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12.11.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-11 vom 12. November 2011

Leserforum

Der Druckfehlerteufel im Herrgottsländchen

Zu: „Deutsch-polnische Koproduktion für den Gabentisch“ (Nr. 44)

Ach ja, da steht in der Buchbesprechung zwar ganz deutlich, dass der deutsche Professor Dr. Arno Herzig (Hamburg) und die polnische Historikern Małgorzata Ruchniewicz (Breslau) gemeinsam eine „Kleine Geschichte des Glatzer Landes“ (zu beziehen beim Senfkorn Verlag, Görlitz) geschrieben haben. Und es ist auch vermerkt, dass die einstigen Bewohner ihre schlesische Heimat liebevoll „Herrgottsländchen“ nannten und auch heute noch so nennen. Aber das hat die geschichtsträchtige Grafschaft Glatz doch nicht davor bewahrt, in der Preußischen Allgemeinen vom Druckfehlerteufel heimgesucht zu werden: In der Unterüberschrift des Artikels ist vom „Grazer“ Land die Rede, wo es doch „Glatzer“ Land heißen muss. Ärgerlich, dass der erfreuliche Hinweis auf das kleine Geschichtsbuch eine so falsche Wegweisung bekommen hat.

Reinhard Schindler, Essen

 

 

Heime auf Gewinn ausgerichtet

Zu: „‚Wenn das Geld im Kasten ...‘“, „Mehr als nur ein Streit ums Geld“ und „Fiskalisches Unikum“ (Nr. 43)

Ich stoße auf die Beiträge zur Kirchensteuer und wundere mich, dass in Ihrer Zeitung immer noch das Märchen von der selbstlosen Caritas der Kirchen verbreitet wird. Carsten Frerk hat in seinem „Violettbuch Kirchenfinanzen. Wie der Staat die Kirchen finanziert“ (Alibri-Verlag) eingehend dokumentiert, wie der Staat die Kirchen dotiert. Vielleicht hätte ich die von Frerk gebotenen Beispiele skeptischer beurteilt, wenn ich nicht selbst Erfahrungen mit der Selbstlosigkeit kirchlich sozialer Einrichtungen gemacht hätte.

Mein Frau wurde sehr krank. Ich habe sie mehr als ein Jahr selbst gepflegt, musste sie auf ärztlichen Rat in ein Heim geben. Die Heim-/Pflegekosten (Stufe 3) betrugen im Schnitt 3500 Euro monatlich. Dieser Betrag ging bis auf den Beitrag der Versicherung (zirka 1300 Euro) voll zu meinen Lasten. Außer einer Kanne ungenießbaren Kamillentees (drei Beutel hingen stundenlang in der Kanne) erhielt meine Frau keinerlei Nahrung, die Sondennahrung ging zu Lasten meiner Versicherung.

In Absprache mit dem behandelnden Arzt habe ich statt des Kamillentees für meine Frau stilles Wasser in der gebotenen Menge gekauft. Meine Versicherung veranlasste mich, im Hinblick auf die Nichtgewährung von Nahrung, die Reduzierung des Heimentgelts zu beantragen. Mein Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, das Entgelt beruhe auf einer Mischkalkulation, das heißt, was meine Frau nicht in Anspruch nehme, komme anderen Heimbewohnern zugute.

Das christliche Heim war ausschließlich auf Gewinn eingestellt. Die Ausstattung mit Personal war dementsprechend. Weil verschiedene Vorfälle schon fast den Tatbestand von Körperverletzung erfüllten, habe ich meine Frau von heute auf morgen wieder nach Hause geholt, wo sie dann noch einige Jahre gepflegt und mit Zuwendung versorgt auf den Tod warten konnte.

Heute lebe ich in einer kirchlichen Einrichtung, umgeben von Rollatorbenutzern (Betreutes Wohnen), die alle ein erkleckliches Sümmchen für Miete und Nebenkosten – exclusiv Strom – bezahlen müssen, und wenn sie nicht mehr rollatieren können, wandern sie ein Haus weiter in die Pflegestation. Da wird noch mehr verlangt. Das läuft alles nach einer Kalkulation ab, die auf Gewinn beruht.

Fragen Sie doch einmal, wer die Bischöfe bezahlt und wie hoch deren Gehalt ist. Wenn Sie es noch nicht wissen, werden sie staunen.

Horst-Dietrich Krüger, Unkel

 

 

Vernünftige Einrichtung

Zu: „Alter Zopf“ (Nr. 43)

Der Autor Jan Heitmann moniert, dass der Staat die Kirchensteuer einzieht. Dies solle die Kirche selbst tun.

Gleichzeitig schreibt er, dass die Kirche sehr viele soziale Einrichtungen unterhält beziehungsweise unterstützt. Die Kirche übernimmt damit also auch Aufgaben, für die sonst der Staat zuständig wäre.

Deshalb vermag ich nicht einzusehen, dass die Kirche ein eigenes Inkassosystem einrichten sollte, das dann wieder einen Teil der eingenommenen Steuerbeträge aufzehren würde.

Außerdem ist die Haltung der Bevölkerung zur Kirche schwankend. Nicht jeder, dem jetzt die Kirchensteuer einbehalten wird, würde sie auch aus eigener Initiative abführen. Hier muss man sagen, dass es in diesem Land so geregelt ist. Und wer die Steuer nicht bezahlen will, muss eben aus der Kirche austreten.

So bleibt also festzuhalten, dass der „alte Zopf“ eine vernünftige Einrichtung ist und beim Verfahren des Einzugs durch den Staat auch noch ein größerer Anteil für soziale Zwecke übrigbleibt.

Joachim Wenck, Neumünster

 

 

Ehre und Liebe

Zu: „Wie einst 1701 Friedrich I.“ (Nr. 41)

König Wilhelm I., der wahrlich letzte Preuße. Wehmut kommt auf, wenn man an soviel Ehre, aber auch an soviel Liebe für das eigene Volk zurück-denkt.

Wie Friedrich II., der erste Diener des Staates.  

Christian Voigt, Flensburg


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