© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-11 vom 15. Oktober 2011

In Kürze

Weltmeister am Pool

Wir sind mal wieder Weltmeister. Eine Umfrage von lastminute.de unter 1000 Erwachsenen in Deutschland hat ergeben, dass mehr als jeder vierte Deutsche seine Landsleute auf Platz eins der Liste der Liegestuhl-Beleger (27 Prozent der Stimmen) setzte. Auf Platz zwei folgten die Engländer mit 22 Prozent und auf Platz drei die Urlauber aus Russland mit 13 Prozent. Danach kamen die Holländer mit neun Prozent) und die Österreicher mit vier Prozent. Die Teilnehmer der Umfrage mussten sich aber auch der Frage stellen, wie sie sich selbst verhalten. Das Ergebnis: Unter den Deutschen, die Urlaub am Strand oder Pool machen, geben sechs Prozent zu, dass sie früher aufstehen, um sich mit dem Handtuch eine Liege zu sichern.

Das Thema wird die meisten in diesen Tagen nicht mehr sonderlich interessieren, geht doch die Hauptreisezeit langsam dem Ende zu. Betrachtet man jedoch die Urlaubsfotos, dann mag bei manchem die Galle wieder hochkommen. Wäre es nicht ein zauberhafter Aufenthalt im Süden gewesen, wenn sie nicht jeden morgen aufs neue zugeschlagen hätten? Die Frühaufsteher mit ihren bunten und möglichst unverwechselbaren Badehandtüchern. Da lagen diese Tücher und markierten das Reich der Sonnenanbeter wie eine Duftmarke, die ein Hund hinterlassen hat. Manches Mal waren die Besitzer dieses Tuchs stundenlang nicht zu sehen; am Strand oder in einem Café war es um die Vormittagsstunden noch nicht so voll. Das musste man doch ausnutzen. Wenn man dann zurückkam, dann konnte man „seine“ Liege problemlos nutzen. Sollten die anderen doch sehen, wo sie blieben. Man hatte schließlich ein Recht ... Wirklich?

Ein verbrieftes Recht auf eine Liege am Pool hat man tatsächlich nicht. Also heißt es im nächsten Urlaub früher aufstehen oder eben dorthin reisen, wo es keine Liegen und keinen Pool gibt. SiS