19.04.2024

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03.12.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-11 vom 03. Dezember 2011

Leserforum

Gedenktag und Entschädigung sind überfällig

Zu: „Für Gerechtigkeit und eine friedliche Zukunft“ (Nr. 46)

Wieder einmal wird die Ostpreußische Landesvertretung (OLV) ihrer großen Verantwortung für Ostpreußen und seine Menschen gerecht. Auch die Bundesregierung wird in die Pflicht genommen, denn sie hat eine Obhutspflicht für alle Deutschen, und dazu gehören selbstverständlich die Vertriebenen und deren Nachkommen. Ein Gedenktag und ein würdiges Denkmal sind überfällig. Es handelt sich hier um 15 Millionen Deutsche, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihren jahrhundertealten Siedlungsgebieten brutal und rücksichtslos vertrieben wurden, wobei wenigstens zwei Millionen erschossen und erschlagen wurden, erschöpft am Wegrand liegenblieben und verhungerten oder erfroren. Das kann und darf man nicht vergessen.

Ich bejahe auch das von der OLV eingeforderte Recht auf Heimat für die Ostpreußen und eine Entschädigung für die von den Russen zur Zwangsarbeit verschleppten Deutschen. Tausende Zwangsarbeiter verstarben irgendwo in Russland. Diejenigen Ostpreußen, welche in den Westen Deutschlands gelangten, erhielten wenigstens im Rahmen des Lastenausgleichs eine gewisse Entschädigung, wir aber, die in die spätere DDR kamen, erhielten gar nichts. Wir durften hübsch den Mund halten, wer laut sagte, von den Russen vertrieben worden zu sein, bekam etwas ganz anderes, nämlich „schwedische Gardinen“ oder Straflager.

Mir scheint auch, dass unsere jetzigen Politiker mit der Vertrie-benenproblematik nicht recht klarkommen, wir scheinen ihnen lästig zu sein. Darum denke ich, dass die Vertriebenen sich nur selbst helfen können und darum ist die diesjährige Tagung der OLV ein wichtiger Baustein zur Selbstbehauptung speziell der Ostpreußen und Wegweiser für die Zukunft unseres Landes. Wie es sich für Ostpreußen gehört: Offen, kühn und unerschrocken die Probleme anpacken, vor Schwierigkeiten nicht zurückschreckend.

Bernhard Ax, Halle

 

 

Zu freier Umgang mit den Fakten

Zum Leserbrief: „20. Juli: Den Alliierten passte das Attentat gar nicht ins Konzept“ (Nr. 46)

Mit seiner Darstellung der Hal-tung der Alliierten hat der Leser-briefschreiber recht. Aber bei mehreren seiner sonstigen Ausführungen geht er recht leichthändig mit den Fakten um.

Hier nur einige Beispiele: Die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation wurde nicht 1945 in Jalta, sondern im Januar 1943 auf der Konferenz von Casablanca beschlossen. Generalfeldmarschall von Manstein war nicht im Spätherbst 1943 zurück­getreten, sondern im März 1944 von Hitler vom Oberbefehl über die Heeresgruppe Süd abgelöst worden. Er lebte dann nicht in Ostpreußen, sondern in Liegnitz in Schlesien.

Man kann über Sinn und Zweck des Attentats vom 20. Juli sowie über die Durchführung des geplanten Staatsstreichs durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Dass der Briefschreiber aber einen Mann wie den Generaloberst Beck als Landesverräter bezeichnet und solche schwer verwundeten Offiziere wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Axel von dem Busche und andere, die ihre Tapferkeit an der Front unter Beweis gestellt hatten, als dumm und feige bezeichnet, das eröffnet einen Blick auf die Gesinnung dieses Schreibers.

Friedrich Carl Albrecht, Burgdorf-Ehlershausen

 

 

Neue Klimahysterie

Zu: „Allein gegen den Rest der Welt“ (Nr. 46)

Kaum ist der nächste „Klimagipfel“ in greifbare Nähe gerückt, geht es wieder mit der Klimahys-terie los. Allen voran natürlich der umtriebige „Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen“ (IPCC), bei uns häufig als Weltklimarat bezeichnet, mit einem Sonderbericht, der wie üblich den Teufel an die Wand malt.

Können die Meteorologen kaum für einen Tag das Wetter zutreffend voraussagen, werden uns hier wieder die Temperaturen, Stürme, Starkregen, Dürren, Gletscherrückgänge und Meeresspiegelanstiege bis zum Jahre 2100 präsentiert.

Dass bei den Modellrechnungen gravierende Fehler gemacht und sogar Datenmanipulationen vorgenommen wurden, scheint niemanden zu stören. Auch hat sich folgendes offensichtlich noch immer nicht herumgesprochen: dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre über lange geologische Zeiten höher als gegenwärtig war, dass er zu 97 Prozent aus natürlichen Quellen (Vulkane, Waldbrände, verrottendes organisches Material, verdunstendes Meerwasser) stammt und dass CO2 überhaupt nicht für Temperaturveränderungen der Atmosphäre verantwortlich ist, sondern die Sonnenenergie und die Meeresströmungen, und dass es laut Nasa seit 2003 gar keine Erwärmung der Atmosphäre mehr gibt.

Dr. Burkhard Hofmeister, Bad Reichenhall

 

 

Bedauerlich!

Zum Leserbrief: „20. Juli: Den Alliierten passte das Attentat gar nicht ins Konzept“ (Nr. 46)

Der Leserbrief darf nicht unwidersprochen bleiben. Wer heute Generaloberst Ludwig Beck und Admiral Wilhelm Canaris „Landesverräter“ nennt, hat keine Ahnung von den innenpolitischen Verhältnissen des damaligen Deutschen Reiches. Und dann auch noch den Machtergreifer zustimmend zu zitieren!

Es gibt doch genug seriöse Literatur, um sich über die Vorgeschichte und Geschichte des 20. Juli zu informieren. Ich erwähne nur Joachim Fest: „Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli“; oder auch Marion Gräfin Dönhoff: „Um der Ehre willen. Erinnerungen an die Freunde vom 20. Juli“.

Ich bedaure sehr, dass die Preußische Allgemeine Zeitung einen solchen Brief veröffentlicht!

Dr. h.c. Karl Bernhard Wohlert, Dortmund

 

 

Nachfolgekader

Zu: „Was treibt Merkel?“ (Nr. 39)

Der Kanzlerin Merkel, Tochter des „Roten Kasner“, welcher auf dem frühen Höhepunkt des Kalten Krieges das schöne Hamburg verließ, um in Ost-Berlin dem Marxismus zu frönen, wirft niemand vor, dort geschult worden zu sein. Das wäre unredlich. Darum geht es auch gar nicht. Es geht schlicht darum, dass die Person an der Spitze des Staates, welcher den Systemkampf eigentlich gewann, ein herausragender Nachfolgekader für den Staat war, welcher den Systemkampf verlor. Niemand, kein einfacher Parteigänger der SED oder Student des Marxismus/Leninismus, kam nämlich zum Studium für Spit-zenkader in Moskau. Es sei denn, man hatte bedeutende Fürsprecher. Jeder kann nachlesen, dass Freunde der Frau Merkel irritiert waren, als diese zuerst dem „Demokratischen Aufbruch“ und später der CDU beitrat.

Jürgen Kunz, Buchen

 

 

Ehre den Männern des 20. Juli!

Zum Leserbrief: „20. Juli: Den Alliierten passte das Attentat gar nicht ins Konzept“ (Nr. 46)

Der Leser meint immerhin, dass er „keinerlei Sympathie für Hitler“ hege, der entscheidend war für das furchtbare Elend, dass Deutschland durch Krieg und Nachkriegszeit erleiden musste; aber er bezeichnet dennoch die „Männer vom Attentat“, die sich den Verbrechen an Deutschland und seiner Umgebung entgegenstellten, als „eine kleine Gruppe feiger und dummer Offiziere“.

SS-Obersturmbannführer Kiesel von der Sonderkommission 20. Juli sprach von 7000 Verhafteten in den Wehrkreisen und in den besetzten Gebieten. Die Gruppe war also wesentlich größer, als es Hitler zugab. Es ist bedauerlich, dass die Bundesregierung es bis heute nicht geschafft hat, eine genaue Gesamtliste der Opfer des 20. Juli zu erstellen, nicht einmal der Hingerichteten und der Gefolterten, der „Idealisten“, wie selbst ein Kiesel formulierte.

Es ist ehrenwert, dass in der PAZ an den charakterfesten General Fellgiebel erinnert wurde.

Feigheit Stauffenbergs? Wer sich ein bisschen mit Stauffenberg beschäftigt hat, weiß, wie tapfer er im Afrika-Corps war, wie sehr er sich gegenüber den Mitverschwörern dafür eingesetzt hat, das Opfer der Selbsttötung für den Erfolg des Attentats zu erbringen und wie tapfer er in den Tod gegangen ist.

Schließlich schmäht der Leserbriefschreiber Beck und Canaris des Landesverrats, die sich in den Jahren vor dem Krieg dem größten Verrat an Deutschland in den Weg zu stellen suchten. Es ist die Schande der Alliierten, dass sie diejenigen nicht unterstützten, die sich gegen die Katastrophe stemmten und später die ignorierten, die gegen die Schande Deutschlands ein Zeichen setzten. Wenn der Leserbriefschreiber kritisch aus dem Dunstkreis der NPD und ihrer publizistischen Nebelkerzen heraustritt, dann wird er sich einmal im Museum der Berliner Bendlerstraße umsehen und eines der Standardwerke zum 20. Juli und dessen Umfeld zur Hand nehmen, um sich zu informieren.

Ich bin 1959 einem ehemaligen Offizier aus der Riesengruppe der 20.-Juli-Opfer begegnet, der für sein Leben gezeichnet war. Ich kann es nicht ertragen, dass die Persönlichkeiten des 20. Juli geschmäht werden, die uns auch den Stolz auf Deutschland erhalten haben.

Dr. Enno Eimers, Leer

 

 

Rechtsstaat ist Fiktion

Zu: Deutschland heute

Aus Sicht vieler Leser hat sich Deutschland verändert – aller-dings nicht zum Positiven. Der Rechtsstaat ist längst eine Fiktion.

In den vergangenen 30 Jahren wurden unter dem Vorwand der Bekämpfung von Terrorismus, Kriminalität, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit die Bürger- und Menschenrechte in Deutschland immer stärker eingeschränkt. Deutschland hat sich in einen Überwachungs- und Spitzelstaat verwandelt – mit großem Lauschangriff, Videoüberwachung, Internet- und PC-Bespitzelung, Kontoüberwachung, Handy-Ortung, Zensur und Gesinnungsstrafrecht.

Der gläserne Bürger ist Realität. Der Rechtsstaat ist längst nicht mehr existent, wie diverse Gerichtsurteile (Ackermann, Hartz et cetera) beweisen.

Recht hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun. Rechtsbeugung, Rechtsbruch und Verfassungsbruch durch die Führungs- und Machteliten haben zugenommen. Deutsche Soldaten werden in völkerrechts- und verfassungswidrige Kriege geschickt und sterben für größenwahnsinnige Politiker, Raubtierkapitalisten und ausländische Interessengruppen. Der Staat plündert seine Bürger durch ständige Erhöhungen von Steuern und Abgaben aus, bei gleichzeitiger Kürzung von Leistungen und Ansprüchen.

Die Interessen und Wünsche und der Wille der Bürger spielen immer weniger eine Rolle. In- und ausländische Interessengruppen bestimmen die Politik in Deutschland.

Reinhard J. Henke, Mainz

 

 

Es wird ernst

Zu: „An den Ufern des Rubikon“ (Nr. 47)

Wer hat nicht angesichts von Euro-Krise, Rettungsschirm, Hedge-Fonds, anglo-amerikanischer Einmischung die Faxen dicke? Da kommt doch diese Geheimdienst-Posse, bei aller Anteilnahme für die Mordopfer, gerade recht. Man mag sich voller schaurigem Unbehagen in eine orientalische Räuberpistole aus 1001 Nacht zurück­versetzt fühlen. Ali-Baba und die 40 Mitwisser oder so ähnlich. Wer kann es da Volkes Stimme verdenken, wenn sie einer Karnevalspartei wie den „Piraten“ aufs Trapez verhilft?

Der Politik ist es immerhin während des EU-Gipfels gelungen, den schwarzen Peter vorerst an den Bankensektor zu schieben. Nicht sehr ehrenhaft. Im Januar 2012 wird es ernst, wenn der 50-prozentige Schuldenschnitt griechischer Staatsanleihen über die Bühne gehen soll und das auch noch freiwillig seitens der Banken. Damit erhält Griechenland die Bonität „Zahlungsausfall“.

