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22.10.11 / Lockruf aus »Fernost« / Brandenburgs Unis werben immer mehr West-Studenten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-11 vom 22. Oktober 2011

Lockruf aus »Fernost«
Brandenburgs Unis werben immer mehr West-Studenten

Brandenburg ist als Hochschulland im Aufwind. Eine neue Studie zeigt: Auch wenn Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt jüngst einen stärkeren Zuwachs an Studenten aus Westdeutschland verzeichnen, bleibt die Brandenburg bei den Uni-Neulingen aus dem Westen besonders beliebt.

Im Wintersemester 2008/09 lag der Anteil der West-Studenten in der Mark bei 41,9 Prozent und damit bereits vergleichsweise hoch. Im Wintersemester 2010/11 stieg der Anteil jedoch noch weiter auf 43,5 Prozent.

Die Bundesregierung unterstützt den Trend, ein Studium in den neuen Bundesländern aufzuhmen, mit der Kampagne „Studieren in Fernost“. Unter www.studieren-in-fernost.de zeigt sie ironisch asiatische Schriftzeichen und rühmt auch Brandenburgs 50000 Studienplätze zählende Universitätslandschaft: „In der Hauptstadtregion, zwischen Großstadt und Natur studiert man modern, innovativ, individuell, gut betreut, international, vielseitig, ohne Gebühren bei günstigen Lebenshaltungskosten.“

Umfragen zeigen, dass immer mehr junge Deutsche in den neuen Bundesländern studieren wollen. Hinzu kommt, dass die Brandenburger selbst einem Studium größere Bedeutung für den beruflichen Erfolg beimessen als die Bewohner anderer Bundesländer. Das ergab eine Studie der Stiftung der Deutschen Wirtschaft Anfang des Jahres, der zufolge 93 Prozent der Brandenburger ihren Kindern ein Studium empfehlen. Im Bundesschnitt waren es nur 63 Prozent.

Das Land will mit hochwertigen Bildungsangeboten auch Strukturprobleme bekämpfen. Die Landesregierung arbeitet an einer Reform der Hochschulstrukturen. Ziel ist die Fusion, aber auch die Förderung und Konzentration einzelner Studiengänge. In Potsdam und Frankfurt ander Oder sind neue Jura-Fakultäten geplant.

Während das Hochschulsystem als Motor der Entwicklung Gebildete in die Mark lockt, zeigt das Schulsystem hingegen zunehmend Schwächen. Offenbar im Zusammenhang mit der von der rot-roten Landesregierung geplanten Schließung von Förderschulen stieg nun die Zahl lernschwacher Kinder an ordentlichen Schulen, wie Bildungsministerin Martina Münch (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage einräumte. Auch die berufliche Ausbildung zeigt Krisenerscheinungen: Die Zahl abgeschlossener Ausbildungsverträge sank 2010 um fast zehn Prozent.            SV


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