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31.12.11 / Kleines, aber bedeutungsvolles Geschenk / Die zuständige Kreisgemeinschaft half, dass das Herder-Museum in Mohrungen eine Rose aus Herders Garten erhielt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-12 vom 31. Dezember 2011

Kleines, aber bedeutungsvolles Geschenk
Die zuständige Kreisgemeinschaft half, dass das Herder-Museum in Mohrungen eine Rose aus Herders Garten erhielt

Johann Gottfried von Herder – diesen Namen verbindet man häufig mit Weimar. Während es dort zwar ein Herder-Haus, aber noch kein Museum für ihn gibt, hat seine Geburtsstadt Mohrungen seit langem im Schloss der Familie von Dohna das Herdermuseum eingerichtet. Dieses erhielt vor kurzem in einer gemeinsamen Aktion vieler Menschen ein kleines, aber bedeutsames Geschenk aus Weimar.

Den Vortrag beim diesjährigen „Heiligabend mit Herder“ im Herder-Museum in Mohrungen widmete dessen Direktorin Magdalena Bartos der Rose, ihren Bedeutungen und ihrer Verwendung in der bildenden Kunst. Besonders hob sie die Rolle der weißen Rose hervor: „Sie steht in der katholischen Religion für Reinheit und Klarheit, ist aber auch die Rose Luthers.“ Der Grund für diese Betonung sind drei frisch an der Frontmauer des Museums eingepflanzte Setzlinge einer weißen Buschrose, die dort zwischen zwei großen roten Kletterrosen erblühen sollen. Genauso wie im Garten der Familie Herder in Weimar, die – so Christine und Fred Manthey in ihrem Buch „Johann Gottfried Herder. Wir auf dem Weg zu dir“ – diese Rose gezüchtet hat.

Diesem Fragment entsprang die Idee, die Herder-Rose von Weimar nach Mohrungen zu überführen und dort anzupflanzen. Vorangetrieben hat diesen Plan die stellvertretende Kreisvertreterin der Kreisgemeinschaft Mohrungen Gisela Harder. Die Direktion Schlösser, Gärten und Bauten der Klassik Stiftung Weimar hatte vor einigen Jahren vom Botanischen Garten in Halle eine sogenannte wurzelechte weiße Buschrose erhalten, die nachweislich aus dem Garten der Familie Herder stammt. Von dieser Rose wurden Ableger gewonnen und der Kreisgemeinschaft zur Verfügung gestellt.

Auf dem Heimatkreistreffen in Morungen im Harz wurden die Setzlinge Urszula Manka, der Vorsitzenden von „Herder“, der Gesellschaft der deutschen Volksgruppe in Mohrungen, übergeben. Und in Anwesenheit einer Reisegruppe aus Thüringen mit dem Ehepaar Manthey an der Spitze wurden sie dem Museum feierlich überreicht. Aus biologischen Gründen wurden sie dann zügig und ohne große Zeremonie eingepflanzt.

Bartos ist sich der Bedeutung dieses Geschenks bewusst: „Es hat für uns einen zweifachen Wert. Zum einen ist uns wichtig, dass diese Rose an Herders Geburtsort gelangt ist. Zum anderen verbindet sie Mohrungen und uns mit Herders Sterbeort Weimar.“ Über den Einsatz der Rose hat sie sich auch schon Gedanken gemacht: „Wenn sie sich gut entwickelt, könnten wir Menschen mit Verdiensten für Herder oder die deutsch-polnischen Beziehungen Ableger dieser Rose als Auszeichnung überreichen.“

Wenn sie also gut anwächst und so aufblüht, wie es sich alle an der Aktion Beteiligten erhoffen, wird die Herder-Rose in Mohrungen ein kleiner, aber wichtiger Mosaikstein bei der Verbreitung des Wissens über Johann Gottfried von Herder und sein Wirken in seiner Geburtsstadt Mohrungen und der gesamten Region. Uwe Hahnkamp


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