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19.11.11 / Obama knickt ein / Pipeline-Projekt von Kanada durch die USA vorerst verschoben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-11 vom 19. November 2011

Obama knickt ein
Pipeline-Projekt von Kanada durch die USA vorerst verschoben

Am 10. November feierten die selbsternannten US-Klimakrieger eine gewonnene Schlacht gegen einen Abtrünnigen aus den eigenen Reihen. Der Besiegte heißt Barack Obama, ist noch US-Präsident und möchte es auch wieder werden. Während seines ersten Wahlkampfes, als der internationale Kampf gegen die

Erderwärmung auf seinem Höhepunkt war, focht er auf Seiten der Klimakrieger, die alles dafür tun wollen, dass weniger Kohlendioxid (CO2) produziert wird, das aus ihrer Sicht für die angebliche Erderwärmung verantwortlich ist.

Obama versprach, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen und so vor allem den Verbrauch des als Klimakiller verpönten Erdöls zu reduzieren. Gerade in den USA, wo man sich lange um Energieeffizienz und Reduzierung des Energieverbrauchs keinerlei Gedanken gemacht hatte, gibt es viele Felder, wo man schon allein aus Kostengründen und zum Schutz der Ressourcen Energie sparen kann.

Doch dann kam Obama ins Weiße Haus und kümmerte sich zum Ärger der Klimaschützer, um Finanz- und Wirtschaftskrise, Staatsverschuldung, Gesundheitsversorgung und Rückzug der Soldaten aus dem Irak und Afghanistan. Immerhin sorgte der Unfall der BP-Ölplattform „Deepwater Horizon“ dafür, dass Obama sich vom Öl aus dem Meer distanzierte. Bereits kurz nach dem 11. September 2001 hatten sich die USA noch unter US-Präsident George W. Bush vom Öl aus Nahost distanziert, da man vermeiden wollte, auf diesem Wege Islamisten zu unterstützen. Doch ohne Öl geht es nicht, zumal zwar bestimmte Kreise in den USA im Kleinen Energie sparen und beispielsweise einen Toyota Prius mit Elektromotor fahren, im Großen bleiben die Vereinigten Staaten jedoch die reinsten „Ölfresser“. Daher ist bereits seit Jahren die Pipeline Keystone XL in Planung, die Öl aus Kanada 2700 Kilometer durch die USA bis zum Golf von Mexiko transportieren soll. Irgendwoher müssen die USA ja ihren Ölhunger stillen und daher hat

Obama das auch von ihm während des Wahlkampfs 2008/2009 noch abgelehnte sieben Milliarden US-Dollar teure Projekt inzwischen befürwortet, zumal es auch zahlreiche Arbeitsplätze schaffen würde.

Doch dann kamen die Klimakämpfer, unterstützt von neun Nobelpreisträgern. Unter ihnen befinden sich der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu und der Dalai Lama. Die Nobelpreisträger fordern in einem offenen Brief an Obama, er dürfe sich nicht von der US-Ölbranche einwickeln lassen. Befürworter der Pipeline behaupten, dass kanadisches Öl „ethisch vertretbar“ sei, während der Rohstoff aus Nahost dazu diene, Geld zur Unterstützung von Terrorismus und Unrechtsregimen, die die Frauenrechte mit Füßen treten, zu verdienen. Aus Sicht der Nobelpreisträger würde die US-Ölindustrie nun die Frauenrechte missbrauchen, um so von fossilen Brennstoffen und dem Klimawandel abzulenken. Öl sei aber grundsätzlich schmutzig, und Öl aus kanadischen Teersanden, das durch eine die Natur zerstörende Pipeline quer durch die USA transportiert würde, besonders. Obama knickte nun ein und verschob die Zustimmung zur Pipeline auf die Zeit nach der Wahl 2013.            Bel


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