20.04.2024

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22.10.11 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-11 vom 22. Oktober 2011

MELDUNGEN

Keine Hose ohne Kopftuch

Ankara – Anfang Oktober vermeldeten deutsche Medien euphorisch, dass das türkische Parlament das Hosenverbot für weibliche Abgeordnete abgeschafft habe. Grund für diese neue Kleiderordnung war eine beinamputierte Parlamentariern, die in dem zwangsverordneten Rock den anderen stets ihr Schicksal vor Augen führte. Wenige Tage später meldete jedoch die „Financial Times Deutschland“, dass das Hosenverbot noch nicht abgeschafft worden sei, da mehrere Abgeordnete die Neuregelung der Kleiderordnung dazu nutzen wollten, das Kopftuchverbot ebenfalls abzuschaffen. Ein Blick in die „Hürriyet“ bestätigt die Vermutung, dass das neue Gesetz offenbar noch nicht beschlossen wurde.          Bel

 

Wall Street hält Polizei bei Laune

New York – Ihre bisher größte Einzelspende hat die Stiftung „New York City Police Foundation“ der New Yorker Polizei erhalten. Absender der 4,6 Millionen Dollar Zuwendung ist die Großbank JP Morgan. Mit Hilfe der Spende plant die Polizeibehörde nun die Anschaffung von 1000 mobilen Computern für Streifenwagen sowie zusätzlich den Kauf eines Computer-Programmes zur Sicherheitsüberwachung. Die 1971 als erste ihrer Art gegründete Stiftung hat seit Bestehen zirka 100 Millionen Dollar steuerbefreite Spenden von Einzelpersonen und Firmen entgegengenommen, um damit Ausrüstungsgegenstände oder Trainingsmaßnahmen der New Yorker Polizei zu finanzieren. Fast zeitgleich zu der bekanntgewordenen Spende der Großbank finden in New Yorks Bankenviertel die immer stärker Zulauf findenden Proteste der „Occopy Wall Street“-Bewegung statt.   N.H.

 

Deutscher Richter gibt auf

Das von den UN unterstützte Untersuchungsgericht in Kambodscha steuert in eine Krise. Der deutsche Richter Siegfried Blunk wirft das Handtuch in dem Sondertribunal, das die Verbrechen Pol Pots und seiner Roten Khmer während der Schreckensherrschaft von 1975 bis 1979 aufklären soll. Auch andere nichtkambodschanische Juristen stehen vor einer ähnlichen Entscheidung. Der Grund: eine Einflussnahme und anhaltender Druck vonseiten der Regierungsvertreter unter Ministerpräsident Hun Sen. Sie wollen vor allem weitere Prozesse gegen fünf Verantwortliche unterbinden, da solche „Verfahren für erhebliche Unruhe im Land“ sorgen könnten.

Die bisher spektakulärste Entscheidung des Sondergerichts war die Verurteilung des einstigen Folterchefs Kaing Guek Eav zu 30 Jahren Haft. Gegenwärtig verantworten sich vor den Richtern der ehemalige Außenminister und dessen Frau sowie das damalige, nominelle Staatsoberhaupt des Pol Pot-Staates Khieu Samphan und eine weitere Ex-Ministerin wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermordes, der 1,7 Millionen Opfer gefordert hatte.    J.F.

 

Neue Biographie eines »Superstars«

In seiner neuen Biographie „Liszt. Biographie eines Superstars“ (Siedler, 432 Seiten, geb., zahlr. Abbildungen, 24,99 Euro) breitet Oliver Hilmes das außergewöhnliche Leben und das faszinierende Werk dieses schillerndsten Künstlers seiner Zeit vor dem Leser aus. Er nimmt Liszt die zahlreichen „Masken“ ab und verleiht ihm dadurch ein Gesicht. So zeichnet der Autor ein neues Bild dieses romantischen Virtuosen und Wegbereiters der Moderne. Oliver Hilmes beantwortet die Frage, wer dieser Franz Liszt – fernab aller Selbststilisierung – wirklich war, und er entschlüsselt die Bedeutung seiner kühnen Musik und die Faszination, die noch heute von ihr ausgeht.     PAZ

 

In Kürze / Meisterwerke in Düsseldorf

Einen absoluten Höhepunkt in der Geschichte der Galerie Ludorff bildet die Wiederentdeckung des Gemäldes „Grabender Bauer“ von Heinrich Nauen (1880–1940). Es galt lange als verschollen und wird nun nach über 70 Jahren erstmals wieder öffentlich in der Ausstellung „Meisterwerke des Expressionismus“ gezeigt. Bei dem „Grabenden Bauern“ ist in Themenwahl und Pinselduktus die Nähe zur Malerei François Millets und Vincent van Goghs unübersehbar. Der freie Umgang mit der Farbe und der vibrierende Farbauftrag verleihen der Arbeit außergewöhnliche Intensität und atmosphärische Dichte. Einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung bildet eine Gruppe von Postkarten der „Brücke“-Künstler. Sie vermitteln einen Überblick über die Hauptmotive der Künstler. Die Faszination dieser kleinen Meisterwerke von Kirchner, Schmidt-Rottluff und Pechstein liegt in der Unmittelbarkeit und Spontaneität, mit der sie das Erlebte direkt auf dem Papier festhielten. Den Rundgang durch die Malerei des deutschen Expressionismus vervollständigen ausgewählte Arbeiten von Mitgliedern des „Blauen Reiters“ wie Alexej von Jawlensky und Gabriele Münter.       Gl

Die Ausstellung ist in der Galerie Ludorff, Königsallee 22, Düsseldorf, bis Ende Februar 2012 dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sonnabends von 11 bis 14 Uhr zu sehen.


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