Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-11 vom 15. Oktober 2011
Maritimer »Gemischtwarenladen« Nicht viele Firmen können auf 250 Jahre Bestehen zurückblicken, die Schiffswerft Laboe ist eine der wenigen davon. Die Keimzelle des 1761 in Kiel gegründeten Familienbetriebes war eine Schmiede. In den folgenden Generationen baute sie als Zulieferbetrieb Teile für die Kieler Howaldtswerft. Anfang des 20. Jahrhunderts folgten Schiffsreparaturen und in Laboe wurde am neuen Standort eine Werft gebaut. Die ersten Bauten waren Schuten, die „quadratisch, praktisch, gut“ einfach herzustellen waren, später kamen dann Lotsenboote und Fischkutter dazu. Es war ein „Gemischtwarenladen“, in dem Eisen- und Holzschiffe gebaut wurden und repariert wurde. Auch die Kaiserliche Marine ließ dort reparieren. Nach dem Ersten Weltkrieg mussten neue Auftraggeber gefunden werden. Erst in den 30er Jahren ging es wieder aufwärts, nachdem die Marine wieder aktiv wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurden Hilfsschiffe für die Kriegsmarine gebaut. Nach Ende des Krieges hatte sich die Bevölkerungszahl von Laboe durch Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen, Danzig und Pommern nahezu verdoppelt. Die Werft hielt sich mühsam mit Reparaturarbeiten über Wasser, erst ab Mitte der 50er Jahre wurden wieder Neubauten im Bereich des Spezialschiffbaus realisiert. Über 200 Jahre und acht Generationen war das Unternehmen im Familienbesitz, bis 1975 aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten ein Inhaberwechsel stattfand. Aus der „Schiffbauerei E. H. Arp“ wurde die „Schiffswerft Laboe“, und zusätzlich zu dem Werftbetrieb wurde das Yachtzentrum Baltic Bay, ein Zentrum für Segler und Motorbootfahrer mit Liegeplätzen, Werkstatt, Restaurant und Chartervermittlung, gegründet. Jürgen Rohweders „250 Jahre Schiffswerft Laboe. Von der Dorfschmiede zu Werft und Yachtzentrum“ überzeugt. Britta Heitmann Jürgen Rohweder: „250 Jahre Schiffswerft Laboe“, Koehler, Hamburg 2011, 124 Seiten, 24,95 Euro |
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