goethe-Institut Krakau haben wir seit einigen Jahren den Eindruck, als würde das Thema Unterricht der deutschen Sprache als Minderheitensprache nicht wirklich vorankommen und dass man die verschiedenen Akteure, die sich damit beschäftigen, vernetzen sollte“, sagte Jana Orlowski vom Kulturreferat der deutschen Botschaft in Warschau. So entstand die Idee, einen runden Tisch zu veranstalten, an dem sich Vertreter verschiedener Bildungsträger treffen, um das Thema Deutsch als Minderheitensprache zu erörtern.

Zuerst diskutierten die Teilnehmer des Runden Tisches, darunter die Kindergartenfachberaterin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) Danuta Tamborska und Wanda Wolek von der Methodikeinrichtung der Woiwodschaft, über die Unterschiede zwischen dem Unterricht zwischen Deutsch als Minderheitensprache (DaM) und Deutsch als Fremdsprache (DaF). Diese sind durchaus vorhanden, wie Martin Cichon vom Lehrerfremdsprachenkolleg versicherte. „Bei den meisten meiner Schüler ist eine kommunikative Kompetenz da, auch das Hörverstehen ist gut ausgeprägt. Worauf man verstärkt eingehen muss, ist das Schreiben und das Leseverstehen. Man sollte auch beim DaM-Unterricht Wert auf Einsprachigkeit legen“, so Cichon.

Als größtes Problem des Deutschunterrichts im Oppelner Schlesien sahen die Teilnehmer die fehlende Kontinuität des Unterrichts an weiterführenden Schulen. „In vielen Schulen ist es so, dass die Kinder nach der Grundschule und dann im Lyzeum wieder mit ,der, die, das‘ anfangen“, meinte Cichon. Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Deutschunterricht seien aber die Kompetenzen der Lehrer, meinte Hubert Kolodziej. Und in dieser Hinsicht sei noch viel zu tun. Die Teilnehmer der Runde bemängelten, dass es an schlesischen Hochschulen keine kostenlose Ausbildung in Richtung Lehrer für Deutsch als Muttersprache gibt, und auch keine Fachberater, die den DaM-Lehrern zur Hilfe stehen würden. Auch ein Fortbildungsangebot für DaM-Lehrer müsse entwickelt werden. Man brauche auch eine detaillierte Analyse, wie der Deutschunterricht an den Oppelner Schulen sich gestaltet, um die genauen Bedürfnisse zu ermitteln.

Die Teilnehmer des Runden Tisches haben beschlossen, ein „Forum DaM“ zu gründen. Dessen Teilnehmer, von denen die meisten auch am Runden Tisch dabei waren, sollen sich alle drei Monate treffen, um an dem Thema Deutsch als Minderheitensprache weiterzuarbeiten. Vor allem will man ein einheitliches und gemeinsames Fortbildungskonzept für DaM-Lehrer erarbeiten, die vorhandene Kompetenz in diesem Bereich bündeln und nach konkreten Geldquellen für die Vorhaben suchen. „Das Forum soll uns ermöglichen, alles gemeinsam zu besprechen und zu koordinieren, sich gezielt über Vorschläge und Angebote austauschen“, so Cichon. PAZ

Erste gemeinsame Initiative in dieser Hinsicht ist der Deutschlehrertag. , Danuta Tamborska, Malgorzata Wysdak, Malgorzata Nowak-Daniel, Wanda Wolek von der Methodikeinrichtung der Woiwodschaft und der Bildungsspezialist es


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