© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-11 vom 15. Oktober 2011

KURZ NOTIERT

Rösler in Frankreichs Kalkül: Im Ringen um den deutschen Anteil beim Airbus-Bauer EADS kündigt sich neuer Streit an. Daimler will seinen 15-Prozent-Anteil an EADS loswerden und favorisiert eine Übernahme durch die staatliche KfW-Bank. Würden die Anteile auf dem freien Markt verkauft, könnte der deutsche Einfluss hinter den Frankreichs zurückfallen, so die Befürchtung. Dann könnte Paris deutsche Standorte benachteiligen und die Dominanz bei Airbus an sich reißen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ex-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) waren daher einverstanden mit dem KfW-Einstieg. Der neue Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) jedoch stellt sich nun quer. Er will den Staatseinfluss bei EADS um jeden Preis reduzieren und versucht, den Einstieg der KfW nun doch noch zu verhindern. H.H.

Weißrussische Wirtschaft vor dem Zusammenbruch: Die neuesten Daten des Belarussischen Komitees für Statistik weisen für den Monat September erneut einen Wertverlust des Weißrussischen Rubels (BYR) in Höhe von 63 Prozent aus. Damit liegt die Inflation so hoch wie in keinem anderen europäischen Land. Das Leistungsbilanzdefizit ist im ersten Halbjahr 2011 um 26,1 Prozent gestiegen. Die Währungsreserven haben im laufenden Jahr um mehr als 40 Prozent abgenommen und liegen derzeit bei etwa 1,5 Milliarden Dollar. Der durchschnittliche Monatslohn fiel auf 218 Dollar, dem vorletzten Platz in der GUS. Unterdessen hat der Iran zugesagt, weißrussische Staatsanleihen über 400 Millionen US-Dollar aufzukaufen. CR

Drohender Handelskrieg zwischen den USA und China: Mit einem Gesetz, das die Erhebung von Zusatzzöllen erlaubt, will der US-Senat gegen Länder vorgehen, die durch Unterbewertung der Landeswährung ihre Exporte stützen. China hat gegen das Gesetzesvorhaben scharfen Protest eingelegt und mit der Eröffnung eines Handelskrieges gegen die USA gedroht. N.H.