25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.12.11 / Frage des Gewissens / Importverbot für Ölsande geplant

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-11 vom 24. Dezember 2011

Frage des Gewissens
Importverbot für Ölsande geplant

Grundsätzlich ist die deutsche Regierung ja bereit, sich ihr ökologisches Gewissen etwas kosten zu lassen – Klimaschutz und Atomausstieg seien hier als Beispiele genannt –, doch noch zögert Berlin, ein klares Nein zum Import von kanadischem Öl auszusprechen. Brüssel drängt auch die deutsche Hauptstadt zu einer Aussage, will man doch mit einer Stimme sprechen. Doch möglicherweise überlegt man in Berlin, von wem man dann überhaupt noch Öl beziehen kann, wenn das Gaddafi-freie Libyen noch nicht wieder genügend exportiert, der Iran vielleicht bald boykottiert wird, im Hussein-freien Irak die alten Förderquoten noch nicht erreicht sind und man nicht weiß, wie lange Geschäftsbeziehungen zum Menschenrechte

missachtenden Saudi-Arabien noch politisch korrekt sind.

Sollte man angesichts ständiger Krisen bei den meisten erdölexportierenden Staaten dem erdölreichsten Land eine Absage erteilen? Auch wenn es bisher nicht in das allgemeine Bewusstsein gedrungen ist, so sitzt Kanada doch auf unerhört großen Erdölvorkommen. Allerdings liegen die genau unter Kanadas Wahrzeichen, den riesigen Wäldern. Dort klebt der Rohstoff zäh in Sandschichten fest. Die Gewinnung ist sehr energiereich, so dass gut ein Drittel des gewonnen Öls wieder in die Trennung von Öl und Sand fließt. Da bei der Gewinnung viel Kohlendioxid freigesetzt wird, hat Kanada auch bei der Klimakonferenz in Durban verkündet, keine weiteren Klimaziele zu verfolgen. Da der gestiegene Ölpreis einen Abbau der Ölsande, die von Umweltschützern angeekelt Teersande genannt werden, lukrativ macht, soll dieser nun ausgeweitet werden, so sich denn Käufer finden. Dafür müssten dann auch immer mehr Wälder abgeholzt werden.

Bis jetzt hat erst US-Präsident Barack Obama auf Druck von Umweltschützern dem fragwürdigen Öl zumindest bis nach der nächsten US-Wahl eine Absage erteilt. Die EU möchte folgen. Doch Berlin zögert, weiß man doch, dass das Öl auf jeden Fall gefördert wird, denn das energiedurstige China steht schon als Abnehmer parat. Bel


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren