29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.10.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-11 vom 22. Oktober 2011

Leserforum

Kampfgruppen

Zu: „Sehnsucht nach Extremen“ (Nr. 40)

In seinem Artikel über die Titelseite der „Jungen Welt“ vom 13. August schreibt Hans Lody: „... und zeigte ein Foto von DDR-Grenzsoldaten.“ Das aber ist falsch! Es handelt sich nämlich nicht um Soldaten der „Nationalen Volksarmee“ (NVA), was man schon am Alter der dargestellten „Friedenswächter“ erkennen kann, an den Uniformen ohnehin. Es sind Angehörige der „Betriebskampfgruppen“, also einer aus Arbeitern bestehende Bürgerkriegsarmee. Diese Truppe wurde 1959, zwei Jahre vor dem Mauerbau in Berlin, in „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ umbenannt. Während des 13. August 1961 wurde sie in einer Stärke von 8000 Mann eingesetzt.

Dr. Jörg Bilke, Coburg

 

 

Wer steckt hinter der Kanzlerin? – In Konspiration geschult

Zu: „Was treibt Merkel?“ (Nr. 39)

Ihre Fragestellung und Analyse haben mir sehr gefallen. Die Frage wird von der politisch unabhängig denkenden schweigenden Mehrheit der Bürger seit Langem auch gestellt, darf aber nicht auf die Euro-Rettung beschränkt bleiben, sondern muss das Verhalten dieser Frau, seit sie Kohl stürzte, auch berücksichtigen. Ihre Reden sind Leerhülsen, ihre Wortwahl könnte auch von Honecker oder Ulbricht stammen, sie wirkt eiskalt und hat keine politischen Freunde, vor allem nicht im „befreundeten“ Ausland. Politisch und gesellschaftlich hat sie unsere Republik zielstrebig in eine „DDR light“ umgewandelt, hat alle, die ihr politisch gefährlich werden konnten, kaltgestellt, hat zahlreiche Zusagen und Gesetze vorsätzlich gebrochen (erstaunlicherweise ohne rechtliche Folgen). Alles hat zu einem dramatischen Niedergang Deutschlands geführt.

Deshalb beantworte ich Ihre Frage, was Merkel treibe, mit der weitergehenden Frage: „Wer steckt hinter Merkel? Wessen IM ist sie?“ Aus ihrem familiären Umkreis, ihrem marxistisch-leninistischen Werdegang bringt sie alle Voraussetzungen für konspiratives Verhalten mit. Auf jeden Fall sind die Hintermänner solche, die Deutschland nicht wohlgesonnen sind. Ziel ist es offenbar, Deutschland wirtschaftlich, technologisch, wissenschaftlich auf ein Mittelmaß zu- rückzuzwingen.

Dr. Hans-Wilhelm Wittmeier, Rösrath

 

 

Bitte deutsch!

Zu: Sprachkritik an Nr. 39

Warum, so frage ich mich als kritischer, besorgter und nachdenklicher Leser der PAZ, trägt diese sonst vorbildliche patriotische Zeitung ihren Anteil zum unsäglichen, unwürdigen und unerträglichen „Denglisch“-Gestammel bei? In der letzten Ausgabe musste man als sprachbewusster Leser sehen: „Gefährlicher Job“ (Seite 3). Klingt „gefährliche Arbeit“ oder „gefährliche Tätigkeit“ nicht viel besser?

„Politische Newcomer“ (Seite 8): Man kann diesen Begriff viel verständlicher als „Neulinge“, „Neueinsteiger“ oder „Anfänger“ titulieren.

Und die „City von Hamburg“ (Seite 21) sollten Menschen mit Sorge um die Erhaltung und Bewahrung der deutschen Sprache zweckmäßiger als „Innenstadt“ beziehungsweise als „Stadtmitte“ bezeichnen.

Die „sexy Pose“ der jungen Dame von Seite 22 klänge als „laszive Pose“ oder „reizvolle Pose“ für jedermann viel verständlicher und angenehmer.

Über diese unnötigen (Un-) Wörter musste ich mich beim sonst großartigen Lesegenuss der PAZ doch wieder erneut ärgern, was ich betonen möchte! Daher meine Bitte und Anregung: Bitte deutsch!        

Thomas F. Guthörle, Heilbronn

 

 

Bitte nachrechnen!

Zum Leserbrief: „Raus aus der Windkraft!“ (Nr. 40)

Fragt man, was eine Energiewende kostet, so erhält man die Antwort: „Umsonst ist das nicht zu haben.“ Was kostet es in Euro? Hier wurde etwas in Auftrag ge-geben, von dem man nicht weiß, ob es lieferbar ist und was es kostet. Aber die Rechnung kommt bestimmt!

