29.03.2024

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17.12.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-11 vom 17. Dezember 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Dankesmünzen für Kreditgeber

Tokio – Um Geld für den Wiederaufbau nach dem Tsunami vom Frühjahr zu bekommen, hat sich Jun Azumi, der Finanzminister Japans, etwas einfallen lassen. Zwar bekommt der Käufer von Staatsanleihen derzeit nur rund 0,18 Prozent Zinsen, doch Azumi lockt nun mit geprägten Dankesmünzen aus Gold und Silber und einem von ihm persönlich unterzeichneten Dankschreiben. Japan ist mit 220 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Bel

 

30 Millionen für 830 Zuschauer

Brüssel – Kosten in Höhe von 30 Millionen Euro hat das vom EU-Parlament finanzierte Fernsehprogramm „EuroparlTV“ nach Angaben der Stiftung „New Direction“ seit seinem Start im Jahr 2008 verursacht. Das in 22 Sprachen übersetzte und per Internetübertragung zu empfangene Programm wird nach Recherchen der britischen Zeitung „Sun“ durchschnittlich lediglich von 830 Zuschauern pro Tag gesehen. N.H.

 

Gegen England, für Europa

Der britische Premier David Cameron hat mit seinem Veto zur Änderung der EU-Verträge für Unruhe auf der Insel gesorgt. Vor dem Unterhaus in London verteidigte er sein Nein in Brüssel mit dem Verweis auf die nationalen Interessen Großbritanniens, die er schützen wolle. Sein Koalitionspartner war da anderer Meinung. Aus seiner bitteren Enttäuschung machte der EU-freundliche liberaldemokratische Vize Nick Clegg kein Hehl. „Schlecht“ sei Camerons Alleingang für das Vereinigte Königreich.

Doch nicht nur in der Koalition kriselt es. Auch im Gebälk von Great Britain knirscht es vernehmlich. Die schon lange zu neuem Selbstbewusstsein erwachten Regionen sehen ihre Felle in der EU davonschwimmen, wenn die Londoner Regierung das Inselreich isolieren sollte. Insbesondere der schottische Premier Alexander Salmond befürchtet, Cameron könne bewirken, dass Britannien bei wichtigen, auch Schottland betreffenden EU-Entscheidungen nicht mehr mit am Tisch sitze. In einem offenen Brief kritisierte er den Konservativen, vor dem Gipfel in Brüssel seine Kollegen in Edinburgh, Cardiff oder Belfast übergangen zu haben.

Der im Mai wiedergewählte Erste Minister von Schottland ist, mit vierjähriger Unterbrechung, seit 1990 Vorsitzender der links-proeuropäischen Schottischen Nationalpartei (SNP). Mit dem Rückhalt einer absoluten Mehrheit im schottischen Parlament strebt der studierte Volkswirt, der 1954 in Linlithgow und damit am selben Ort wie Maria Stuart geboren wurde, eine Volksbefragung zur schottischen Unabhängigkeit an, für die er selbst eintritt. 2008 befürwortete er die Einführung des Euro jenseits des Hadrianswalles. Derzeit macht ihm politisch niemand Konkurrenz, doch sein bester Wahlhelfer ist allemal David Cameron – und der schottische Stuhl am Brüsseler Tisch durchaus realistisch. CR


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