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31.12.11 / Christen in Angst / Deutschland soll Kopten helfen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-12 vom 31. Dezember 2011

Christen in Angst
Deutschland soll Kopten helfen

In Ägypten herrscht eine unerklärliche Atmosphäre des Hasses auf die Christen.“ Das hat der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, auf einer Pressekonferenz der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Berlin erklärt. Die Christen lebten in Angst und Sorge. Muslime könnten sich Übergriffe auf Christen leisten, da sie dafür gemäß Koran und Scharia straffrei blieben. Neben den Brandanschlägen auf Kirchen und Angriffen auf Christen gebe es gezielte Vergewaltigungen und Entführungen christlicher Mädchen, denen auch Organe entnommen würden, so der 1955 in Kairo geborene Bischof, der vor seinem Theologiestudium eine Facharztausbildung in Deutschland absolviert hatte.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat vor kurzem Ägypten als regionalen Knotenpunkt für den Organhandel bezeichnet. Berichten zufolge sollen auch viele afrikanische Flüchtlinge in der Sinai-Wüste Opfer dieser kriminellen Machenschaften geworden sein.

Auf der IGFM-Pressekonferenz erklärte der in Wiesbaden lebende koptische Christ Mina Ghattas, seit dem Machtwechsel in Ägypten hätten bereits 100000 Christen das Land verlassen. Ghattas rief dazu auf, deutsche Entwicklungshilfe für Ägypten mit der Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte zu verbinden. Über die Lage im Iran informierten die nach Europa geflohene Anwältin Shadi Sadr und der Iran-Experte Helmut Gabel. Sadr hat als Anwältin Frauenrechtsaktivistinnen im Iran verteidigt und wurde verhaftet. Nach ihrer Flucht wurde sie 2010 in Abwesenheit zu sechs Jahren Gefängnis und 74 Peitschenhieben verurteilt. Sie setzt sich unter anderem für die Abschaffung der Steinigung ein. Auf die Frage der PAZ nach den Hintergründen der Erstürmung der britischen Botschaft in Teheran erklärte Sadr, sie sehe darin das Werk radikaler Kräfte innerhalb des Regimes, die bewusst auf einen Krieg hinsteuern wollten. Helmut Gabel verwies auf eine Gruppe von Ideologen, die sich „Ammariyon“ nennt. Sie wollten bewusst eine Eskalation herbeiführen, um so die „Wiederkehr des verborgenen Imam Mahdi“ zu gewährleisten, der als Erlöser komme, wenn Chaos und Blutvergießen herrschten. Michael Leh


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