Jeder kann nachrechnen: Bei Windrädern rechnet man mit Kosten von einem Euro pro Watt Nennleistung. Also kostet der Ersatz der Leistung der Kernkraftwerke von 17000 Megawatt 17000 Millionen Euro. Die erbrachte Leistung der Windkraft beträgt nur ein Fünftel der Nennleistung, also braucht man 85000 Windräder zu einem Preis von 85000 Millionen, also 85 Milliarden Euro. Dazu die nötigen Leitungen. Ein Kilometer Hochspannungsleitung kostet im Durchschnitt eine Million. Jeder mag sich ausdenken, wie viel Kilometer Leitungen wohl benötigt werden. Aber das ist erst der Anfang. Für die Zeit der Windstille braucht man Energiespeicher. Die Leistung muss genau der der stillgelegten Kraftwerke entsprechen. Das ist beispielsweise die Leistung von 450 Walchensee-Wasserkraftwerken. Die Pumpspeicherwerke müssen in der vorgesehenen Zeit gebaut werden. Man weiß aber nicht einmal, wo das sein soll. Von einem Pumpspeicherwerk erhält man nur ein Viertel des zur Energiespeicherung gebrauchten Stroms wieder zurück. Die sogenannten Wirkungsgradverluste müssen ebenfalls durch Windräder aufgebracht werden. Also schätzungsweise nochmals 50000 Windräder. Wo sollen die 140000 Generatoren gebaut werden? Da werden die Chinesen gefragt sein.

Bei Energiespeicherung mittels Wasserstofftechnologie erhält man nur unter einem Fünftel des Stromes zurück. Großanlagen müssen erst noch entwickelt werden, die nötigen Gasspeicher sind nicht vorhanden. Dazu kommt eine ungeheure Kapitalvernichtung durch das Abschalten voll funktionsfähiger Kraftwerke. Auch abgeschriebene Kraftwerke sind nicht wertlos. Noch viel teurer wird alles, wenn man Solarstrom nutzen würde. Da helfen auch Sonnendächer nicht. Und das CO2? Das Märchen vom klimaschädlichen Kohlendioxyd sollte nicht mehr erzählt werden. CO2 ist ein lebenserhaltendes Nutzgas und je mehr Menschen es gibt, umso mehr CO2 wird zur Ernährung gebraucht. Ergebnis: Die Energiewende ist nicht machbar und die Rechnung nicht bezahlbar. Bitte nachrechnen!

Dr. Gustav Krüger, Herrenberg

 

 

Jahr für Jahr

Zu: „Schulden-Uhr: Fehlender Glaube“ (Nr. 40)

Der Bund der Steuerzahler hat am 12. Januar 2007 eine Gesamtstaatsverschuldung von 1546 Milliarden Euro ausgewiesen. Am 13. September 2011 waren es 1976 Milliarden und am 4. Oktober, also nur drei Wochen später, schon 2073 Milliarden. Sind die Politiker wirklich der Auffassung, dass man mit einer Schuldenbremse diesen Trend stoppen könnte? Wenn sie es wirklich glauben, sollte man sie in die Steinbrüche schicken.

Die Verursacher der Krise sind einzig und allein die Regierungspolitiker aller Parteien, nicht nur in Griechenland. Sie haben über 50 Jahre hinweg permanent Schulden gemacht, Jahr für Jahr.

Wolfgang Haars, Salzgitter

 

 

Reiterdenkmal in Windhuk ehrenhaft versetzt

Zu: „Symbolische Wiedergutmachung“ (Nr. 40)

Der Autor behauptet in seinem Beitrag, das Reiterstandbild in der namibischen Hauptstadt Windhuk sei „inzwischen aus dem Zentrum“ entfernt worden. Hier irrt Feyerabend: Das am 27. Januar (Kaisers Geburtstag!) 1912 eingeweihte Denkmal wurde wegen des Neubaus eines großen Unabhängigkeitsmuseums im August 2009 zwar demontiert, im März 2010 jedoch nur wenige Meter weiter wieder aufgebaut. Ursprünglich sollte die Wiedereinweihung genau 98 Jahre nach der Errichtung, also am 27. Januar 2010, stattfinden, doch weil sich die Arbeiten verzögerten, wurde dann der 27. März 2010 anvisiert. Aus organisatorischen Gründen konnte auch dieses Datum nicht eingehalten werden, gleichwohl legte man in einer kleinen Feier wenigstens einige Kränze am Sockel nieder.

