29.03.2024

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08.10.11 / Gipfelstürmer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-11 vom 08. Oktober 2011

Jan Heitmann:
Gipfelstürmer

Keine Spur von Aufbruch, Erneuerung oder Verbesserung. Das ist die unausweichliche Erkenntnis drei Jahre nach der Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten. Keines seiner Versprechen hat er eingehalten. Stattdessen gibt es mehr Schulden, mehr Inflation, mehr Arbeitslosigkeit und mehr Kriege. Jetzt reicht es sogar den links-progressiven Kräften, die ihn einst gefeiert haben. Waren es bislang seine politischen Gegner und vor allem die radikal-konservative Tea Party, die ihm das Leben schwer machten, kommt der Widerstand jetzt aus der eigenen Ecke. In New York und anderen Städten protestieren vor allem Jugendliche mit prominenter Unterstützung friedlich gegen Staatsverschuldung, Finanzspekulation, Krieg und staatlich sanktionierte Folter. Der voreilig mit dem Friedensnobelpreis dekorierte Obama lässt darauf mit Massenverhaftungen reagieren. Unterdrücken kann er den Protest damit nicht.

Schon immer war es ein beliebtes politisches Mittel, sich bei innenpolitischen Problemen mal mehr, mal minder friedlich über das Ausland herzumachen, um das Volk von der Krise und ihren eigentlichen Gründen abzulenken. Da trifft es sich gut, dass die ebenfalls in der Schuldenfalle steckenden Euro-Länder eine Steilvorlage für ihren Missbrauch als Sündenbock liefern. Sie seien nämlich in Wahrheit schuld an der schlechten Wirtschaftslage der USA und der möglichen globalen Folgen, vernimmt man aus Washington. Kein Wunder, dass Obama auf Europa herabblickt, schließlich steht er auf dem höchsten Schuldenberg der Welt. Wahrlich ein Gipfelstürmer. „Yes, we can“, tönte er 2008 im Wahlkampf. Nichts kann er!


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