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19.11.11 / Auf sich gestellt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-11 vom 19. November 2011

Auf sich gestellt
von Jan Heitmann

Wenn selbst eine eigentlich als regierungsnah geltende Denkfabrik wie die Stiftung Wissenschaft und Politik den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan als planlos kritisiert, ist das ein deutliches Signal an die politisch Verantwortlichen. Keine klare Zielvorgabe, keine Definition des Einsatzwecks, keine Vorgaben hinsichtlich des Weges und der Mittel. Statt dessen bekommen die Soldaten den bis zum Exzess strapazierten, plakativen Ausspruch des einstmaligen Bundesverteidigungsministers Peter Struck von unserer Demokratie, die angeblich auch am Hindukusch verteidigt werde, zu hören. Auf der Grundlage dieser beliebigen Aussage muss die Bundeswehr seit nunmehr zehn Jahren in Afghanistan Krieg führen. Die Kommandeure sind auf sich gestellt. Ihre Handlungen erfolgen nicht im Rahmen einer strategischen Weisung, sondern sie werden ihnen von den gegnerischen Kräften und den von eigenen Interessen geleiteten Verbündeten diktiert. Die Folge: Sie müssen aus der lokalen Lage heraus nach bestem Wissen und Gewissen für ihren beschränkten Verantwortungsbereich eine eigene „Strategie“ entwickeln. Die Politik darf unsere Soldaten aber nicht länger sich selbst überlassen.


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