Die offizielle Wiedereinweihung des Reiterdenkmals erfolgte dann in würdigem Rahmen am Volkstrauertag, dem 14. November 2010 – zum Ärger vieler deutschstämmiger Namibier übrigens ohne den deutschen Botschafter, der zum selben Zeitpunkt einen Kranz am Ehrenmal für die Gefallenen der Commonwealth-Staaten niederlegte! Das obenstehende Foto nahm ich am 15. März 2010 in Windhuk auf, also wenige Tage nachdem gerade die letzten kleinen Baumaßnahmen abgeschlossen waren. Zum 100. Jahrestag der Ersteinweihung des Denkmals am 27. Januar 2012 ist erneut eine Gedenkfeier vorgesehen.

Es stimmt zwar, wie Joachim Feyerabend weiterhin berichtet, dass etliche deutsche Straßennamen – insbesondere in Windhoek und Swakopmund – verschwunden sind, doch viele andere existieren noch, so etwa die Lüderitzstraße (benannt nach dem deutschen Kolonialpionier) und die Lindequiststraße (benannt nach dem kaiserlich-deutschen Gouverneur), die Bismarck- und die Moltkestraße, überdies viele Straßen nach deutschen Dichtern, Schriftstellern und Musikern, was man leicht aus den Stadtplänen ersehen kann.

Richtig ist auch, dass die meisten deutschstämmigen Politiker Namibias keine aktive Rolle mehr spielen, aber selbst da gibt es durchaus noch einige wenige Ausnahmen. So war etwa der Swapo-Politiker Hanno Rumpf von 2003 bis 2006 Botschafter Namibias in Berlin, seither ist er Botschafter seines Landes in den Benelux-Staaten, in der Schweiz und bei der EU in Brüssel; Calle Schlettwein, langjähriger Staatssekretär, ist seit März 2010 gar stellvertretender Finanzminister Namibias, und der frühere Swapo-Minister (bis 1993), Anton von Wietersheim, gehört seit März 2010 dem namibischen Parlament wieder als Abgeordneter der Oppositionspartei RDP an, um nur drei Beispiele zu nennen.

Wolfgang Reith, Neuss Deutschland-Repräsentant der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft

 

 

Bekenntnis

Zu: „Skeptischer Blick auf das Heute“ (Nr. 39)

Es war sehr ehrenwert, dass Papst Benedikt XVI. bei seiner Rede im Deutschen Bundestag ein Bekenntnis zu seinem deutschen Vaterland ablegte. Eine Gesinnung, die im Schuldenstaat „Bunte Bundesrepublik“ eigentlich als rechtsradikal eingeordnet wird. Eine nationale Ehre ist in der Staatlichkeit „Bundesrepublik“ nicht erkennbar.

Dem Bekenntnis von Papst Benedikt XVI. schließe ich mich an. Gott schütze Deutschland vor der CDU. Gott schütze mein Vaterland Deutschland als Ganzes!

Hans Godau, Lüneburg

 

 

Widersprechen

Zum Leserbrief: „Haarspaltereien” (Nr. 40)

Der Leserbriefautor hat recht, dass Hitler ein Verführer war. Deutschland war jedoch noch immer von feindlichen Mächten umgeben, welche die Ziele von Versailles weiterverfolgten. Polen tyrannisierte seine Minderheiten, eroberte in drei Himmelsrichtungen und provozierte den Krieg. Russische Historiker beschreiben die Vorbereitungen Stalins zum Angriff 1939 und 1941. Stalin hatte Truppen an der rumänischen Grenze mit Tausenden Panzern aufgefahren. Den Siegern zu widersprechen ist keine Haarspalterei und die Deutschen sollten nicht päpstlicher sein als der Papst.  

Martin Schröder, Detmold

 

 

Kein Ausland

Zu: „A bisserl Bakschisch hilft auch in Wien“ (Nr. 40)

Österreichs Geschichte, Kultur und Sprache sind deutsch. Ein Bericht über die Korruptionsaffäre in Wien sollte insbesondere in der Preußischen Allgemeinen  Zeitung nicht unter „Ausland“ rubriziert werden.

Heiko Hofmann, Wien

 

 

Stand Rote Armee unmittelbar vor Angriff? – Vertrag deutscherseits schlampig ausgearbeitet

Zum Leserbrief: „Haarspaltereien“ (Nr. 40)

Es ist eine Tatsache, dass der sow­jetische Außenminister Molo-tow im Vorfeld seiner Gespräche mit Hitler im November 1940 den deutsch-sowjetischen Freund-schafts­vertrag vom August 1939 „als in Teilen überholt“ bezeichnete. Außenminister von Ribbentrop drängte deshalb gegenüber dem sowjetischen Botschafter auf das rasche Zustandekommen des Molotow-Besuches in Berlin. Hitler wollte ganz einfach wissen, woran er mit Stalin war. Misstrauisch war Hitler ohnehin, weil er vom „Forschungsamt“ Bruchstücke des Briefwechsels Stalin/Churchill erhalten hatte.

Im Laufe der Gespräche kam Molotow dann nicht auf die Verbesserung der in letzter Zeit getrübten Beziehungen zurück, sondern legte Forderungen strategischer Art vor. Deshalb auch der Befehl Hitlers vom Dezember 1940 an den deutschen Generalstab, einen Aufmarschplan gegen die Sowjet-union zu entwerfen. Frühere Äußerungen Hitlers in dieser Art sind entweder nicht beweisbar, aus dem Zusammenhang gerissen oder eben „Sandkastenspiele“, wie dies alle Militärs in allen Ländern zu tun pflegten. Die Redewendung „Volk ohne Raum“ und „Unsere Zukunft liegt im Osten“ aus den 20er Jahren kontrastiert da nur wenig zu den Äußerungen Stalins einige Jahre vor dem Vertrag mit Deutschland; oder, noch klarer, den Bemühungen Stalins mit Polen eine Vereinbarung zu treffen, um die Rote Armee durch Polen marschieren und Deutschland angreifen zu lassen. Dazu hatten Frankreich, England und die Sowjetunion schon 1937/38 einen Vorvertrag getroffen. Das scheiterte an der grundsätzlich sowjetfeindlichen Einstellung der polnischen Regierung. Das war schon mehr als ein Sandkastenspiel.

Am Vorabend des deutschen Angriffs waren 4,5 Millionen Sowjetsoldaten gegenüber rund 3,6 Millionen deutschen Soldaten aufmarschiert. Weitere etwa fünf Millionen waren in den grenzferneren Militärbezirken in Aufstellung. Waren diese zur Verteidigung gegen die Wehrmacht aufmarschiert? Dazu hätten diese in der Masse an der deutschen Grenze (also gegenüber der späteren Heeresgruppe Mitte) stationiert gewesen sein müssen. Tatsächlich stand die Masse der Roten Armee jedoch im Süden, dicht an der rumänischen Grenze. Rumänien war jedoch der wichtigste Erdöllieferant für Deutschland und war für die aktuelle Kriegsführung gegen England unverzichtbar. Deshalb auch das rasche Vorankommen der Heeresgruppe Mitte und das sehr geringe Vorankommen im Süden (Heeresgruppe Süd).

Deutsche Generäle haben 1945 in Nürnberg ausgesagt, sie hätten den Eindruck gewonnen, dass die Sowjetunion unmittelbar vor dem eigenen Angriff gestanden habe. Dafür gab es damals und heute keinen eindeutigen Beweis. Nur Hinweise, wie sich diese auch durch die militärische Logik aufdrängen. So waren sowjetische Einheiten in geografisch ungünstige Stellungen vorgedrungen, die bei einem deutschen Angriff unweigerlich abgeschnitten werden mussten. Das ergibt keinen Sinn, ist aber beweisbar.

Noch etwas zur Logik: Wenn Molotow den deutsch-sowjetischen Vertrag als in Teilen überholt bezeichnete, dann fragt sich doch, welchen Teil er damit meinte. Ohne die sowjetischen Lieferungen an Getreide, Erdöl und Erzen hätte Deutschland den laufenden Krieg gegen England schwerlich weiterführen können. Stalin war das bekannt, England (und den USA im Hintergrund) ebenfalls. England litt also direkt unter diesem Vertrag. Die UdSSR profitierte deshalb, weil der Großteil der von Deutschland zu liefernden Güter aus Rüstungsmaterial bestehen musste. Das schwächte wiederum Deutschland. Dazu hat der Historiker Stefan Scheil umfangreiche Arbeiten vorgelegt. Der Vertrag vom August 1939 bezeichnet als deutsche Bringschuld „Maschinen und Maschinenteile“. Die Sowjets verstanden später darunter in erster Linie militärische Güter. Scheil folgerte deshalb, der Vertrag sei von deutscher Seite „schlampig ausgearbeitet“ worden. Das wird wohl so sein.

Wie schon oben ausgeführt, können die Historiker bis heute nicht schlüssig beweisen, ob Hitler den Krieg nun von Anfang an oder als Präventivkrieg begann. Jedenfalls hat Hitler gegen seine eigenen Ansichten verstoßen (müssen). In „Mein Kampf“ hatte noch der Satz gestanden, niemals dürfe Deutschland wieder einen Zweifrontenkrieg führen. Es kann schon sein, dass Hitler die Sowjetunion „von Anfang an“ angreifen wollte. Aber warum hat er dann nicht bis zum Ende des Krieges mit England gewartet?        

Jürgen Kunz, Buchen


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren