16.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.12.11 / Gleichgeschaltete Vielfalt / Auf »Gender Mainstreaming« folgt »Diversity Management«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-11 vom 24. Dezember 2011

Gleichgeschaltete Vielfalt
Auf »Gender Mainstreaming« folgt »Diversity Management«

Gender Mainstreaming“ beherrscht seit einigen Jahren die Personalplanung und Aufstiegschancen der Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes durch Frauenförder- und Gleichstellungspläne. Die Privatwirtschaft hingegen bezahlt und befördert ihre Mitarbeiter hingegen weiterhin nach Leistung. Meist sind es ehemalige Staatsunternehmen wie die Telecom, die sich dem Druck der Lobbyisten beugen.

Nun aber scheint eine neue leistungsferne Ideologie auf die Wirtschaft zuzurollen. Sie heißt „Diversity Management“ und fordert, dass ethnische Herkunft, Nationalität, Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung und ähnliches eine größere Rolle spielen.

Bevor diese neue Personalentwicklungsideologie aber in den Personalabteilungen Platz greift, müssen Mitarbeiter und Führungskräfte geschult werden. Dazu haben sich in den letzten Jahren eine große Anzahl gut florierender „Bildungsinstitute“ etabliert. Bei ihrer Eigenwerbung kommt es mitunter auch zu skurrilen Darstellungen. Hier zwei Kostproben, die für andere stehen: Die „Unternehmensberatung für Menschen“ von Gabriele Lindemann in Nürnberg gehört dem „Fachverband Gewaltfreie Kommunikation“ an, während Kollege Jossi Avidor aus Düsseldorf (sieben Minuten vom Hauptbahnhof) als heilpraktischer Psychotherapeut nach eigenen Angaben das Fernstudium zum Youth and Community Manager an der Brunel University West London noch nicht abgeschlossen hat. Diese Berater besuchen Firmen und halten dort für mehrere tausend Euro Seminare ab.

In der Privatwirtschaft hat sich Diversity bereits teilweise festgesetzt. So berichtet Hans Jablonski, Diversity Manager der Ford-Werke AG, von der Einrichtung einer „Gay, Lesbian Or Bisexual Employees“. Dahinter verbirgt sich in der Regel keine Wohltat gegenüber den „Betroffenen“. Das Kalkül großer „fortschrittlicher“ Unternehmen geht anders: Eine Betriebsvereinbarung zum Schutz der angeblich diskriminierten Minderheiten wird abgeschlossen und schon hat die Geschäftsführung ein Instrument in der Hand, um bei Verstößen gegen diese im Falle von angekündigtem Personalabbau von der betriebsbedingten zur verhaltensbedingten Kündigung zu kommen. Das erspart in der Regel eine Menge Ärger vor Gericht und die übrigen Mitarbeiter lassen sich besser disziplinieren.

Diversity Management will aber nicht nur neue Antidiskriminierungsvorschriften umsetzen, sondern sorgt auch gleich für den weiteren Bedarf. Denn es geht nicht nur um schon bestehende Unterschiede, sondern es müssen neue geschaffen werden. Unverholen wird gefordert: „Ein Gradmesser der Zielerreichung besteht etwa in der Erfüllung von Beschäftigungsquoten.“

Gerade die EU greift hier „fürsorglich“ ein. Bei öffentlichen Ausschreibungen im Rahmen des Europäischen Sozialfonds wird nun als Qualitätsmerkmal von Unternehmenskonzepten auch Diversity Management herangezogen. Selbst die „Deutsche Bank“ hat „Diversity“ entdeckt und versendet Postkarten mit dem Aufdruck „Happy Holiday Season“ (statt „Christmas“), weil es politisch inkorrekt ist, zum christlichen Weihnachtsfest zu gratulieren. Theo Maass


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren