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08.10.11 / Starke EU-Skepsis / Bürger vom EU-Binnenmarkt nicht überzeugt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-11 vom 08. Oktober 2011

Starke EU-Skepsis
Bürger vom EU-Binnenmarkt nicht überzeugt

Die deutsche Bevölkerung zweifelt offenbar nachhaltig an den Beteuerungen der Politiker, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit im europäischen Binnenmarkt Vorteile biete. Ähnlich viel Skepsis herrsche auch in anderen EU-Ländern. Dies geht aus einer Studie hervor, welche die EU-Kommission am 25. September veröffentlichte.

Eine Mehrheit der befragten Deutschen äußert sich in dieser europaweiten Befragung skeptisch gegenüber den Vorteilen des EU-Binnenmarktes, der gemeinhin als Kern der europäischen Integration gilt. Deutsche sehen mehrheitlich den gemeinsamen Markt in Europa als Gefahr für die Lebens- und Arbeitsbedingungen hierzulande. Besonders gefürchtet wird der Zuzug von schlecht bezahlten Arbeitnehmern aus anderen EU-Ländern.

Damit äußert sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Politik, die von der Bundesregierung und der Opposition gleichermaßen vertreten wird. Immer wieder betonten in den letzten Monaten Politiker jedweder Couleur, dass Deutschland Vorteile aus der gemeinsamen Währung und dem Binnenmarkt ziehe, weil damit der deutsche Export gefördert würde. Eine Alternative zu der Union der von Währungs- und Schuldenkrise gebeutelten südeuropäischen Staaten gäbe es nicht.

In der Umfrage meinten 65 Prozent der befragten Deutschen, dass der Binnenmarkt nur Großunternehmen nütze; 64 Prozent gaben die Beobachtung zu Protokoll, dass dieser das Land mit billigen Arbeitskräften überschwemmt habe. 63 Prozent meinten, der Binnenmarkt umfasse zu viele unterschiedliche Länder. Ebenfalls mehrheitlich widersprachen die Befragten der Aussage, dass der EU-Markt den Lebensstandard in Deutschland gehoben oder die jüngste Finanzkrise begrenzt habe. Als positive Seiten des Binnenmarktes nannten die Befragten eine größere Auswahl von Produkten (82 Prozent) und eine gewisse Wettbewerbsstärkung gegenüber den anderen Wirtschaftsblöcken Amerika, Japan und China (61 Prozent). Hinrich E. Bues


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