© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-12 vom 14. Januar 2012

KURZ NOTIERT

Akten statt Patienten: Nach Befragung von mehr als 6000 Ärzten, Apothekern und Sanitätshäusern ist die Unternehmensberatung A.T. Kearny zu dem Schluss gekommen, dass die Verwaltungskosten im deutschen Gesundheitssystem nicht 9,5 Milliarden, sondern 27,5 Milliarden Euro pro Jahr betragen. Denn neben dem Verwaltungsaufwand der Krankenhäuser müsste man auch die Zeit hinzurechnen, die Ärzte, Apotheker und anderes medizinisches Personal für die von den Krankenkassen verlangte Dokumentation und Abrechnung benötigen. So verbrächten Krankenhausärzte 37 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben. Bel

Bahn muss sich dringend verjüngen: 2012 will die Deutsche Bahn 5000 bis 7000 Mitarbeiter ausbilden und einstellen. Nachdem die Bahn seit 1994 150000 Stellen abgebaut hat, will sie nun wieder das derzeit 193500 Mitarbeiter zählende Personal leicht aufstocken, auch weil einige zuvor ausgegliederte Bereiche wieder vom Unternehmen abgedeckt werden sollen. Hinzu kommt, dass 42 Prozent der Bahnmitarbeiter über 50 Jahre alt sind und das Unternehmen sich verjüngen muss, schließlich gehen in den nächsten 150 Jahren 80000 Mitarbeiter in Rente. Bel

Auslandsstipendien für Hunderttausende: Rund 3,9 Milliarden Euro will Russland sich die Ausbildung von Spezialisten an den 100 besten Universitäten der Welt kosten lassen. Ab Mitte des Jahres könnten die ersten Studenten beispielsweise in Harvard aufgenommen werden. Ziel des Programms ist, in Bereichen der Ingenieurwissenschaften, neuer Computertechnologien und der Medizin Spitzenfachkräfte heranzuziehen. Die Teilnehmer sind vertraglich gebunden, nach absolvierter Ausbildung in ihre Heimat zurückzukehren und für mindestens fünf Jahre in staatlichen Unternehmen tätig zu sein. Russische Privatfirmen haben bereits ihr Interesse an den fertigen Spezialisten bekundet und die Übernahme der Ausbildungskosten angeboten. MRK