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01.10.11 / Ehrenbürgertitel verliehen / Leserveranstaltung des »Wochenblattes« mit Arno Surminski in Allenstein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-11 vom 01. Oktober 2011

Ehrenbürgertitel verliehen
Leserveranstaltung des »Wochenblattes« mit Arno Surminski in Allenstein

Aus Anlass des Besuchs von Arno Surminski in seiner Heimat und der Verleihung des Ehrenbürgertitels der Stadt Allenstein hat das „Wochenblatt. Zeitung der Deutschen in Polen“ in der Woiwodschaftshauptstadt ein Lesertreffen für die Mitglieder der deutschen Volksgruppe durchgeführt. An dem Treffen in der Hauptbibliothek der Universität Ermland und Masuren haben etwa 200 Personen teilgenommen. Es waren vorwiegend Angehörige der deutschen Volksgruppe aus Osterode, Neidenburg, Rastenburg und Sensburg. Obwohl die Semesterferien noch nicht zu Ende waren, waren auch Mitarbeiter der Fakultät für Germanistik der Universität Ermland und Masuren sowie andere Angehörige der Allensteiner Intelligenz der Einladung gefolgt.

Der Vorsitzende des „Verbandes der Deutschen Gesellschaft im Ermland und Masuren“, Henryk Hoch, erzählte den Teilnehmern kurz etwas über das Leben des Schriftstellers. Nach den Worten von Hoch kam Tomasz Zurawlew von der Universität Ermland und Masuren zu Wort. Er hielt einen Vortrag über Surminski. In seiner Rede bezeichnete er seine Texte als zumindest teilweise „nostalgisch“ und „sentimental“. Die Bücher von Surminski seien „voller Sympathie für Polen und die polnischen Menschen“. Da Surminski selber vor Ort sei, könne, wer noch nicht die Bücher des Deutschen gelesen habe, nun Fragmente aus diesen vom Autor selbst vorgetragen hören – natürlich zweisprachig, polnisch und deutsch.

Im Anschluss an die Lesung Surminskis aus seinem Werk, die nun diesen einleitenden Worten folgte, beantwortete der Schriftsteller Fragen einzelner Teilnehmer. Einer fragte den gebürtigen Rastenburger, ob er nach seinen Eltern gesucht und sie gefunden habe. Darauf antwortete dieser, dass er natürlich nach seinen Eltern gesucht habe, dann aber habe erfahren müssen, dass seine Mutter 1945 und sein Vater nur ein Jahr später im Arbeitslager in Russland gestorben seien. Ein weiterer Teilnehmer fragte ihn, wie er zum Schreiben gekommen sei. Den Anlass zum Schreiben habe er im Ausland gefunden. Er habe das Gefühl gehabt, dass er Erlebnisse aus seiner Kindheit habe aufschreiben müsse.

Während Surminski die Fragen beantwortete, erzählte er nebenbei, dass er eine Woche zuvor erst seinen Geburtstag gefeiert habe. Plötzlich fingen alle im Saal an zu singen und die Deutsche Gesellschaft aus Rastenburg schenkte ihm Blumen.

Eigentlich hatte Surminski die Ehrenbürgerschaft von Ermland und Masuren bei einem späteren Treffen bekommen sollen, doch der 77-Jährige konnte es nicht abwarten und so bekam er den Titel schon an diesem Abend von der Sejmik-Vorsitzenden von Ermland und Masuren, Julian Osiecki, verliehen.

Surminski verdankt diese Ehrung dem Verband der Deutschen Gesellschaft. Denn dieser hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Der war zwar schon Ende vergangenen Jahres angenommen worden, doch hatte man bis zu dieser Leserveranstaltung noch keine passende Gelegenheit gefunden, die Ehrung vorzunehmen. Osiecki meinte, es sei die höchste Auszeichnung, die man bekommen könne. Surminski war über die Auszeichnung sehr gerührt. Jolana Kohler


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