Ralf Strenzel, Dresden

 

 

Ostpreußen war nie slawisch – Wowereit, das Eichhörnchen

Zum Leserbrief: „Der unredliche Preuße Wowereit“ (Nr. 46)

Dass der Berliner Oberbürgermeister Klaus Wowereit sich gerne einen modischen Migrationshintergrund-Anstrich geben möchte, verstehe ich noch halbwegs. Schließlich will der Mann in seiner Szene etwas darstellen. Doch seine Geschichtskenntnisse sind nicht die besten: „Vor der deutschen Besiedlung wohnten in Ostpreußen Litauer, Masuren und andere slawische Stämme ...“ So ein Quatsch! Richtig ist, dass vor der deutschen Besiedlung in Ostpreußen prußische (!) Stämme lebten und entlang der Ostseeküste von Kurland bis hinter Danzig die mit Letten vermischten Kuren. Alles Balten und keineswegs Slawen. Ab 1406 siedelten die ersten Žemaiten (Niederlitauer) im nördlichen prußisch-schalauischen Stammesgebiet, Flüchtlinge, die bei den Ordensrittern Schutz suchten. Etwas später setzte ein Strom Flüchtlinge aus den hochlitauischen Sprachgebieten ein, welche vorwiegend vor dem Orden geflüchtete prußische Sudauer gewesen sein dürften und sich im Osten ansiedelten.

Polnische Namen sind ab 1400 vereinzelt in den westlichen (später westpreußischen) Stammesgebieten belegt. Masowische Ansiedler erreichten erst in der Endphase des Ritterordens die südöstlichen prußischen Stammesgebiete, also das spätere nordöstliche Masuren. Eine weitere Fluchtwelle geschah ab etwa 1700 unter polnisch-litauischer Herrschaft, als die Unterdrückten in das mildere Recht Preußens flohen.

Ob Wowereit tatsächlich ein litauischer Name ist, kann man wegen der verschiedenen Dialekte des nördlichen Ostpreußens im Nachhinein kaum ausmachen, denn die baltischen Wörter für das Eichhörnchen (prußisch-schalauisch „wowere“, lettisch „vavere“, nehrungskurisch „vavirs“ und litauisch „vovere“) klingen doch recht ähnlich, zumal der Übergang von O nach A und umgekehrt fließend war. Hinzu kommt, dass žemaitisch „voveraite“ sowohl Eichhörnchen als auch einen in Birkenwäldern wachsenden Pilz beschreibt. Lettisch „vaveraji“ ist zudem der Name eines Erikagewächses (Porst, ledum palustre).

Nun wollen wir Herrn Wowereit aber nicht seine litauische Abkunft streitig machen, zumal damals in Ostpreußen alles Baltische nördlich des Pregels, egal welcher Ethnie, kurzweg „Litauer“ genannt wurde. Belegt ist 1727 ein Martin Wowerait in Lenkimmen (später Uhlenhorst), Kreis Darkehmen (Angerapp). Dieser könnte den Voveraitis im Großraum Kaunas zugeordnet werden.

Mutter Wowereits Vorfahren dürften froh gewesen sein, in Preußen Schutz, Land, Arbeit und Aufstiegschancen bekommen zu haben und sie selbst wird 1938 schlicht Arbeit in Berlin gesucht haben oder einer Liebe gefolgt sein.

Beate Szillis-Kappelhoff, Salzbergen

 

 

Unverantwortlich

Zu: „Gold: Der erste Versuch“ (Nr. 45)

Bei ihrem Amtsantritt als Bundeskanzlerin hat Merkel den Eid abgelegt, dem deutschen Volk zu dienen und Schaden von ihm abzuwenden. Aber was tut sie? Sie schaufelt Milliarden unserer Steuergelder nach Griechenland und in andere marode Euro-Staaten − Geld, das wir niemals wiedersehen werden. Aber die Straßenschäden des letzten Winters sind noch nicht beseitigt, für Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder und Kulturelles ist kein Geld mehr da. Demnächst haben wir dann auch noch die „Euro-Bonds“ am Hals. Das ist mehr als unverantwortliches Handeln der Kanzlerin!

Reinhard Plehn, Erkrath

 

 

Karikaturen: gut

Zu: Karikaturen in der PAZ

Von allen Karikaturisten, die ich kenne, gefallen mir die in der PAZ veröffentlichten am Besten. Zum einen thematisiert Herr Mohr mit seinen Arbeiten immer regelmäßig zentrale und hochaktuelle Vorgänge im politischen Bereich, zum anderen stellen seine auch ästhetisch ansprechenden Zeichnungen den jeweils entscheidenden Punkt klar heraus. Dabei sind sie niemals verletzend, sondern nötigen oft zum vergnüglichen Schmunzeln.

Dieter Dziobaka, Hamburg


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