19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
19.11.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-11 vom 19. November 2011

Leserforum

Euro erfunden, um Deutschland niederzuhalten

Zu: „Demokratie!“ (Nr. 44)

In der Rückschau erscheint die Euro-Einführung als abgekartetes Spiel. Jeder Fachmann muss­te wissen, dass eine gemeinsame Währung mit so vielen und unterschiedlichen Volkswirtschaften nicht funktionieren konnte.

Der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen nannte die wahren Gründe bei Maybrit Illner im ZDF am 9. Dezember 2010: „Das ganze Projekt ,Europäische Einheit‘ ist wegen Deutschland notwendig geworden. Es ging und geht weiter darum, Deutschland einzubinden.“

Nur weil der Euro von Anfang an mit billigen Bankkrediten in unvorstellbarer Höhe zulasten der Teilnehmerstaaten unterfüttert wurde, erlebte er überhaupt seinen 10. Geburtstag. Hier entstand ganz von selbst ein neues hierarchisches Herrschaftssystem: Nationen und Menschen wurden in ausweglose Schulden gestürzt, um die Kreditnehmer zu beherrschen.

Der neue EZB-Präsident Mario Draghi aus Italien senkte die Zinsen soeben und liefert statt Heilmitteln weiter die billige Droge! An ihr wird ein Staat nach dem anderen zugrunde gehen. Übrig bleibt am Ende nur eine selbsternannte Brüsseler Zentralhierarchie.

Für Griechenland bedeutet das Cannes-Paket: Die Wirtschaft schrumpft, die Selbstmordrate steigt dramatisch. Der berühmte griechische Komponist Mikis Theodorakis richtete in mehreren TV-Sendungen einen dringenden Aufruf zum Widerstand an alle Völker Europas.

Karl-Hermann Dittmar, Bad Arolsen

 

 

Über die »Linden« auf und davon?

Zu: „,Hitler starb 1962 in Argentinien‘“ (Nr. 43)

Zu dieser Meldung sind mir zwei Punkte eingefallen.

Auf einer Tauffeier 1952 in Borken im Münsterland sprach ich mit einem Verwandten der Familie, einem Herrn Wolf, der wohl einen hohen Dienstgrad beim Reichsarbeitsdienst hatte und noch lange in der eingeschlossenen Stadt Berlin war. Der erwähnte damals, Hitler sei nicht tot. In den letzten Tagen vor dem Zusammenbruch wäre noch in der eingeschlossenen Stadt ein Flugzeug „Unter den Linden“, die dort einigermaßen frei waren, gelandet und auch gestartet.

Das würde mit den Äußerungen in dem Film von Hanna Reitsch übereinstimmen. Sie wäre noch mit einem „Fieseler Storch“ in Berlin gelandet. An nähere Einzelheiten hat man damals noch nicht weiter gedacht. Da aber in der Geschichte vieles möglich ist, ist man doch auch im Alter in geschichtlichen Fragen etwas hellhöriger geworden.

Erwin Salewski, Schöppingen,

 

 

Jubelfeiern

Zu: „Familienbande“ (Nr. 44)

Offensichtlich hat unsere Kanzlerin schon vergessen, dass bereits vor dem Anwerbeabkommen mit der Türkei Italiener, Spanier und Griechen als Gastarbeiter zu unserem Wohlstand beigetragen haben. Es ist beschämend, dass ihr die Jahrestage der Abkommen mit deren Heimatländern keine Würdigung wert sind.

Die übertriebenen öffentlich in-szenierten Feiern nur zu den Jahrestagen des Türkei-Abkommens werden viele Türken in ihrem Irrglauben bestärken, dass sie Deutschland wieder aufgebaut und wir unseren Wohlstand nur ihnen zu verdanken hätten.

Gisela Recki, Troisdorf

 

 

Das geht zu weit

Zu den Leserbriefen: „Wer steckt hinter der Kanzlerin? – In Konspiration geschult“ (Nr. 42) und „Widersprüchlich“ (Nr. 43)

Ich beobachte schon länger – auch in der PAZ –, wie sehr die Kanzlerin kritisiert wird, egal was und wie sie es tut. Man muss ja nicht unbedingt mit ihrer politischen Linie einverstanden sein, aber sie als „eiskalt“ zu bezeichnen und ihr konspiratives Verhalten, geprägt durch ihren marxistisch-leninistischen Werdegang, zu unterstellenen, ja zu fragen, „wessen IM sie sei“, das geht entschieden zu weit. Wir können froh sein, noch diese bürgerliche Partei zu haben – man muss sie ja nicht wählen.

