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15.10.11 / Stiefel des Lügenbarons entdeckt / Nach Bodenwerders Geschenk hat Königsberg nun ein weiteres Münchhausen-Denkmal

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-11 vom 15. Oktober 2011

Stiefel des Lügenbarons entdeckt
Nach Bodenwerders Geschenk hat Königsberg nun ein weiteres Münchhausen-Denkmal

Die heutigen Bewohner Königsbergs sind stolz da­rauf, dass Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen, kurz „Baron Münchhausen“, im Jahre 1740 auf der Durchreise von Bodenwerder nach St. Petersburg, wo er in der russischen Armee Dienst leisten wollte, in ihrer Stadt Station machte. Davon, dass sie echte Fans des „Lügenbarons“ sind, zeugt der unter der Leitung von Alexander Sacharow stehende Club „Die Enkel Münchhausens“.

Auf seine Initiative und dank des Einsatzes einer örtlichen Schmiede entstand am Pregelufer auf Höhe des Fischdorfs ein neues Münchhausen-Denkmal. Allerdings bildet es nicht den Baron selbst ab, sondern nur einen seiner Kanonenstiefel. Auf die Frage, warum man solch ein ungewöhnliches Objekt gewählt habe, antworteten die selbsternannten Enkel Münchhausens, denen man übrigens genau so viel Glauben schenken mag wie dem Baron selbst, mit dem Brustton der Überzeugung, dass sie an diesem Ort vom Grund des Pregels einen Stiefel herausgefischt hätten, der dem Baron gehört habe. Deshalb wurde nun der Kanonenstiefel in Metall verewigt.

Mit seiner Hilfe könnten viele Verehrer Münchhausens in den Club aufgenommen werden. Man müsse nur seinen Fuß in den legendären Stiefel hineinstecken, den Degen am Griff fassen und dabei schwören, niemals zu lügen, so wie es sein ursprünglicher Besitzer getan habe.

Das erste Münchhausen-Denkmal wurde anlässlich der 750-Jahrfeier 2005 im städtischen Park Luisenwahl aufgestellt. Die Skulptur ist ein Geschenk der deutschen Stadt Bodenwerder, dem Geburtsort des Barons. Der Deutsche Georg Petau hatte sie hergestellt. Die Skulptur besteht aus einer Stahlwand, in welche die Silhouette des auf einer Kanonenkugel fliegenden Barons Münchhausen ausgeschnitten ist. Auf dem Sockel ist auf der einen Seite „Königsberg“ eingraviert und auf der anderen „Kaliningrad“. Das Denkmal ist zu einem beliebten Fotomotiv geworden. Ob es dem neuen Denkmal genauso ergeht, muss die Zukunft zeigen. J.T.


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