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14.01.12 / Ausländerfeinde von links

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-12 vom 14. Januar 2012

Moment mal!
Ausländerfeinde von links
von Klaus Rainer Röhl

Szenen aus der Provinz. Wo Günter Wallraff als Schulbuch-Autor gilt. Da wachsen nette, sympathische junge Leute auf, fangen vielleicht mal ein Studium an, entschließen sich, Journalist zu werden. Er oder sie hat nun die Uni gesehen, will aber Journalist werden, ist am Ende doch einfacher als Referate schreiben und bringt schneller Geld. Später wird er sagen, er hat studiert. Journalist sein findet er gut. Hat er nicht schon für die Schülerzeitung den großen Bericht über „Rock gegen Rechts“ bei der

Abiturfeier geschrieben? Den Artikel reicht er bei der Bewerbung mit ein, und wenn die Redaktion der Provinzzeitung, geleitet von einem Veteranen der 60er Jahre, kenntlich an seinem grauen, dezent zurückgekämmten Langhaar, den Bewerber gut gefunden hat, gibt sie dem jungen Mann – die Frauenquote ist übererfüllt –, einen Volontärvertrag. Und er darf gleich am ersten Tag in dem „jungen Team“, auf dessen Bildung der Chef sehr stolz ist, mitmachen. Da schreiben die Mädchen und Jungs alles, was sie wollen – und der Chef gut findet. Also schreiben sie gleich im nächsten Monat, wie sie den „Karneval für Kids“ finden oder besuchen eine Sitzung des Kleingartenvereins. „Da müsst ihr mal nachfassen“, sagt der Ressortleiter, „Kornblume“ heißt der Verein, wo vor manchen der Häuschen völlig unmotiviert eine deutsche Fahne hängt! Die haben dort doch wahrhaftig eine Ausländer-Quote beschlossen. Sie wollen den Zuzug von Gartenfreunden mit Migrationshintergrund auf 25 Prozent begrenzen. Und die junge Garde zieht gleich am nächsten Tag los, nach Recherchen im Internet, zwei Minuten lang. Ein langhaariges blondes Mädchen, das schon ein paar Monate dabei ist („Ich kriege immer gleich Kontakt!“) und der Neue: Im Kopf haben sie immer noch „Emil und die Detektive“ und „Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv“, aber natürlich auch Wallraff als Türke, und natürlich werden sie ganz freundlich von den Gartenfreunden empfangen („Die netten jungen Leute. So höflich!“) mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, und dürfen alles fragen. Und so recherchieren sie mit Feuereifer aus den Rentnermuttchen und den Männern den Rassismus heraus ... den alltäglichen Rassismus. Irgendwo steckt der immer im deutschen Volk ... und das wollen sie ändern, sie und ihr Chefredakteur. Verdammt schwer erziehbar, dieses Volk. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Beim Atomausstieg ist es ja auch gegangen. Hauptsächlich allerdings erst nach Fuku-shima. Angst ist ein guter Ratgeber. Auch bei der „Genverseuchung“ hat es geklappt. Wer will schon sein Kind durch verseuchte oder genmanipulierte Nahrungsmittel vergiften? „Wenn hier einer manipuliert“, denkt der Chefredakteur vielleicht, „dann wir.“ So klammheimlich, wie früher prominente Linke über die „Hinrichtung“ von Hanns Martin Schleyer durch die RAF dachten. So offen, wie das heimliche Vorbild aller Genossen Journalisten, „Joschka“ Fischer, 1978 in der Szenezeitung „Pflasterstrand“ schrieb: „Bei den drei hohen Herren (Buback, Ponto, Schleyer) mag mir keine rechte Trauer aufkommen.“

Solche Provinzzeitungen gibt es nicht nur in Aachen und Köln, in Stuttgart und Nürnberg, in Lübeck und Hannover. Überall ist die Provinz. Der politische Teil ist ohnehin vorgegeben, er wird am Montag (Sonnabend online) vorgegeben von „Spiegel“ und „Süddeutscher Zeitung“, ab Donnerstag von der „Zeit“ und vom „Stern“. Gern auch von „Panorama“ und den anderen Magazinsendungen im Fernsehen. Alle arbeiten als Kalle Blomquist von links, die einzige Ausnahme, „Report München“, wird übersehen. Ein paar Themen (Vertreibungsverbrechen, Deutschfeindlichkeit, Gewalt von Links-Autonomen) werden ganz ausgeklammert.

So kommt für die Konsumenten ein ziemlich einheitlicher Meinungsbrei zustande, dessen Ergebnis im ZDF-Meinungsbarometer wöchentlich veröffentlicht wird. Politik für schwer erziehbare Bürger. Der Rest ist Fußball.

„Journalismus ist Agitation mit Tatsachen!“ Welcher Prominente sagte das? A. Dieter Bohlen? B. Rudolf Augstein? C. Günther Jauch? Oder Wladimir Iljitsch Lenin?

Doch Politik ist nicht die Hauptaufgabe der Provinzzeitung. Sie soll über Stadt und Land berichten, vom Schülertheater bis zur Kleingartenkolonie. Die Erziehung des deutschen Volkes zum Guten ist Kleinarbeit und findet täglich statt. Nehmen wir also die Kleingärtner, den Karneval oder die Taschendiebe.

Januar 2012. Die Polizei ist genervt, Taschendiebstahl im letzten Jahr um 30 Prozent angestiegen. Und niemand weiß, warum. Die Polizei weiß es, darf aber weder das Wort Zigeuner noch das Wort Balkan auch nur erwähnen. Wenn doch, wird ein blauäugiger Journalist der Zeitung eine tränenselige Begründung hineinschreiben wie: dass „Täter anderer Staatsangehörigkeit und ausländischer Herkunft in ihrem Heimatland so wenig verdienten, dass ihr monatliches Einkommen deutlich unter der Schadensumme eines einzelnen Diebstahls“ liege. Mitleid mit den armen Taschendieben …

Reden wir Klartext. Die Anbiederung an alle sogenannten „Migranten“ auf Kosten der deutschen Mehrheits-Bevölkerung ist kurzsichtig und eigentlich schon lange out. Eben Provinz. Genauso wie das Schlagwort „ausländerfeindlich“. Es geht nicht um Ausländer. Sondern um vorwiegend beruflich schlecht qualifizierte Armutsflüchtlinge aus mehrheitlich islamischen Ländern. Niemand in Deutschland ist gegen den Zuzug von gut ausgebildeten Ungarn, Finnen, Esten oder Indern.

Aber: Die Berichterstattung der Mehrheit der deutschen Presse ist ausländerfeindlich: Die Kommentare und Fernsehberichte über ein demokratisch regiertes Land wie Griechenland sind offen rassistisch. Nicht die steinreichen Reeder wie Onassis, über die man Jahrzehnte lang ellenlange und mit prickelnder Erotik garnierte Reportagen gedruckt hat und die ganze 600 Milliarden Euro in die Schweiz geschafft haben, und nicht die Politiker von der konservativen Schwesterpartei der CDU und der kaum minder verfilzten Sozialdemokratie (Pasok) werden angegriffen, die das Land jahrzehntelang heruntergewirtschaftet und (mit deutscher Mithilfe) in die Euro-Zone gemogelt haben, sondern „die Griechen“, die lebenslustigen „Südländer“, die den lieben langen Tag, von allen Touristen beneidet und bewundert, immerzu lachen und tanzen wie Alexis Sorbas. Die leben auf „unsere“ Kosten, schreiben die von den Hamburger Leitmedien und „Focus“ angeführten Provinzblätter. Kaum besser kommen die „Südländer“ in den Berichten über Portugal, Spanien und Italien weg. Doch die Ausländerfeindlichkeit der Medien bleibt nicht bei den Bewohnern wärmerer Klimazonen stehen. Die aggressive „Berichterstattung“ über Finnland, die Niederlande oder die Regierung Orban, die von zwei Dritteln der Ungarn gewählt wurde und deren Ausschluss aus der EU ganz offen gefordert wird, erfüllt den Tatbestand der Volksverhetzung. Der Grund: Man stellt fest, dass auch dort das Volk nicht gut „erzogen“ worden ist, weil es durchaus demokratisch, aber mehrheitlich Mitte-Rechts gewählt hat, wofür man die Regierung prompt mit dem Totschlagwort „populistisch“ belegt. Was wird man über Frankreich schreiben, wenn dort im ersten Wahlgang Marine Le Pen die Mehrheit errungen hat, was über Österreich, wenn dort die FPÖ wieder in die Regierung gewählt wird? Soll Deutschland jetzt ganz Europa „umerziehen“?


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