Ich hatte als sehr junges Mädchen das „Glück“, auf direktem Wege in den Westen vertrieben zu werden und nicht in die damalige Sowjetzone. Sonst könnte ich heute – auch unpolitisch gemeint – der Wortwahl der „Genossen“ bezichtigt werden, denn natürlich färbt etwas von dem Staat, in dem man lebt, auf das Sprachverhalten ab.                      

Irmgard Stoschek, Wangen im Allgäu

 

 

Wer sonst?

Zu: Dank den PAZ-Lesern

Als langjähriger Leser Ihrer Zeitung, aus Oberschlesien stammend, möchte auch ich Ihnen meine Anerkennung und Dank für die Existenz dieser Zeitung in einer vom Zeitgeist geprägten Umwelt sagen. Hier geht es mir im Besonderen darum, dass Sie mit Ihrer Presse einem Begriff, einer „vergessenen“ Idee in unserer desorientierten „deutschlandfernen“ Gesellschaft die Stimme geben.

Neben kritischer Sichtung der Aktualitäten aus Land und Welt nehmen auch zeitgeschichtliche Aspekte viel Raum ein, gerade auch unseres Landes, seiner „verschütteten“ Identität wegen.

Besonderer Dank gebührt hier den engagierten Lesern, deren detailliertes Wissen konstruktiv auch bei „heißen Themen“ zur Sache geht. Ihr Engagement signalisiert Heimatverbundenheit und eben auch: „Wenn nicht wir, wer sonst?“

All Ihnen sei Dank und weiter so!          

Gerhard Klösel, Leichlingen

 

 

Beschämend

Zu: „Siegfried Lenz geehrt“ (Nr. 44)

Ich finde es beschämend, dass Herr Lenz erst jetzt zum ersten Mal in seine Heimatstadt reist. Das hätte er sich auch sparen können. So zärtlich ist Suleyken denn doch wohl nicht gewesen. Ich war schon im Sommer 1975 in meinem Heimatdorf. Ansonsten fehlen mir die Worte.          

Irene Werner, Auhausen

 

 

Wider den Zeitgeist

Zu: Deutschland heute

Als langjähriger Leser Ihrer Zei-tung bedanke ich mich für die offene Berichterstattung über so viele gesellschaftliche, politische und allgemein interessierende Fragen in dieser irren Zeit, wo Täuschen, Lügen und Betrügen zur Staatsraison gehört. Ein verunsichertes Volk wie das unsrige kann sich bei seinen „Freunden“ bedanken, die schon vor Jahrzehnten beschlossen haben, die „Axt an die Wurzel“ zu legen. Familie, Heimatliebe, Religion und ehrbare Menschen werden in den Dreck gezogen, das Mittelmaß macht Furore! Spannen Sie einen „Rettungsschirm“ über uns – wider den Zeitgeist. Danke!

Günter Scholz, Königshain

 

 

Unsachlichen Maßstab angelegt

Zu: „Bloß keine Krippe“ (Nr. 44)

Ich lese die Rezensionen von Rebecca Bellano immer gern, weil sie unideologisch und entspannt sind. Hier liegt leider nach meiner Meinung eine Ausnahme vor.

Das Buch von Hanne K. Götze sagt, dass Kinder Mütter brauchen, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Es behauptet keineswegs, dass alle Kinder, die schon früh in Krippen abgegeben wurden oder werden mussten, traumatisiert sind. Es behauptet auch nicht, dass alle Mütter ihre Aufgabe ernst genug nehmen beziehungsweise ihre Kinder optimal fördern. Was es uns aber näherbringen will, ist die nicht zu leugnende und heute teilweise schon verschüttete These von der Bedeutung der Nähe zur Mutter für die frühkindliche Entwicklung. Die Rezensentin stellt ihre persönlichen Erfahrungen nun dagegen. Sie ist mit drei Jahren in den Kindergarten gekommen und hat es genossen. Was hat das mit der im Buch bemängelten massenhaften und politisch geförderten Betreuung in Kinderkrippen (0-3 Jahre) zu tun?

Die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung der Familienarbeit und die Schaffung von Humankapital der Mütter wird zwar von der Rezensentin nicht bestritten, sie selbst aber schätzt die finanzielle Unabhängigkeit von ihrem Partner höher ein, was mit den Aussagen des Buches nichts zu tun hat. Eine Rezension muss mehr als die eigene Lebenssicht als Maßstab zur Beurteilung heranziehen.

Dr. Gert Teska, Bobenheim am Berg

 

 

Der unredliche Preuße Wowereit

Zu: „Ostpreußen pur“ (Nr. 42)

Mein Großvater, der von mir regelmäßig den „Redlichen Ostpreußen“ bekam, sagte einmal: In meiner Jugendzeit hieß der Kalender noch „Der redliche Preuße und Deutsche“. Opa lebt nicht mehr, nun bekommt Oma jährlich zu Weihnachten die neueste Ausgabe und irgendwann kaufe ich ihn für meine eigene Familie. Deshalb folgende Anregung: Nachdem das Ostpreußenblatt zur Erschließung neuer Leser zur PAZ im freien Verkauf wurde, könnte auch der „Redliche Ostpreuße“ zum alten Namen zurückkehren und versuchsweise auch an Bahnhöfen verkauft werden.

Dass die Vermittlung preußisch-deutscher Geschichte überall nottut, offenbarte Thilo Sarrazin, als er in der „Welt am Sonntag“ das neue Buch von Klaus Wowereit beurteilte und besonders auf die „Geschichtsdefizite“ des Berliner Landesvaters hinwies. Dieser meinte, er hätte einen Migrationshintergrund, weil seine Mutter 1938 (!) von Ostpreußen nach Berlin „eingewandert“ sei. Des Weiteren verbindet Wowereit seinen litauischen Namen mit der Vermutung, seine Vorfahren seien aus Litauen eingewandert: „Vor der deutschen Besiedlung wohnten in Ostpreußen Litauer, Masuren und andere slawische Stämme, die sich teilweise mit den einwandernden Deutschen vermischten …“

Also, wenn da nicht mehr Red-lichkeit bei „Preußen und Deut-schen“ gefragt ist, weiß ich es auch nicht …        

Hans Ulrich Thiele, Bielefeld

 

 

Ein Vorschlag

Zu: „Die Schulden-Uhr: Leider kein Rückgang“ (Nr. 44)

Sehr interessant, was da vermeldet ist. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble freut sich sehr über den zusätzlichen, unerwarteten Steuersegen von zirka 55,5 Milliarden Euro. Mein Vorschlag wäre, an alle Rentnerinnen und Rentner ein Weihnachtsgeld von je 500 Euro zu zahlen.

Bedingt durch diese Tat könnte der Finanzminister besser schlafen, hätte etwas für die Konjunktur getan und hätte das Image der Christlich-Demokratischen Union beachtlich verbessert. Außerdem kämen zehn Milliarden Euro wieder als Mehrwertsteuer in die Steuerkasse zurück.       

Otto Homeyer, Wolfenbüttel

 

 

Gefragter Süß-Stoff

Zum Leserbrief: „Ohne Auseinandersetzung abqualifiziert“ (Nr. 41)

Der Leserbriefautor weist zu Recht darauf hin, dass Wilhelm Hauffs Novelle „Jud Süß“ die Grundlage für Veit Harlans Film „Jud Süß“ war. Zu ergänzen ist, dass der Schriftsteller Lion Feuchtwanger die Joseph-Süß-Oppenheimer-Geschichte zunächst 1916 in einem Schauspiel, dann 1925 als Roman interpretierte.

Vor Veit Harlans Verfilmung (1940) erschien schon 1934 eine britische Produktion „Jew Süss“; sie basierte auf Feuchtwangers Roman. Conrad Veidt spielte die Hauptrolle in diesem antinationalsozialistischen Film unter der Regie von Lothar Mendes. Der Streifen verfehlte jedoch seine Wirkung. Der Journalist Frank Noack urteilte: „Der Film war zu schwach, um den Juden zu helfen oder den Nationalsozialisten zu schaden.“

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

20. Juli: Den Alliierten passte das Attentat gar nicht ins Konzept

Zum Leserbrief: „Fellgiebel hatte drei Möglichkeiten – Unter Folter dichtgehalten“ (Nr. 43)

In puncto Hitler-Attentat und das Verhalten von General Fellgiebel springt der Leser Bernd Dauskardt meines Erachtens leider viel zu kurz.

Er unterschlägt dabei, dass mehrere Versuche des deutschen Widerstands, eine Unterstützung von England zu erhalten, gescheitert waren. Aus britischer Sicht war das Vorhaben deutscher Offiziere, Hitler zu töten, lediglich der Versuch, „zu retten, was zu retten ist“. Deutschland war aus britischer (und wahrscheinlich auch amerikanischer) Sicht noch nicht ausreichend zerstört, Deutschland lag noch nicht am Boden.

Das, was auf der Konferenz von Jalta im Januar 1945 endlich beschlossen wurde, nämlich die bedingungslose Kapitulation und das Aufhören Deutschlands als selbstständige juristische Einheit, war zu diesem Zeitpunkt längst von Churchill und Roosevelt gewollt. Da konnte der Plan, Hitler zu töten und den Krieg vorzeitig zu beenden, nur stören. Zumal die Gruppe um Stauffenberg keineswegs gewillt war, eine bedingungslose Kapitulation zu unterschreiben.

Es ist auch eine historische Ungenauigkeit, dem Generalfeldmarschall Erich von Manstein zu unterstellen, er sei ein Mitwisser der Verschwörung gewesen. Wozu sollten die Verschwörer von Manstein einweihen? Manstein war seit seinem Zerwürfnis mit Hitler im Spätherbst 1943 mit dessen Einverständnis zurückgetreten und lebte seit Ende 1943 als Privatmann bei seiner Familie in Ostpreußen. Er hatte also weder Zutritt zum Stab der Wehrmacht, geschweige denn zu Hitler. Ich hege keinerlei Sympathie für Hitler, aber ich stimme seiner Einschätzung der Männer vom Attentat voll zu: Es handele sich um eine kleine Gruppe feiger und dummer Offiziere.

Genau das traf zu. Gelegenheiten, Hitler zu beseitigen, hatte es viele gegeben. Selbst am 20. Juli 1944 hätte das Attentat nicht scheitern müssen. Dazu hätte Stauffenberg lediglich bis zum Schluss da bleiben und die Tasche mit dem Sprengstoff exakt platzieren müssen. Was aber tat Stauffenberg? Er hielt sein eignes Leben für so wertvoll, dass er vorzeitig die Baracke verließ und vom Gelände fuhr. Damit beendete er das Attentat, welches bis dahin erfolgreich gelaufen war. So war es ja gelungen, die Aktentasche samt Inhalt durch die Kontrollen zu bringen.

Hinzu kommt aus der Sicht der Sieger, dass wenige Wochen vor dem Attentat die Invasion der Alliierten in der Normandie erfolgreich angelaufen war. Und jetzt kommen da so ein paar „Krauts“ und wollen den Erfolg, nämlich die Niederringung Deutschlands zu vollenden, zunichtemachen!

Genau diese einfache Überlegung erklärt auch, weshalb es heute auf Seiten unserer Kriegsgegner und heutigen Freunde keine Feier oder auch nur Erinnerungen an den 20. Juli 1944 gibt. Das feiern nur Leute in Berlin, die nicht ausreichend über Sinn und Unsinn dieses Attentates nachgedacht haben.

Was immer General Fellgiebel auch für Fehler machte oder nicht machte – von dem persönlichen Versagen Graf Schenk von Stauffenbergs profitierte nicht nur Hitler, sondern auch Churchill.

Außerdem hatten die Engländer so ihre Erfahrungen mit deutschen Landesverrätern. Verrat gab es in allen kriegführenden Staaten, aber in Deutschland ungleich mehr. Das wirft ein bezeichnendes Licht auf die Qualität der deutschen Politik der Kriegsjahre. So waren der Chef des deutschen Generalstabes, Ludwig Beck, und der Chef des Geheimdienstes, Admiral Canaris, Landesverräter. Beck schickte bereits im Frühjahr 1939 Mittels­männer nach London, um die britische Regierung zu ermahnen, Hitler nicht weiter nachzugeben. Man solle Deutschland ruhig den Krieg erklären; die deutsche Wehrmacht würde nicht kämpfen und der Hitlerspuk schnell beendet sein. Eine krasse Fehleinschätzung.

Jürgen Kunz, Buchen


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren