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26.11.11 / Der Irsinn des »Klimagleichschritts«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-11 vom 26. November 2011

Kommentar
Der Irsinn des »Klimagleichschritts«
von Wolfgang Thüne

Im sonnigen Durban, gelegen am Indischen Ozean in Südafrika, beginnt am 28. November der nach dem Umweltgipfel 1992 in Rio de Janeiro inzwischen 17. Weltklimagipfel der Vereinten Nationen. Solch ein politisches Großereignis, bei dem sich die globale Gemeinde der Klimaschützer zu ihren rituellen Klimafriedenskonferenzen trifft, ist eine stets neue Herausforderung für die IPCC-Klimaexperten. Ihr Auftrag ist, keine Gewöhnung aufkommen zu lassen und stets neue Ängste aus dem Hut zu zaubern. Sie produzieren schon fleißig die Texte wie Melodien für die Katastrophengesänge und verbreiten sie weltweit über die Medien.

Eine Art Barometer für den Stand der Klimakonjunktur ist das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sowie dessen Internetportal „Spiegel Online“. Hier einige Schlagzeilen der letzten Wochen: „Rasanter CO2-Anstieg schockiert Klimaforscher“, „Regierung liebäugelt mit den Klimaklempnern“, „Klimakiller Kohlenstoff“, „Klimawandel fördert die Schlafkrankheit“ oder „Klimawandel lässt Tiere und Pflanzen schrumpfen“.

Da der Mensch Glied dieser Nahrungskette ist, könnte dieses Schicksal auch ihn ereilen. Machen wir uns alle zu Pygmäen? Folgt man der Argumentationskette der Klimaweisen, dann ist bei ihnen bereits ein deutlicher Schwund an Wirklichkeitssinn festzustellen. Sie leben außerhalb der Realität in theoretischen Modellwelten und glauben fest daran, mit Modellen von Modellen zukünftige Wirklichkeiten vorhersagen zu können.

Ihre Modellwelt heißt „Treibhaus“, ihr Credo lautet: „Die Erde ist ein Treibhaus“. Es ist ein Produkt ihrer Gedankenwelt, das von der mythischen Vorstellung ausgeht, dass die Erde von dem Himmel umgeben und daher ein abgeschlossenes System sei. Diese Erklärung scheint durchaus plausibel, denn Luftspiegelungen sind auch keine Einbildung, sondern ein physikalisches Phänomen. Sie entstehen aufgrund der Tatsache, dass die optischen Dichten von kalter und warmer Luft verschieden sind. Liegt heiße über kalter Luft, so entstehen an der Grenzfläche Luftspiegelungen nach oben, auch Fata Morgana genannt. Dem Auge erscheinen „Oasen in der Wüste“. Seefahrer nannten solche Luftspiegelungen „fliegende Holländer“. Liegt kalte Luft über aufgeheizten Asphaltstraßen, dann wird an der Grenzschicht der „blaue Himmel“ nach unten gespiegelt, es entstehen „Pfützen“ auf den Straßen.

Diese Tatsachen lassen das Bild einer die Erde umgebenden „Treibhausschicht“ in etwa sechs Kilometern Höhe plausibel erscheinen, obgleich es völlig unsinnig ist. Weil der ach so „natürliche Treibhauseffekt“ ein absolut naturwidriges Konstrukt ist, hat der Mensch Mistbeete, Gewächshäuser, Palmengärten erfunden, um künstliche „Treibhausatmosphären“ zu schaffen, in denen er junge Pflanzen vor Frühjahrsfrösten schützen kann und tropische Gewächse in kalte Klimazonen exportieren konnte.

Zum Glück ist die Erde kein „Treibhaus“ und sie funktioniert auch nicht so, wie es die Klimaexperten uns „erklären“. Die Erde ist von Natur aus als ein „offenes Ökosystem“ konzipiert, wenngleich dieser Begriff voller Widersprüche steckt. Aus dieser Erkenntnis heraus hat Sir Isaac Newton (1642–1726), der „Vater“ des Gravitationsgesetzes wie der Bewegungsgesetze, im Jahr 1701 das „Abkühlungsgesetz“ (cooling law) formuliert. Es beruht auf der uralten Erkenntnis, dass jeder heiße oder erwärmte Körper sich abkühlt. Das gilt ausnahmslos, ob für die glühende Lava, das heiße Bügeleisen oder den frisch gebrühten Kaffee. Auch der Mensch kühlt ab, wenn er stirbt und der „innere Ofen“ erlöscht. Zeit Lebens muss der Mensch im Körper Nahrung verbrennen, um mit dieser Energie seine Betriebs- und Körpertemperatur von 37°C konstant zu halten.

Der Biologe Hubert Markl (Universität Konstanz) hat 1998 ein Buch geschrieben: „Wissenschaft gegen Zukunftsangst“. Darin hat er sich auch mit der Frage „Energie und Leben“ befasst. Markl verweist auf die beiden Naturforscher Julius Robert von Mayer (1814–1878) und Hermann Ludwig von Helmholtz (1821–1894), die Väter des 1. und 2. Hauptsatzes der Thermodynamik. Beide Forscher hätten „ein für allemal das Verständnis dafür eröffnet, warum die Biosphäre gar nicht als geschlossenes System existieren könnte, da es kein Leben im chemischen Gleichgewicht, also ohne den ständigen Zufluss arbeitsfähiger oder, wie man auch sagt, „freier“ Energie geben kann. Denn im chemischen Gleichgewicht kann kein System – ob lebend oder unbelebt – eine Arbeitsleistung erbringen. Leben bedarf aber der ständigen energieumsetzenden Arbeitsleistung, damit es überhaupt bestehen kann.

Markl erläutert auch den Grund, warum es in der Biosphäre zwar viele Stoffkreisläufe gibt, aber keinen Energiekreislauf geben kann. So wie es kein Leben im chemischen Gleichgewicht geben kann, so auch keines im Strahlungsgleichgewicht, wie es die IPCC-Experten postulieren. Sie betreiben ein Nullsummenspiel, indem sie die Sonne und die Erde mit Hilfe einer Kette unnatürlicher Annahmen in ein solches Gleichgewicht hinein rechnen. Auch das Leben der Erde, speziell die Bewegung der Atmosphäre, ist auf die ständige Zufuhr freier Energie, das heißt hochwertiger und arbeitsfähiger Energie, angewiesen. Diese freie Energie liefert uns die Sonne. Die Erde muss aber auch die nicht mehr arbeitsfähige Energie ständig abführen können. Dafür hat die Atmosphäre zwei „Fenster“, für die Einstrahlung das „solare Fenster“ zwischen etwa 0,4 und drei Mikrometer und für die Ausstrahlung das „terrestrische Fenster“ zwischen sechs und 60 Mikrometer. Beide atmosphärischen Fenster müssen offen sein und sind es von Natur auch! Die Spektralanalyse, formuliert von Gustav Robert Kirchhoff (1824−1887) und Robert Wilhelm Bunsen (1811−1899) 1859, zeigt, warum diese „Fenster“ offen sind und mit den in der Atmosphäre befindlichen Gasen, die eben keine „Treibhausgase“ und deren Absorptionslinien allseits bekannt sind, nicht geschlossen werden können.

Politik wie Wissenschaft stehen gleichermaßen in der Pflicht öffentlich und deutlich der Irrlehre von der Erde als „Treibhaus“ zu entsagen. Beide müssen bekennen, dass die „Treibhauslehre“, auf der die Hypothese der „Erderwärmung“ wie der „Klimakatastrophe“ beruht, allen physikalischen Gesetzen Hohn spricht. Das Ganze ist ein infames Spiel mit der Unwissenheit wie Verführbarkeit der „Herde Mensch“. Dieses Spiel ist nach allen ethischen und moralischen Normen zu ächten und zu verurteilen, denn es wird auf dem Rücken des Volkes ausgetragen. Es wurde mit der den Verstand lähmenden Droge „Klimakatastrophe“ in Angst und Schrecken versetzt. Ständige Angstpropaganda hält es im Zustand geistiger Lähmung und überdies ist es der große Zahlmeister. Es zahlt und zahlt und zahlt, um etwas zu schützen, was es nicht gibt, das „Globalklima“ samt „Globaltemperatur“.

Wann erhebt sich das Volk, wann erheben sich die Völker der Erde und fassen den Mut, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, um sich aus dem „Treibhaus“ zu befreien, das mehr und mehr zu einem globalen Zuchthaus zu werden droht? Es bleibt zu hoffen, dass nach Kopenhagen 2009 sich weitere Haarrisse im Treibhausgebäude in Durban zeigen und einige Länder den Mut finden, aus dem „Klimagleichschritt“ auszuscheren. Die beim G8-Gipfel 2008 in Heiligendamm propagierte Idee von der „globalen Klimagerechtigkeit“ ist nichts als eine Wahnsinnsidee, die den letzten Grad an Wissenschaftshörigkeit zerstören sollte.

Der ehemalige ZDF-Meteorologe bestreitet, dass die Erde ein vom Menschen aufheizbares Treibhaus ist. Der in Ostpreußen geborene Wissenschaftler ist Mitglied im Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen.


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