16.04.2024

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19.11.11 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-11 vom 19. November 2011

In Kürze

Kämpfer mit sicherem Griff

Die deutsche Museumsszene um die Wende zum 20. Jahrhundert ist geprägt von Namen wie Wilhelm von Bode, Alfred Lichtwark und Hugo von Tschudi. Ohne sie wäre die damals moderne Kunst eines Liebermann und Corinth, eines Monet oder Gauguin in den Museen an Spree, Elbe oder Isar nicht angekommen. Einer, der besonders darum kämpfen musste, war der 1851 in Österreich geborene Hugo von Tschudi. Seine Kunstkarriere begann der Jurist als Assistent bei Wilhelm von Bode an der Berliner Gemäldegalerie. 1896 wurde er zum Direktor der Nationalgalerie Berlin ernannt. Sein oberster Dienst-herr Wilhelm II. warnte allerdings – noch wohlgelaunt: „Nur keine violetten Schweine!“ Die gute Stimmung änderte sich bald, als Tschudi die französischen Impressionisten den deutschen Zeitgenossen vorzug. Auch zu Bode, mit dem ihn ursprünglich eine freundschaftliche Beziehung verband, geriet er zunehmend im Kampf um Mäzene in Konkurrenz. Der Streit zwischen Tschudi und Wilhelm II. eskalierte in der Entlassung des Direktors und in dessen Wechsel 1909 nach München an die Neue Pinakothek, im Gepäck Werke unter anderem von Renoir, van Gogh und Matisse. Diese konnten allerdings erst nach Tschudis Tod am 23. November 1911 für die Sammlung mit Spendengeldern erworben werden.         Os

 

Ein großer Verlust

Ohne ihn wäre der Denkmalschutz in den Köpfen der Deutschen nicht so fest verankert wie heute. Mit dem Tod von Gottfried Kiesow am 7. November hat die Denkmalpflege in Deutschland einen ungeheuren Verlust erlitten. Im Frühjahr 2011 erhielt Kiesow für sein Lebenswerk den Deutschen Nationalpreis. Der am 7. August 1931 in Alt Gennin, Kreis Landsberg an der Warthe Geborene wuchs in Liebwalde, Kreis Mohrungen auf. Ihm lag nicht zuletzt auch die Bausubstanz in Ostpreußen am Herzen. „Je weiter wir nach Osten sehen, desto problematischer wird die Situation“, sagte er einmal in einem Interview mit der PAZ. Er sehe aber mit Zuversicht in die Zukunft, da die Kollegen im Osten viel Einsatz zeigten. So hat er einen Teil des Preisgeldes in das deutsch-polnische Projekt zur Rettung des Schlosses Steinort gesteckt. Denkmalschutz war für Gottfried Kiesow der „Dank der Gegenwart an die Vergangenheit und ihr Geschenk an die Zukunft“.         SiS


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